Und [wie]1 sie kam zur Hexe, Dornröschen hold, Dornröschen gut, Die stach sie in ihr Fingerlein, Da floß das rothe Blut. Sie schloß die lichten Augen, Vom Spindelstich das Mägdlein schlief, Bis um das graue Königsschloß Eine Rosenhecke lief. Und nach dreihundert Jahren, Da kam ein schöner Rittersmann, Mit blankem Schwert er hieb sich durch, Bis er die Maid gewann. -- Ich wollt', ich läge schlafen Dreihundert Jahr im Rosenhag, Bis daß der Eine gegangen käm', Der mich gewinnen mag!
Drei Lieder für vierstimmigen Frauenchor , opus 63
by Adolf Jensen (1837 - 1879)
1. Dornröschen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), no title, appears in Gedichte, in Jugendlieder, in Mädchenlieder [uses numbering from 1872 edition], no. 6
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "And as she came to the witch", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, pages 12-13.
1 Jensen, Staeger: "als"; further changes may exist not noted above.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Rübezahl  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es rauschen die Tannen und Föhren, Und Geisterflüsterton Umwebt in schaurigen Chören Den felsigen Bergesthron. Darunter dehnt krystallen Durch des Berges nächtlichen Schacht Sich weit in schimmernden Hallen Des Abgrunds einsame Pracht. Da lodern die hellentbrannten Kleinode von Anbeginn: Smaragde, Diamanten, Karfunkel und Rubin. In der Tiefe fördern die Zwerge Der Metalle kochenden Strom: Der Geisterfürst der Berge Sitzt traurig im Felsendom. Was sind ihm die gold'nen Horte, Der Tiefe wogender Qualm? Ihm rauscht durch die Felsenpforte Vom Walde der Tannen Psalm. Die feiern des Vollmonds Vigilie, Und rauschen ein träumerisch Lied Von einer schönen Lilie, Die drunten im Thale blüht.
Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Rübezahl", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder, first published 1877
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Der Frühling und die Minne  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Auf Wald und Haide überall Ertönet heller Hochzeitsschall, Die Lande steh'n in grünem Schein, Der klare Himmel blaut darein, Und in den blum'gen Feiersaal, Da führt der Lenz sein süß Gemahl, Die ist genannt Frau Minne. Er pranget, wie ein Bräut'gam thut, Im frischen, freudekühnen Muth; Sie blicket süßverschämt darein, Möcht' lieber ungesehen sein; Sie liebet nicht den lauten Schall, Doch wirkt sie leise überall Im Herzen und im Sinne. Du Mägdelein im Lockenhaar, Was sitzest du der Freuden bar? Komm' mit mir in mein Gartenhaus, Da sieht man weit in's Land hinaus; Die Blumenbeete keimen jung, Auch ist dir Freudensang genung Und würzig Weh'n darinne. Dort hören wir im Laubgezelt Den Frühling jubeln durch die Welt, Und lauschen, wie im Innern schafft Der Liebe zarte Himmelskraft. In jungen Herzen ist die Statt, Darin am liebsten Hochzeit hat Der Frühling und die Minne. In Sonntagsruhe liegt die Welt, Kirchglocken läuten durch das Feld; Die Vöglein sind verstummet fast, Sie halten kurze Mittagsrast, Die Winde schlummern allerort, - Die treuen Blumen duften fort, Ihr Hauch will nicht vergehen. So klinget aus in uns'rer Brust Des Lebens laute Frühlingslust, Und Sinn und Denken schlummert ein, - Die Herzensminne wacht allein. Wir halten träumend uns im Arm Und fühlen nur im Herzen warm Der Liebe Athem wehen. So soll, wenn Lenz und Lust vergeh'n, Die treue Minne noch besteh'n! Und fällt vom Haupt uns in den Staub Des Lebenskranzes letztes Laub, So fülle sie in Grau'n und Tod Mit der Erinn'rung Abendroth Die nachtumhüllten Sinne. Und trotz der Menschen Widerstreit Die Liebe glaubt Unsterblichkeit. Auf Erden läßt von seiner Braut Der Frühling sterbend, kaum getraut; Doch in dem namenlosen Land, Da strahlt in ew'gem Hochzeitband Der Frühling und die Minne.
Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Der Frühling und die Minne"
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]