Einsam oben auf dem Hügel An des Felsens Überhang, An des Seees blauem Spiegel Ruh' ich Stunden, Tage lang. Über mir das Laub der Bäume, Um mich heller Frühlingsschein, Wie in's Feenland der Träume Schau' ich in den See hinein. Was am Ufer steht und wehet Und den ganzen Himmelsplan, Was nur dort vorüber gehet, Zeigt der treue Spiegel an. Herz, mein Herz, was soll dein Schlagen? Bist du wieder gar so wild, Daß du nicht vermagst zu tragen Wie der See des Himmels Bild? Herz, mein Herz, was willst du bangen, Herz, mein Herz, in deinem Weh'? Sturm und Winter sind gegangen, Hell und ruhig steht der See!
Sechs Lieder , opus 32
by (Albert Maria) Robert Radecke (1830 - 1911)
1. Ruhe am See  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Ruhe am See", appears in Gedichte, in Frühlingslieder, no. 7
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2. Wenn etwas in dir leise spricht  [sung text not yet checked]
[Wenn etwas in dir leise spricht]1, Daß dir mein Herz ergeben, So zweifle, Holde, nicht, Du leuchtest in mein Leben! Doch nie wirst du von mir begehrt; Wo schön're Sterne funkeln, Sei dir ein Los beschert; Ich bete nur im Dunkeln. Ich liebe dich, wie man Musik Und wie man liebt die Rose. Du bist mir wie ein Blick Ins Blaue, Wolkenlose. In Freude nur gedenke mein, Mir aber wird ein Segen Dein Angedenken sein Auf allen meinen Wegen. Denn Glück genug besitz' ich doch, Und wär' mir nichts geblieben, Als dieses Eine noch: Ein Herz, um dich zu lieben.
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Lied"
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View original text (without footnotes)1 Holstein and Wüllner: "Wenn etwas leise in dir spricht"; further changes may exist not noted for Holstein.
3. Kalt und schneidend weht der Wind  [sung text not yet checked]
Kalt und schneidend Weht der Wind, Und mein Herz ist bang und leidend Deinetwegen, [schönes]1 Kind! Deinetwegen, Süße Macht, Ist mein Tagwerk ohne Segen Und ist schaflos meine Nacht. Stürme tosen Winterlich, Aber blühten auch schon Rosen, Was sind Rosen ohne dich?
Text Authorship:
- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), "Lied", appears in Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Hermann Lingg, Fünfte vermehrte Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cottaschenbuchhandlung, 1864, page 90.
1 Pfitzner, Wüllner: "süßes"4. Nur einmal möcht' ich dir noch sagen  [sung text not yet checked]
Nur einmal [möcht' ich dir noch]1 sagen, Wie du unendlich lieb mir bist, Wie dich, so lang mein Herz wird schlagen, Auch meine Seele nie vergißt. Kein Wörtlein solltest du erwidern, [Nur freundlich mir]2 in's Auge sehn, Ja, mit gesenkten Augenlidern Nur stumm und schweigend vor mir stehn. [Ich aber]3 legte meine Hände [Dir betend]4 auf das schöne Haupt, [Damit dir Gott]5 den Frieden sende, Den meiner Seele du geraubt.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Letzter Wunsch"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Julius Sturm, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1850, page 32. Note: the last line appeared in this edition as "Den meine Seele dir geraubt", but this misprint was corrected as early as 1856 in Dichterstimmen der Gegenwart. Eine Sammlung vom Felde der deutschen Lyrik seit 1850, herausgegeben von Karl Weller, Leipzig: Heinrich Hübner, 1856, page 464. Editions after this date used "Den meiner Seele du geraubt", as did all the settings marked checked below.
1 Hesse: "noch möcht' ich dir"; Wirz: "möcht' ich dir es"; further changes may exist not noted above.2 Wüllner: "Mir freundlich nur"
3 Gumbert: "Doch ich, ich"
4 Wüllner: "Betend dir"
5 Wüllner: "Auf dass Gott dir"
5. Wunsch  [sung text not yet checked]
Ich hab' dich geliebt, du ahntest es nicht. Ich [wollte sprechen]1, ich durft' es nicht, Ich harrte besserer Stunden. Die [besseren]2 Stunden, ich fand sie nicht, Ein [anderer]3 kam, [er]4 zögerte nicht. Ich bin deinem Herzen entschwunden. Wohl mag er dich lieben, ich weiss es nicht; Ob treuer, als ich, ich glaub' es nicht. O, hättest dein Glück du gefunden!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Wunsch", appears in Lieder, in Stimmungen und Gestalten, first published 1844
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Stöhr: "wollte dich sprechen"
2 Steinkühler: "besser'n"
3 Steinkühler: "and'rer"
4 Dresel: "und er"
6. Veilchen, freue dich mit mir  [sung text not yet checked]
Veilchen, [unter]1 Gras versteckt Wie mit Hoffnung zugedeckt, Veilchen, freue Dich mit mir, Sonne kommt ja auch zu Dir. Sonne scheint mit Liebesschein Tief Dir in Dein Herz hinein, Trocknet Deine Tränen Dir -- Veilchen, freue Dich mit mir!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Veilchen", first published 1843
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CHI Chinese (中文) [singable] (Dr Huaixing Wang) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 in Dresel's first setting: "unter dem", but "dem" disappears in the later setting; Caspary: "unter'm" (and further changes for Caspary may exist not shown above.)