1. Brause nur, Winterwind, brause, Über die Berge, das Tal! Nirgend bin ich zu Hause, Wandre nur, wandre voll Qual. Rosen, Syringen und Flieder, Ach, wie so lange verblüht! Frosthauch schüttelt die Glieder – Bin zum Sterben so müd. 2. Matt gießt der Mond vom Wolkensaum Die Wehmut in den Weltenraum; Der Wind geht klagend vorüber, Der Himmel wird trüb und trüber. Der Himmel ist hoch und die Welt ist weit, Ich bin verlassen in meinem Leid, Ich eile die dunkeln Wege, Daß ich zur Ruh mich lege ...
6 Lieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung , opus 3
by Hugo Reichenberger (1873 - 1938)
1. Wand'rer  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Karl Friedrich Henckell (1864 - 1929), "Wandrer"
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2. Findest Du denn noch Blüthen  [sung text not yet checked]
Findest Du denn noch Blüthen Im herbstlichen Waldesraum? „Kaum!” Was suchst Du an Busch und Baum, Da Blüth' und Blume verglühten? „Blüthen!” Du suchest sie dem Herzen Das Dich nur liebt allein? „Nein!” Wem willst Du die Blüthen weih'n In einsamer Liebe Schmerzen? „Dem Herzen!” So hoffst Du Lohn der Liebe Wenn Dir ein Strauß gedieh? „Nie!” Dann sag' mir was und wie Der Blumen Deutung bliebe? „Liebe!”
Text Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Findest du denn noch Blüthen"
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Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 71.
3. Der Bach mit seinem Rauschen  [sung text not yet checked]
Der Bach mit seinem Rauschen Mit ihrem Schlag die Nachtigall, Laut künden sie ihr Wesen all, Brauchst ihnen nicht zu lauschen. Doch meines Herzens Schlagen Ist so geheim, mein Lieb, Du mußt Das Haupt mir lehnen an die Brust: Soll es Dir Alles sagen.
Text Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Der Bach mit seinem Rauschen", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 97.
4. Liebeslied  [sung text not yet checked]
Mein Mädchen, nun gib' mir die bebende Hand! Laß weiter uns wandeln am duftfrischen Strand! Laß küssen uns Lippen und Himmel und See, Im Wasser die Sterne, die Stern' in der Höh'! Neig' deine Wang' an die meine leicht -- Fühlst du, wie zärtlich der Nachthauch streicht? Die Liebe schmeichelt im Winde. Im Kreise die Zaub'rin umflügelt uns sacht, Sie zieht uns zusammen mit zitternder Macht. Wie wallst du, mein Liebchen, so dringend mir zu, Mich glühheiß umschlingend wie schauerst du! Das Schicksal jauchzt, das mich zu dir trieb: Ich habe dich lieb, über Alles lieb, Ich liebe dich, liebe dich, liebe!
Text Authorship:
- by Karl Friedrich Henckell (1864 - 1929), "Liebeslied", appears in Gedichte, in Diorama
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Confirmed with Karl Friedrich Henckell, Gedichte, Zürich und Leipzig: Karl Henckell & Co., 1900, page 296. Appears in Diorama
5. Als ich Dich fand  [sung text not yet checked]
Als ich Dich fand, bist du mein Glück geworden, Was vordem lag, war dunkle Leidensnacht -- Vergib' mir drum, wenn solches Glückes Pracht Ich schwelgend pries in jauchzenden Akkorden. Ein trüber Schwärmer naht' ich dir von Norden, Gehetzt von aller bösen Geister Macht, Da hast du mir den Zaubertrank gebracht, Der sollte jäh die herbsten Qualen morden. In deiner Augen Fluth bin ich gestiegen, Gebadet hab' ich in dem Wunderborn, Die Wellen spürt' ich hold und sanft sich schmiegen -- Du gabst mir Rosen, und mich stach kein Dorn. Ist das nun aus? In dem verstörten Innern Nähr' ich ein dumpf und schmerzenschwer Erinnern.
Text Authorship:
- by Karl Friedrich Henckell (1864 - 1929), "Als ich Dich fand...", appears in Amselrufe, in Eros
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Confirmed with Karl Friedrich Henckell, Amselrufe, zweite Auflage, Zürich: J. Schabelitz Verlags-Magasin, 1890, page 95. Appears in Eros
6. Die Dichter möchten doch alle was sein  [sung text not yet checked]
Die Dichter möchten doch alle was sein, Um sich beim Lieb zu insinuiren, Der Eine möcht' als Mondenschein In ihrer Kammer herumspaziren. Der Andre hätt' als Zephyr Lust, Die heiße Wange ihr zu fühlen; Und Jener möcht' an ihre Brust Als sel'ge Meereswelle spülen. Noch Einer fühlt' als Schemel gern Der Liebsten Fußtritt manches Stündchen, Und gar ein Andrer von den Herrn Sehnt' sich auf ihren Schooß als Hündchen. Und da ich nun nicht anders kann, Werd' auch mir was wünschen müssen: Ich wollt' ich wär' meiner Liebsten Mann Und dürfte sie herzen und küssen!
Text Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Die Dichter möchten doch alle was sein", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1890, page 100.