Es steht vor ihrem Hause Ein großer Lindenbaum, Den seh ich alle Tage, Und jede Nacht im Traum. Der wirft den Mittagsschatten Ins Fenster ihr hinein, Da sitzt sie abends drunter Bei schönem Mondenschein. Ich wandre jeden Abend Dem Baume still vorbei, Er ist mir stets der Alte, Doch immer wieder neu. Auf seine Krone sah ich All meine Lieb' hinauf, Es wuchsen grüne Blätter Und würz'ge Blüten drauf. Und setzt sie sich nun drunter Und rüttelt er sich bloß, So fällt ihr meine Liebe All duftend in den Schoß.
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 37
by Erik Meyer-Helmund (1861 - 1932)
1. Die Linde  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Klaus Groth (1819 - 1899), "Die Linde", appears in Hundert Blätter, Paralipomena zum Quickborn
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Confirmed with Klaus Groth's Gesammelte Werke. Vierter Band. Plattdeutsche Erzählungen - Hochdeutsche Gedichte, Kiel und Leipzig, Verlag von Lipsius & Tischer, 1893, pages 177-178.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Abendreihn  [sung text not yet checked]
"Guten Abend, lieber Mondenschein! Wie [blickst]1 mir so traulich ins Herz hinein! Nun sprich, und laß dich nicht lange fragen, Du hast mir gewiß [einen]2 Gruß zu sagen, [Einen]2 Gruß von meinem Schatz!" -- "Wie [sollt']3 ich bringen den Gruß zu dir? [Du hast ja]4 keinen Schatz bei mir; Und was mir da unten die [Burschen]5 sagen, Und was mir die Frauen und Mädchen klagen, Ei, das versteh' ich nicht." -- "Hast Recht, [mein]6 lieber Mondenschein, Du darfst auch Schätzchens Bote nicht sein; Denn thätst [du zu tief]7 ihr ins Auge sehen, Du könntest ja [nimmermehr]8 untergehen, [Schienst]9 ewig nur für sie.“ [Dies]10 Liedchen ist ein Abendreih'n, Ein Wandrer sang's im Vollmondschein; Und die es lesen bei Kerzenlicht, Die Leute [verstehen]11 das Liedchen nicht, Und ist doch kinderleicht.
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Abendreihn", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder, in Wanderlieder eines rheinischen Handwerksburschen, no. 5
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant du soir", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Wilhelm Müller, mit Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Max Müller, Erster Theil, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1868, page 34
1 Grünberger: "blickst du"2 Grünberger: "'nen"
3 Draeseke, Fischhof: "soll"
4 Draeseke, Fischhof: "Hab' ich doch"; Grünberger: "Hast ja"
5 Draeseke, Grünberger: "Bursche"
6 Draeseke, Fischhof: "du"
7 Gade: "zu tief du"
8 Grünberger: "nimmer"
9 Grünberger: "Scheinst"
10 Grünberger: "Das"
11 Grünberger: "versteh'n"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Andrew Schneider [Guest Editor] , Johann Winkler