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Zwei Balladen für mittlere Stimme , opus 34

by Felix (August Bernhard) Draeseke (1835 - 1913)

1. Pausanias
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Kalt war die Nacht, Schneeregen fiel,
Er sass am Kolcher Strande;
Da traten zu ihm die Männer vom Nil,
Thebaeer im dunkeln Gewande.
Sie warfen in rauchende Pfannen das Kraut
Von Lorbeer zu Schlangen und Drachenhaut.

Der Rauch stieg mit dem Meeresdunst
Vermischt zum Monde hinüber,
Der wie durch eine Feuersbrunst
Herab sah trüber und trüber.
Abstreiften die Priester ihr faltig Gewand,
Entblösst im Rauch der Feldherr stand.

Er sprach: "Die Ihr den Tod beschwört,
Beschwört mir den Schatten des Leibes,
Den heiss ich geliebt und den ich zerstört!
O lasst noch einmal des Weibes
Versöhnende Stimme mich hören
Und dann verschliesset die Erde!

Vollendet den Bann!" Pausanias rief.
Der Aegypter nahm und schlug metallene Platten.
Allmählich erschien's und näher kam's,
Ein bleicher verwundeter Schatten.
Sie stand mit erloschenem Augenlicht
Und rückgebognem Angesicht.

Wie Rosenblüten im Mondenglanz sanft
Erschienen die Wangen gerötet.
Ihr Haupt umgab ein Myrtenkranz.
Für den, der sie getötet,
War noch wie einst das Haupt geschmückt,
Mit scheuer Wehmut der Mund umzückt.

Der Grieche rief "Kleonice,"
Und sank zu ihren Füssen.
"O nenne der Strafen grösstes Weh!
O lass die Schuld mich büssen!
Sprich, künde mir, wo ich und wann,
Erzürnte, Dich versöhnen kann!"

Er rief's und sie erhob die Hand
Und sprach mit sanften Worten:
"Pausanias, kehre in's Vaterland.
In Sparta, an den Pforten
Des Pallastempels, dort allein
Wird deine Seele von Blutschuld rein!

Im Hades steht ein Lagerpfühl
Für dich und mich gebettet.
Die Pfosten sind mit Asphodil
Und Amaranth umkettet.
Dort kränz' ich mich zu deinem Empfang.
Die Parzen singen den Brautgesang!"

Text Authorship:

  • by Hermann von Lingg (1820 - 1905)

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2. Schloß Boncourt
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Ich träum als Kind mich zurücke
Und schüttle mein greises Haupt;
Wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder,
Die lang ich vergessen geglaubt?

Hoch ragt aus schatt'gen Gehegen
Ein schimmerndes Schloß hervor,
Ich kenne die Türme, die Zinnen,
Die steinerne Brücke, das Tor.

Es schauen vom Wappenschilde
Die Löwen so traulich mich an,
Ich grüße die alten Bekannten
Und eile den Berghof hinan.

Dort liegt die Sphinx am Brunnen,
Dort grünt der Feigenbaum,
Dort, hinter diesen Fenstern,
Verträumt ich den ersten Traum.

Ich tret in die Burgkapelle
Und suche des Ahnherrn Grab,
Dort ist's, dort hängt vom Pfeiler
Das alte Gewaffen herab.

Noch lesen umflort die Augen
Die Züge der Inschrift nicht,
Wie hell durch die bunten Scheiben
Das Licht darüber auch bricht.

So stehst du, o Schloß meiner Väter,
Mir treu und fest in dem Sinn
Und bist von der Erde verschwunden,
Der Pflug geht über dich hin.

Sei fruchtbar, o teurer Boden,
Ich segne dich mild und gerührt,
Und segn' ihn zwiefach, wer immer
Den Pflug nun über dich führt.

Ich aber will auf mich raffen,
Mein Saitenspiel in der Hand,
Die Weiten der Erde durchschweifen
Und singen von Land zu Land.

Text Authorship:

  • by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Das Schloß Boncourt", appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Suzanne Summerville) , "Castle Boncourt", copyright © 2003, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le château Boncourt", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission

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