Wenn eine Blume still verblüht, Die dich den Sommer lang gefreut, Was siehst du sie so traurig an? - Sie hat zu blühen nicht bereut. Sie ließ ins Herz den Tag sich scheinen, Und zwang die Nacht sie auch zu weinen, Am Morgen war's in Duft verstreut. Und ob das Haupt ihr sinkt und bleicht, Und all ihr Glanz nun bald verweht; Es ist ja Freude, die sie bricht, Daß voll erblüht sie scheiden geht. Als es die Nachtigall gesungen, Da ist ihr schönstes Lied erklungen; - O selig, selig, wer's versteht!
Vier Lieder für vierstimmigen Frauenchor mit Pianoforte ad lib. , opus 48
by Wilhelm Reinhard Berger (1861 - 1911)
1. Wenn eine Blume still verblüht  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Engelbert Albrecht (1836 - 1898), "Wenn eine Blume still verblüht"
See other settings of this text.
Confirmed with Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode. Ausgewählt von Maximilian Bern, Leipzig, Druck und Verlag von Philipp Reclam, 1878, page 8.
2. Die erwachte Rose  [sung text not yet checked]
Die Knospe träumte von Sonnenschein, Vom Rauschen der Blätter im grünen Hain, Von der Quelle melodischem Wogenfall, Von süssen Tönen der Nachtigall, [Und]1 von den Lüften, die kosen und schaukeln, [Und]1 von den Düften, die schmeicheln und gaukeln. Und als die Knospe zur Ros' erwacht, Da hat sie [mild]2 durch Tränen gelacht Und hat geschaut und hat gelauscht, Wie's leuchtet und klingt, Wie's duftet und rauscht. Als all ihr Träumen nun wurde wahr, Da hat sie vor süssem Staunen gebebt Und leis geflüstert: Ist mir's doch gar, Als hätt ich [das]3 alles schon einmal erlebt.
Text Authorship:
- by Friedrich von Sallet (1812 - 1843), "Die erwachte Rose", appears in Gedichte, in Naturleben und junge Liebe, first published 1845
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Uri Liebrecht) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La rose éveillée", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Strauss.
2 Strauss: "milde"
3 Strauss: "dies"
3. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Die Ähren nur noch nicken, Das Haupt ist ihnen schwer; Die müden Blumen blicken, Nur schüchtern noch umher. [Da]1 kommen Abendwinde, [Still wie die]2 Engelein, Und [wiegen]3 sanft und linde Die Halm' und [Blumen]4 ein. Und wie die Blumen blicken, So schüchtern blickst du nun, Und wie die Ähren nicken Will auch dein Häuptlein ruh'n. Und Abendklänge schwingen [Still wie die]2 Engelein Sich um die Wieg', und singen Mein Kind in Schlummer ein.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Kinderlieder, in Wiegenlieder II, no. 3
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben. Erste vollständige Ausgabe besorgt durch Dr. Lionel von Donop, Zweite Auflage, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1878, page 183.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ähren" becomes "Aehren", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ähren".
1 Decker: "Es"2 Keller: "So still wie"
3 Decker (possibly an error): "neigen"
4 Kiel: "Büsche"
4. Das Herz, das ist ein Eselchen  [sung text not yet checked]
Das Herz? -- das ist ein Eselchen, Es hat zwei lange Ohren, Ein eigensinnig, störrig Ding, Zum Lastthier auserkoren. Es trägt sein ewig Kreuz daher Und schüttelt sich und sträubet Sich sehr, und läuft dann allzuschnell, Von Schlägen fast betäubet. Ein dickes Fellchen hat es auch, Sonst trüg's nicht so viel Hiebe, Und wenn's am allerdümmsten ist, Hat's eine große Liebe.
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Fatal!", appears in Meine Ruh, in 3. Mutter und Kind, first published 1885
See other settings of this text.