The most precious tears are those, with which Heaven bedews the unburied head of a soldier. -- O. Goldsmith Auf ferner fremder Aue Da liegt ein todter Soldat, Ein ungezählter, vergess'ner, Wie brav er gekämpft auch hat. Es reiten viel Generale Mit Kreuzen an ihm vorbei; Denkt keiner, daß der da lieget, Auch werth eines Kreuzleins sei. Es ist um manchen Gefall'nen, Viel Frag' und Jammer dort, Doch für den armen Soldaten Gibt's weder Thräne noch Wort. - Doch ferne, wo er zu Hause, Da sitzt, beim Abendroth, Ein Vater voll banger Ahnung, Und sagt: »Gewiß, er ist todt!« Da sitzt eine weinende Mutter, Und schluchzet laut: »Gott helf'! »Er hat sich angemeldet: »Die Uhr bleib steh'n um Elf!« Da starrt ein blasses Mädchen Hinaus in's Dämmerlicht: »Und ist er dahin und gestorben, »Meinem Herzen stirbt er nicht!« - Drei Augenpaare schicken, So heiß es ein Herz nur kann, Für den armen, todten Soldaten Ihre Thränen zum Himmel hinan. Und der Himmel nimmt die Thränen In einem Wölkchen auf, Und trägt es zur fernen Aue Hinüber im raschen Lauf; Und gießet aus der Wolke die Thränen Auf's Haupt des Todten als Thau, Daß er unbeweint nicht liege Auf ferner, fremder Au.
Vier Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 27
by Wilhelm Reinhard Berger (1861 - 1911)
1. Der todte Soldat  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Der todte Soldat", written 1877
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Des Pförtners Morgenlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Pförtner (kommt singend) Verschwunden ist die finstre Nacht, Die Lerche schlägt, der Tag erwacht, Die Sonne kommt mit Prangen Am Himmel aufgegangen. Sie scheint in Königs Prunkgemach, Sie scheinet durch des Bettlers Dach, Und was in Nacht verborgen war, Das macht sie kund und offenbar. (Stärkeres Klopfen.) Poch! Poch! Geduld da draußen, wer's auch ist! Den Pförtner laßt sein Morgenlied vollenden. Ein guter Tag fängt an mit Gottes Preis; 's ist kein Geschäft so eilig, als das Beten. (Singt weiter.) Lob sei dem Herrn und Dank gebracht, Der über diesem Haus gewacht, Mit seinen heiligen Schaaren Uns gnädig wollte bewahren. Wohl Mancher schloß die Augen schwer Und öffnet sie dem Licht nicht mehr; Drum freue sich, wer, neu belebt, den frischen Blick zur Sonn' erhebt.
Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Frühgesang" [an adaptation]
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Macbeth, Act 2, Scene 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Vale carissima  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Ich bin der Mönch Waltramus]1, Dem seliges Leid geschah, Ich läute die Abendglocken: Vale carissima! Es steht eine Burg am Berge, Wo ich die Traute sah, Mein Herz klingt in die Glocken: Vale carissima! Fern soll mir stehen Minne, Und stand mir doch so nah! [Es steht ein Kloster im Tale]2, Vale carissima!
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Vale", appears in Hochland-Lieder, in 3. Deutsches Leben, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Karl Stieler, Gesammelte Werke, Zweiter Band: Gesammelte Dichtungen (hochdeutsch), Verlag von Adolf Bonz & Comp., Stuttgart, 1908, page 74.
1 Attenhofer, Röthig: "Es war ein Mönch Waldramus"; Klein: "Es war ein Mönch Waltramus"; Kaun: "Es war der Mönch Waltramus"; further changes may exist not shown above.2 omitted by Marx; Stöhr: "Es stand ein Kloster im Tale"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John Versmoren , Peter Rastl [Guest Editor]
4. Sonnige Stunde  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich sitz allein Beim goldenen Wein, Der glitzert so klar in der hellen Schale. Um mein Gesicht Strömt Sonnenlicht, Das spielt um die Bogen im Klostersaale. Ich träumte mich fort -- Ich war wieder dort, Wo die Heimath grünt und die Bergeshalde. Im wachen Traum Unter rauschendem Baum Ruh' ich wie einst im Odenwalde. Ich reit' in die Schlacht, Der Eisenhelm kracht, Es stürzen vom Hengst die Ritter und Grafen -- Ihr Aug' zuckt wild, Auf dem ehernen Schild Seh' ich den ewigen Schlaf sie schlafen. Ein Söller glänzt, Von Reben bekränzt, Da sitzt eine minnige Maid am Rocken. Ihr Aug ist rein, Und ihr Herz ist mein. Ich schmiege die Hände um ihre Locken! Meine Wimper sank Wie ein Zaubertrank So war der Trunk aus glitzernder Schaale. Mein Herz gieng auf, Es stieg herauf... Als wollt' es sich sonnen im Sonnenstrahle!
Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Sonnige Stunde (auch eines Mönches Lied)", appears in Hochland-Lieder, in 3. Deutsches Leben, no. 4, first published 1879
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