Mir träumt', ich komm ans Himmelstor und finde dich, die Süße! Du saßest bei dem Quell davor und wuschest dir die Füße. Du wuschest, wuschest ohne Rast den blendend weißen Schimmer, begannst mit wunderlicher Hast dein Werk von neuem immer. Ich frug: "Was badest du dich hier mit tränennassen Wangen?" Du sprachts: "Weil ich im Staub mit dir, so tief im Staub gegangen."
Drei Gedichte für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 53
by Alexander von Fielitz (1860 - 1930)
1. Am Himmelsthor  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Edmond Mach) , "At heaven's gate", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
2. Ein Lied Chastelard's  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Sehnsucht ist Qual! Der Herrin wag ich's nicht zu sagen, Ich will's den dunkeln Eichen klagen Im grünen Tal: Sehnsucht ist Qual. Mein Leib vergeht Wie schmelzend Eis in bleichen Farben, Sie sieht mich dursten, lechzen, darben, Bleibt unerfleht - Mein Leib vergeht. Doch mag es sein, Daß sie an ihrer Macht sich weide! Ergetzt sie grausam sich an meinem Leide, So denkt sie mein - Drum mag es sein. Sehnsucht ist Qual! Dem Kühnsten macht die Folter bange, Ein Grab, darin ich nichts verlange, Gib mir, o Tal! Sehnsucht ist Qual.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Ein Lied Chastelards"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Die tote Liebe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Entgegen wandeln wir Dem Dorf im Sonnenkuß, Fast wie das Jüngerpaar Nach Emmaus, Dazwischen leise Redend schritt Der Meister, dem sie folgten, Und der den Tod erlitt. So wandelt zwischen uns Im Abendlicht Unsre tote Liebe, Die leise spricht. Sie weiß für das Geheimnis Ein heimlich Wort, Sie kennt der Seelen Allertiefsten Hort. Sie deutet und erläutert Uns jedes Ding, Sie sagt: So ist's gekommen. Daß ich am Holze hing. Ihr habet mich verleugnet Und schlimm verhöhnt, Ich saß im Purpur, Blutig, dorngekrönt, Ich habe Tod erlitten, Den Tod bezwang ich bald, Und geh in eurer Mitten Als himmlische Gestalt- Da ward die Weggesellin Von uns erkannt, Da hat uns wie den Jüngern Das Herz gebrannt.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]