«Sprich, Fräulein, warum härmst du dich? Sprich, warum weinst du laut? Meinem jüngsten Sohn vermähl' ich dich, Ihm geb' ich dich zur Braut! Mein jüngster Sohn wird dein Gemahl, Und du, mein Kind, freist ihn!» -- Doch ihre Tränen flossen, ach! Um Jock von Hazeldean. «Bald, Mädchen, ist dein Trotz entflohn, Versiegt der Tränen Quell! Mein Frank ist Herr von Errington, Ist Lord von Langley Dale! Er ist der erste fern und nah; Gern mag das Schwert er ziehn!» -- Doch ihre Tränen flossen, ach! Um Jock von Hazeldean. «Ich gebe dir ein goldnes Band Wohl in dein braunes Haar, Und einen Falken auf die Hand, Und einen Zelter gar! Als Jägerfürstin sollst du dann Den Forst mit uns durchziehn!»-- Doch ihre Tränen flossen, ach! Um Jock von Hazeldean. Die Kirche prangt im Sonntagsstaat Früh bei des Morgens Grau'n. Der Priester wartet im Ornat, Und edle Herrn und Frau'n. Doch nirgendwo die Braut! man sucht Sie überall -- doch kühn Hat über die Grenze sie entführt Ihr Jock von Hazeldean.
Sechs Gesänge von Walter Scott für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 52
by Adolf Jensen (1837 - 1879)
1. Jock von Hazeldean  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Jock von Hazeldean"
Based on:
- a text in English by Walter Scott, Sir (1771 - 1832), "Jock of Hazeldean"
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2. Wiegenlied für den Sohn eines schottischen Häuptlings  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Schlaf, Söhnchen! dein Vater war eisenumhüllt Ein Ritter! deine Mutter war lieblich und mild! Vom Thurme sieh' nieder: des Waldes Revier, Die Schluchten, die Berge, sie prangen nur dir!1 O, fürchte das Horn nicht, wie laut es auch dröhnt; Den Wächtern nur, die dich beschützen, es tönt; Sie spannen den Bogen, ihr Schwert raucht von Blut, Eh' feindlich ein Bube dir Leides anthut.1 Schlaf Söhnchen! die Zeit kommt, wo panzerbedeckt Das Horn und die Trommel vom Schlummer dich weckt, Drum schlafe, mein Liebling, noch darfst du's ja thun; Als Mann mußt du kämpfen, kannst nimmermehr ruhn!1
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Wiegenlied für den Sohn eines schottischen Häuptlings"
Based on:
- a text in English by Walter Scott, Sir (1771 - 1832), "Lullaby of an infant chief", appears in Guy Mannering or The Astrologer , first published anonymously, first published 1815
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View original text (without footnotes)Confirmed withGedichte von Ferdinand Freiligrath Stuttgart und Tübingen: Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1838, page 390
1 Gade adds "O schlafe!"3. Das Mädchen von Isla  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mädchen von Isla, hoch vom Riff, Das Sturmgewölk und Meer umnachten, Siehst du nicht dort das kleine Schiff Die Wuth der Wellen keck verachten? Jetzt taucht es tief in Schaum und Dampf, Tanzt hoch jetzt auf der Wogen Rand; Sprich, warum wagt es solchen Kampf? - Mädchen, es sucht sein Heimathland! Siehst, Mädchen, du die Möve dort? Durch Nebel glänzt ihr weißer Flügel; Sie schwingt sich durch den rauhen Nord Und sucht des Ufers sichre Hügel. Warum durch Sturm und Wogenschaum Sucht sie der Insel Felsenstrand, Warum des Ufers grünen Saum? - Mädchen, es ist ihr Heimathland! Doch, wie des Schiffs der wilde Sturm, Lachst du der Werbung, die ich bringe; Kalt, wie des Felsen steiler Thurm, Wo Möv' und Taucher senkt die Schwinge. Sei noch so hart, sei noch so kalt, Doch, Mädchen, biet' ich dir die Hand! Wenn nicht dein liebend Herz, dann bald Ist Allan's Grab sein Heimathland!
