[Es soll kein Tag sich enden]1, Daß nicht zu dir, o Herz! Sich meine Sinne wenden Voll Liebeslust und Schmerz; Daß nicht zu dir mit Schweigen Aus meiner Seele Schacht Viel hundert Grüße steigen Zur süßen Gute Nacht! Daß nicht die alten Zeiten, Da mir dein Auge schien, An mir vorübergleiten, Leise, wie Geister ziehn; Daß nicht von künft'gen Tagen Ein morgenhelles Bild Mit wonnevollem Zagen Das tiefste Herz mir füllt! Und will ich dann mich legen, O dann, du holde Braut, Sprech' wie zum Abendsegen Ich deinen Namen laut: Der wird auf raschen Schwingen, Ein muntres Vögelein, Zu dir hinüber klingen Bis in dein Herz hinein! Gute Nacht und schlaf' in Frieden, Im Schlafe denke mein! Laß, die der Tag geschieden, Zu Nacht verbunden sein! Laß uns im Traum uns küssen, Und halten, Brust an Brust: O weil wir träumen müssen, So sei's ein Traum der Lust!
3 Lieder , opus 27
by Heinrich Esser (1818 - 1872)
1. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Gute Nacht"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Good night", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von R.E. Prutz, Leipzig: Otto Wigand, 1841, pages 320-321.
1 Bernsdorf: "Nie soll ein Tag sich wenden"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Meiden  [sung text not yet checked]
Es schleicht ein zehrend Feuer Durch mein Gebein; Mein Schatt' ist mir nicht treuer [Wie]1 diese Pein. Ich höre die Stunden ziehen Trüben Gesichts; Sie kommen, weilen, fliehen -- Und ändern nichts. Der Sommer kommt gegangen, Mir ist's wie Traum; Am Busch [Wildröslein hangen]2, Ich acht' es kaum. Es schlagen die Nachtigallen In [Wald]3 und Plan; Laß [schallen]4, laß verhallen! Was geht's mich an? Ich fühle nur das eine In meinem Sinn: Daß ich von dir, du Reine, Geschieden bin. Mein Schatt' ist mir nicht treuer [Wie]1 diese Pein; Und zehrend schleicht das Feuer Durch mein Gebein.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Meiden"
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Thuille: "Als"
2 Thuille: "Waldröslein blühen"
3 Thuille: "Feld"
4 Thuille: "schlagen"
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3. Frieden  [sung text not yet checked]
Die Lilien glühn in Düften, Die Blüthe spielt am Baum; Hoch zieht in stillen Lüften [In buntem]1 Schmuck der Traum. Und wo er blickt, da neigen Die Blumen das Haupt überall; Und wo er [zieht]2, da schweigen Waldrauschen und Nachtigall. Mir wird das Herz so stille In dieser milden Nacht; Es bricht der eigne Wille, Die alte Lieb' erwacht. Fast ist's, als käm' ein Grüßen Auf mich vom Himmelszelt, Und Frieden möcht' ich schließen Mit Gott und aller Welt.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 33
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1849, page 90.
1 Thuille: "Im bunten"2 Thuille: "blickt"
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