Ave Maria! Meer und Himmel ruh'n, Von allen Türmen hallt der Glocke Ton, Ave Maria! Laßt vom ird'schen Tun, Zur Jungfrau betet, zu der Jungfrau Sohn, Des Himmels Scharen selber knieen nun Mit Lilienstäben vor des Vaters Thron, Und durch die Rosenwolken wehn die Lieder Der sel'gen Geister feierlich hernieder. O heil'ge Andacht, welche jedes Herz Mit leisen Schauern wunderbar durchdringt! O sel'ger Glaube, der sich himmelwärts Auf des Gebetes weißem Fittig schwingt! In milde Tränen löst sich da der Schmerz, Indes der Freude Jubel sanfter klingt. Ave Maria! Wenn die Glocke tönet, So lächeln Erd' und Himmel mild versöhnet.
3 Lieder von E. Geibel , opus 43
by Carl Ludwig Amand Mangold (1813 - 1889)
1. Abendfeier in Venedig
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Abendfeier in Venedig", appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Ave Maria!", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Soir de fête à Venise", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , "Vespro a Venezia", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Tausend Küsse
Viel tausend, tausend Küsse gib, Süß Liebchen, mir beim Scheiden! Viel tausend Küsse, süßes Lieb, Geb' ich zurück mit Freuden. Was ist die Welt doch gar ohn' End' Mit ihren Bergen und Meeren, Daß sie zwei treue Herzen trennt, Die gut beisammen wären! Ich wollt', ich wär' ein Vögelein, Da flög' ich hoch im Winde Alle Nacht, alle Nacht im Mondenschein Zu meinem blonden Kinde. Und fänd' ich sie betrübt zum Tod, Da wollt' ich mit ihr klagen; Doch fänd' ich mein Röslein frisch und rot, Wie wollt' ich jauchzen und schlagen! Wie wollt' ich mit dem süßen Schall Die stille Nacht durchklingen! Im Busch, im Busch die Nachtigall Sollte nicht besser singen. O tausend, tausend Küsse gib, Süß Liebchen, mir beim Scheiden! Viel tausend Küsse, süßes Lieb, Geb' ich zurück mit Freuden.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 28
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
3. Gebt mir vom Becher nur den Schaum
Gebt mir vom Becher nur den Schaum, Den leichten Schaum der Reben! Gebt nur einen flüchtigen Liebestraum Mir für dies flüchtige Leben! Den vollen Zug, das sichre Gut, Ich gönn' es jedem andern, Der fest am eignen Herde ruht; Ich aber muß schweifen und wandern. Muß schweifen und wandern hin und her Auf allen Pfaden und Wegen, Wohl über die Lande, wohl über das Meer, Dem ewigen Lenz entgegen. Und wo ein Blick mir freundlich glänzt, Und wo auf meiner Reise Ein Gastfreund mir den Wein kredenzt, Da sing' ich die alte Weise: «Gebt mir vom Becher nur den Schaum, Den leichten Schaum der Reben, Gebt nur einen flüchtigen Liebestraum Mir für das flüchtige Leben!»
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 5
See other settings of this text.