Die Liebe ist ein Rosenstrauch. Wo blüht er? Ei nun, in unserm Garten, Darin wir zwei, mein Lieb und ich, Getreulich seiner warten, wofür er uns aus Dankbarkeit Alltäglich neue [Rosen beut]1; Und wenn im Himmel Rosen blühn, Sie können [kaum noch schöner glühn]2. Die Liebe ist ein klarer Bach. Wo zieht er? Ei nun, in unserm Garten. So viele Wellen, so viel Lust Und Freuden aller Arten; Auch spiegelt er die Welt umher, Als ob sie noch viel schöner wär'; Drauf fahren wir so lustig hin, Wie Vöglein durch den Himmel ziehn. Die Liebe ist ein [heller]3 Stern. Wo glüht er? Ei nun, in unserm Garten. Ach, Liebchen, sprich, was läßt du mich Doch oft so lange warten? Denn seh' ich dich nicht alle Stund, Des Sternes Glut mein Herz [verwund't]4; Doch kommst du, steigt er mild herauf, Als geht im Mai die Sonne auf.
Sechs Lieder und Gesänge für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 149
by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Liebesgarten  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Liebesgarten", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Tuin der liefde", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David K. Smythe) , "Love's Garden", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Jardin d'amour", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Schumann: "Blumen streut"
2 Schumann: "doch nicht schöner blühn"
3 Schumann, in some editions, "holder"
4 Schumann: "verbrennt"
Researcher for this page: Margo Briessinck
2. Lenznacht  [sung text checked 1 time]
Will träumen geh'n in deinen Schoß, o Maiennacht voll Glanz und Duft; die Wonnen sind jetzt alle los, und Küsse weht die würz'ge Luft. Eion Blütenregen flüstert leis' von Frühlingslust der Blum' im Gras, und Taubrillanten funkeln heiß von ihrer Gluten Übermaß. Zum Liebesblick des Sternenschein singt Nachtigall ihr schmelzend Lied; sie seufzet, girret, jubelt d'rein, weil Frühlingszauber in ihr glüht. Was zuckest du, verlass'nes Herz, was schwellst du sehnend mir die Brust? Fühlst du dich einsam und voll Schmerz bei aller Wesen höchster Lust? Vertrau're nicht die schöne Nacht, schlürf' Segensodem, der hier quillt! O selig, wem die Maiennacht das Herz mit Liebessehnsucht schwillt!
3. Liebe überall  [sung text checked 1 time]
Der Wind, der Wind, der huscht so geschwind; jetzt fährt er hoch und wild daher, jetzt säuselt, klagt und schmeichelt er. Und fragst du, was es gibt: Er ist gewiss verliebt! Das Blümlein klein im Tal so fein wiegt hin und her sein Angesicht mit großem Aug', und sieht doch nicht. Frag' heimlich, was es gibt: Er ist gewiss verliebt. Der Himmel lau im engen Blau, wie tut er weit und reich sich auf, taut alle Morgen still darauf. Und frag' ihn, was es gibt: Er ist gewiss verliebt. Es liegt so klar mir alles dar; es geht mir um und um im Sinn, ich seh' es blühen, wallen, zieh'n. Ich frag' noch, was es gibt? Ich bin ja selbst verliebt!
Authorship:
- by Marie Nathusius, née Scheele (1817 - 1857)
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Die letzte Rose  [sung text checked 1 time]
Des Sommers letzte Rose, sie blieb verlassen steh'n und schaute der Gefährten Verblühen und Vergeh'n. Ach, keine Schwesterblume der Armen nahe blüht, ihr Hauch um Hauch zu spenden, von Liebe warm durchglüht. O nein, ich lass' dich nimmer hier seufzen so allein; geh, schlumm're mit den Holden im liebenden Verein. Auf mütterlichen Boden will ich die Blätter streu'n, wo bleich und duftlos ruhen die zarten Schwestern dein. So mög' auch ich einst scheiden, erbleicht der Freundschaft Licht, und wenn im Kranz der Liebe der Tod die Blüten bricht. Wenn treue Herzen welken und liebende vergeh'n, wer möchte dann vereinsamt auf öder Erde steh'n?
5. Abendglocke  [sung text not yet checked]
Wand'rer [zieht]1 auf fernen Wegen In der Brust der Sehnsucht Qual, Horch, da tönt die Abendglocke Lieblich durch das stille Thal. Und der Wand'rer steht und lauschet, Auf den Stab gestützt, ihr zu: "Abendglöckchen, Abendglöckchen, Wiegst nun [Alt und Jung]2 zur Ruh!" "Wiegst zur Ruhe alle, alle, Und mit ihnen Lust und Schmerz, Wann, o Glöckchen, rufst du endlich Auch zur Ruh', [zur Ruh' mein]3 Herz?"
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Abendglocke", appears in Cyanen. Ein Liederkranz , no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Cyanen: Taschenbuch für 1840, Wien & Leipzig: Friedrich Wilhelm Pfautsch, pages 75-76
1 Isenmann: "geht"; further changes may exist not noted above.2 Silcher: "Jung und Alt" (voice and piano version only)
3 Silcher: "mein müdes"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
6. Das Schlüsselloch im Herzen  [sung text not yet checked]
Vor mein Herzlein hab' ich 'ne Thür gefügt[.] Vor das Thürlein hab' ich ein Schloss gelegt[.] In dem Schlösslein hab' ich den Schlüssel gedreht[.] Aber was hilfts? Lass ich den Schlüssel stecken, Wird’s bald der Dieb entdecken, Wenn ich den Schlüssel zog[,] So bleibt das Schlüsselloch. Und ist das Löchlein noch so klein[,] Die Lieb' die ziehet doch hinein. Was hilft nun Schlüsslein, Schlösslein, Thür? Mein Herz bleibt verliebet für und für!
Authorship:
- by Marie Nathusius, née Scheele (1817 - 1857)
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The keyhole in the heart", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission