Füllest wieder Busch und Thal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz; Breitest über mein Gefild Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Über mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh- und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud' und Schmerz In der Einsamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer werd' ich froh, So verrauschte Scherz und Kuß, Und die Treue so. Ich besaß es doch einmal, Was so köstlich ist! Daß man doch zu seiner Qual Nimmer es vergißt! Rausche, Fluß, das Thal entlang, Ohne Rast [und]1 Ruh, Rausche, flüstre meinem Sang Melodien zu, Wenn du in der Winternacht Wüthend überschwillst, Oder um die Frühlingspracht Junger Knospen quillst. Selig, wer sich vor der Welt Ohne Haß verschließt, Einen Freund am Busen hält Und mit dem genießt, Was, von Menschen nicht gewußt Oder nicht bedacht, Durch das Labyrinth der Brust Wandelt in der Nacht.
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 204
by Ferdinand von Hiller (1811 - 1885)
1. An den Mond  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "An den Mond", written 1777, first published 1789
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Aan de maan", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "You fill bush and valley again", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Alla luna", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, pages 111-112; and with Goethe's Schriften, Achter Band, Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1789, pages 153-154.
Note: The initial version of this poem, sent to Charlotte von Stein in March 1778, has not been published by Goethe (see below).
1 Schubert (D.296 only): "und ohne"2. Willkommen, Ruhe  [sung text not yet checked]
Das Meer ist still, die Stürme schlafen, Der Himmel ist so sternenklar; Am [Anker]1 ruht im sichern Hafen Das Schiff geboren vor Gefahr. So laß auch mich nach Kampf und Schmerzen An deiner Brust vor [Anker]1 gehen, Und [blick']2 ich auf von deinem Herzen, Den Himmel dir im Auge sehn.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Willkommne Ruhe"
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View original text (without footnotes)1 Vesque von Püttlingen: "Unter"
2 Vesque von Püttlingen: "blickt' "
3. Es wird von lichten Gedanken  [sung text not yet checked]
Es wird von lichten Gedanken Dein dunkies Auge nicht leer; So gleiten silberne Schwäne Wohl über ein nächtliches Meer. Die Schwäne gleiten vorüber, Gedanken kommen und fliehn; Nur Einer zögert und jubelnd Begrüß' ich Seliger ihn. Es hellt sich bei seinem Scheine Die dunkle, heilige Fluth, Bis in die Tiefen, wo heimlich Die Perle der Liebe ruht.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), no title
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4. Der traurige Wandersmann  [sung text not yet checked]
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, War mir das Herz so schwer, Als ich wiederkam, als ich wiederkam, Fand ich mein Lieb nicht mehr. Ein schwarzes Kreuz, ein Kränzlein dran, Ein frisches, grünes Grab; -- Die Mutter sah mich traurig an, Brach still ein Röslein ab. Einen Gruß von ihr, einen Gruß von ihr! Und dies ihr letztes Wort: ""Ich liebt' ihn hier, ich liebt' ihn hier Und lieb' ihn ewig dort."" Nun wandr' ich durch die weite Welt Bis ich mein Ziel erreicht; Ein Engel hat sich mir gesellt, Der still nach oben zeigt.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Der traurige Wandersmann"
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5. Schätzel ade!  [sung text not yet checked]
Du grollest und schmollest, Und siehst mich nicht an, Was hab' ich, mein Schätzel, Zu Leid' dir gethan? Ich hab' dich geküsset, Ist das dein Verdruß, So nimm, den ich raubte, Nur wieder den Kuß. Doch grollest du länger, Dann Schätzel, ade! Dann werd' ich Matrose Und fahr' in die See. Verschlingt mich der Wogen Wild gähnender Schlund, Ein prächtiges Schlössel Liegt unten im Grund. Das Schloß, das gehöret Der Meerkönigin, Und herzige Nymphen Die wohnen darin. Die sind nicht so schnöde, So spröde wie du, Die lassen sich küssen Und lachen dazu. Du lächelst, mein Liebchen? Ihr Nixen, ade! Ein Schiff ist zerbrechlich Und kalt ist die See.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Lied"
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6. Nixenlied  [sung text not yet checked]
Die Nixe sitzt im Meeresgrund, Und singt ein Lied mit bleichem Mund. "All' seine Schätze streut das Meer In reicher Fülle um mich her, Aus Perlen steht gebaut mein Haus: Das füllt ein liebend Herz nicht aus. Und ob mein lockend Zauberlied Den Jüngling in die Tiefe zieht, Ein Todter ruht in meinem Arm, Sein kaltes Herz giebt mir nicht warm; Die Fluthen, die's herabgespült, Die haben seine Gluth gekühlt. Mir aber loht und flammt das Herz Nur wilder auf in Liebesschmerz, Es brennt und zuck't in Weh und Leid, Und vor mir liegt die Ewigkeit." Die Nixe singt's im Meeresgrund Und küßt des Schiffers bleichen Mund. Hoch über ihr ein leerer Kahn Tanzt lustig auf der Wogenbahn.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Nixenlied"
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