Im Schloß zu Düsseldorf am Rhein Wird Mummenschanz gehalten; Da flimmern die Kerzen, da rauscht die Musik, Da tanzen die bunten Gestalten. Da tanzt die schöne Herzogin, Sie lacht laut auf beständig; Ihr Tänzer ist ein schlanker Fant, Gar höfisch und behendig. Er trägt eine Maske von schwarzem Samt, Daraus gar freudig blicket Ein Auge, wie ein blanker Dolch, Halb aus der Scheide gezücket. Es jubelt die Fastnachtsgeckenschar, Wenn jene vorüberwalzen. Der Drickes und die Marizzebill Grüßen mit Schnarren und Schnalzen. Und die Trompeten schmettern drein, Der närrische Brummbaß brummet, Bis endlich der Tanz ein Ende nimmt Und die Musik verstummet. "Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir, Ich muß nach Hause gehen - " Die Herzogin lacht: "Ich laß dich nicht fort, Bevor ich dein Antlitz gesehen." "Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir, Mein Anblick bringt Schrecken und Grauen - " Die Herzogin lacht: "Ich fürchte mich nicht, Ich will dein Antlitz schauen." "Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir, Der Nacht und dem Tode gehör ich - " Die Herzogin lacht: "Ich lasse dich nicht, Dein Antlitz zu schauen begehr ich. " Wohl sträubt sich der Mann mit finsterm Wort, Das Weib nicht zähmen kunnt er; Sie riß zuletzt ihm mit Gewalt Die Maske vom Antlitz herunter. "Das ist der Scharfrichter von Bergen!" So schreit Entsetzt die Menge im Saale Und weichet scheusam - die Herzogin Stürzt fort zu ihrem Gemahle. Der Herzog ist klug, er tilgte die Schmach Der Gattin auf der Stelle. Er zog sein blankes Schwert und sprach: "Knie vor mir nieder, Geselle! Mit diesem Schwertschlag mach ich Dich Jetzt ehrlich und ritterzünftig, Und weil du ein Schelm, so nenne dich Herr Schelm von Bergen künftig." So ward der Henker ein Edelmann Und Ahnherr der Schelme von Bergen. Ein stolzes Geschlecht! Es blühte am Rhein, Jetzt schläft es in steinernen Särgen.
Three songs , opus 14
by Emil Kreuz (1867 - 1932)
1. Schelm von Bergen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Schelm von Bergen", appears in Romanzero, in 1. Erstes Buch, in Historien, no. 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]1. Sir Knave of Bergen
Language: English
— This text is not currently
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Authorship:
- Singable translation by W. Grist
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Schelm von Bergen", appears in Romanzero, in 1. Erstes Buch, in Historien, no. 3
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2. Die Bergstimme  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ein Reiter durch das Bergtal zieht, Im traurig stillen Trab: "Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm, Oder zieh ich ins dunkle Grab?" Die Bergstimm Antwort gab: "Ins dunkle Grab!" Und weiter reitet der Reitersmann, Und seufzet schwer dazu: "So zieh ich denn hin ins Grab so früh - Wohlan, im Grab ist Ruh!" Die Stimme sprach dazu: "Im Grab ist Ruh!" Dem Reitersmann eine Träne rollt Von der [Wange]1 kummervoll: "Und ist nur im Grab die Ruhe für mich - So ist mir im Grabe wohl." Die [Stimme]2 erwidert hohl: "Im Grabe wohl!"
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Bergstimme", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Todhunter) , "Mountain voices", appears in Heine's Book of Songs, first published <<1907
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La voix de la montagne", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Lachner, Randhartinger: "Wange bleich und"
2 Medtner: "Stimm' "
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. The mountain echo
Language: English
— This text is not currently
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Authorship:
- by W. Grist
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Bergstimme", appears in Buch der Lieder, in Junge Leiden, in Romanzen, no. 2
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3. The flower of love
Language: English
— This text is not currently
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Authorship:
- by W. Grist
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 4
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