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Das Mädchen von Isla"
Based on:
- a text in English by Walter Scott, Sir (1771 - 1832), "The maid of Isla"
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4. Barthram's Grablied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Sie schossen ihn todt am Neunsteinberg, Wo das Kreuz steht neben der Brück', Und sie ließen ihn liegen in seinem Blut, Mit der Kugel im Genick. Sie machten von Zweigen eine Bahr', Von der grauen Esp' am Hag; Und sie trugen ihn still zur Frauenkavell', Und sie wachten den ganzen Tag. Eine Dame kam zur Frauenkapell', Sie zerriß ihr prächtig Kleid, Sie zerriß ihr lieb lang gelbes Haar, Und kniet' an Barthram's Seit'. Sie wusch ihn in der Jungfrau Quell, Seine Wunden wusch sie klar; Und sie flocht einen Kranz für seine Brust, Einen Kranz auch für sein Haar. Sie thaten ihn in ein schneeweiß Tuch, Und sie trugen ihn zur Stell', Und die grauen Mönche sangen die Meß, Als sie ließen die Kapell'. Sie begruben ihn um Mitternacht, Als der Thau fiel still und kalt, Als der Espe Blatt zu zittern vergaß, Und der Nebel zog geballt. Sie gruben sein Grab einen Fuß nur tief, Wo die Quelle plätschert laut, Und sie deckten ihn zu mit Haideblüth', Mit Moos und Farrenkraut. Ein grauer Bruder stand am Grab Mit Flehn und mit Gebet, Und ein Mönch wird singen für Barthram's Seel', So lange das Steinkreuz steht.
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Barthram's Grablied"
Based on:
- a text in English misattributed to Walter Scott, Sir (1771 - 1832) and by Robert Surtees (1779 - 1834), "Barthram's dirge", included by Walter Scott in The Minstrelsy of the Scottish Border
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5. O sag' mir, wie dich frein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Steht meiner Dame Kühnheit an, Gleich schwing' ich mich auf's Pferd, Und stark und fest im Sattel sei, Wer ihres Danks begehrt. Deine Farben trag' ich aus dem Hut, Dein Bild im Herzen treu, Und wer sich deinem Aug' nicht neigt, Dem bringt es Leid und Reu'. Drum sag' mir, wie dich frein, o Lieb; O sag' mir, wie dich frein! Und ob um dich die Andern mich Verschmähn, ich will's nicht scheun! In Sammt und Seide will ich gehn, Ergötzt dich bunte Pracht, Bei Tag will ich dein Knappe sein, Dein Wächter bei der Nacht! Gewinnt dich süßer Töne Schall, Versuch's, und höre mich! Deine eigne Stimme raub' ich dir, Zu frein mit ihr um dich! Drum sag' mir, wie dich frein, o Lieb! O sag' mir, wie dich frein! Und ob um dich die Andern mich Verschmähn, ich will's nicht scheun! Doch wenn die Liebe dich gewinnt: Nie brach ich meinen Schwur, Keiner Andern gab ich Wort und Pfand, Dich lieb' ich einzig nur! Für dich allein reit' ich den Ring, Trage Blau für dich allein; Übe Lied und Schwert aus deinen Wink, O sag' mir, wie dich frein! Ja sag' mir, wie dich frein, o Lieb! O sag' mir, wie dich frein! Und ob um dich die Andern mich Verschmähn, ich will's nicht scheun!
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "O sag' mir, wie dich frein"
Based on:
- a text in English misattributed to Walter Scott, Sir (1771 - 1832) and by Robert Graham (1735 - 1797), "O tell me how to woo thee", included by Walter Scott in The Minstrelsy of the Scottish Border
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6. Klage der Grenzerwittwe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mein Liebster baut' eine Laube mir, Rundum bepflanzt mit Lilien schier; Eine schön're habt ihr nie geschaut, Als die mein Liebster mir gebaut. Um Mittag war's, da kam ein Mann, Späht' aus sein Wild, und ging sodann; Führt' her den König drauf zu Nacht, Der meinen Ritter umgebracht. Er bracht' ihn um, ich sah sein Blut; Er bracht' ihn um, und nahm sein Gut; Meine Diener flohn, mein Herr war todt, Ich blieb allein in meiner Roth. Ich flocht mein Haar, und hüllt' ihn ein; Hielt Leichenwacht, ich selbst allein; Hielt Leichenwacht, o Wacht voll Gram; Keine Seel' war, die des Weges kam. Ich nahm seine Leich', und trug sie fort Zuschritt ich hier, ausruht' ich dort; Ich grub ein Grab, drin legt' ich ihn, Und deckt' ihn zu mit Rasen grün. O, denkt ihr nicht, mein Herz war voll, Als auf sein Haar ich warf die Scholl'; O, denkt ihr nicht, mein Herz war schwer, Als ich mich wandte, fortzugehn? Nun lieb' ich Keinen mehr fortan, Seit todt mein süßer Rittersmann; Mit einer Lock' von seinem Haar Bind' ich mein Herz für immerdar.
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Klage der Grenzerwittwe"
Based on:
- a text in English by Walter Scott, Sir (1771 - 1832), "The Lament of the Border Widow"
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