Vertraue dich dem Licht der [Sterne]1, Beschleicht dein Herz ein bittres Weh, Sie sind dir nah' in [weiter]2 Ferne, Wenn Menschen fern in nächster Näh'; Und hast du Thränen noch, so weine, O, weine satt dich ungesehn, Doch vor dem [Aug']3 der Menschen scheine, Als wär' dir nie ein Leid geschehn! Verdammt die Welt dich in Verblendung, So such' auf stillem Waldespfad Dir neuen Muth für deine Sendung, Für starke Treu' und freie That; Um vor dir selber zu bestehen, Trägst du den Sieger in der Brust, Doch nicht die Menschen laß es sehen, Wie schweren Kampf du kämpfen mußt. Ist dir ein schönes Werk gelungen, So sei's zu [neuem]4 dir ein Ruf, Hast du ein treues Herz errungen, So [denke,]5 daß es Gott dir schuf; Wenn deine süß entzückte Seele Ganz voll von heil'ger Freude ist, O, nicht den Neid der Menschen wähle Zum Zeugen, daß du glücklich bist! Verachte kühn der Selbstsucht Streben, Wie oft sie dir Verfolgung schwur; Vor keinem Throne steh' mit Beben, Furcht hegt ein bös Gewissen nur. Demüthig wirf in nächt'ger Stille Vor deinem Gott dich auf die Knie' Und bete: "Es gescheh' dein Wille!" Doch vor den Menscheu beug' dich nie. Und wenn dir Gottes Rathschluß sendet Der schwersten Prüfung höchste Pein, Dann hast du's, [ganz ihm]6 zugewendet, Mit ihm zu thun und dir allein; Davon laß nie die Lippen sprechen, Ob dir das Herz auch brechen will! Laß es in tausend Stücke brechen, Doch vor den Menschen schweige still!
Drei Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 18
by Eduard Gustav Sabbath (b. 1826)
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1. Vertraue dich dem Licht der Sterne  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Friedrich) Julius Hammer (1810 - 1862), "Schweige still!", appears in Schau um dich, und schau in dich, in Heiße Tage
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Remain silent!", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Schau um dich und Schau in dich. Dichtungen von Julius Hammer, Zweite Auflage, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1853, page 94-95.
1 van der Weg: "Stern' "2 Lang: "später" (but only in the published version; both 1870 manuscripts have "weiter")
3 van der Weg: "Auge"
4 Lang: "neuen" (but only in the published version; both 1870 manuscripts have "neuem")
5 Lang: "danke" (amibiguous in 1861 and the two 1870 manuscripts)
6 Lang: "ihm ganz" (but only in the 1870 version)
2. Über Nacht  [sung text not yet checked]
Ich glaubte, die Schwalbe träumte schon Vom theuren Nest; Ich glaubte, die Lerche dachte schon Ans Liederfest; Ich glaubte, die Blüten küßte schon Ein junger West; Ich glaubte, ich hielte Dich liebend schon Auf ewig fest! Wie wurdet ihr winterlich über Nacht, Ihr Lüfte lind! Wie Knospen und Blüthen über Nacht Erfroren sind! Wie die Lerche verlernte über Nacht Ihr Lied geschwind! Und wie Du vergessen hast über Nacht Dein armes Kind!
Text Authorship:
- by Karl Isidor Beck (1817 - 1879), "Täuschung", appears in Stille Lieder, in Lieder der Liebe: Ihr Tagebuch, no. 12, first published 1840
- sometimes misattributed to Christian Nikolaus Hugo Staacke
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Karl Beck, Stille Lieder, Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1840, page 23.
Note: according to Lawrence Snyder in German Poetry in Song, Fallen Leaf Press, 1995, Holstein attributes this text to Hugo Staacke. Unless "Hugo Staacke" is found to be a pseudonym of Karl Beck, this is a confirmed misattribution.
3. Der Wald wird dichter  [sung text not yet checked]
Der Wald wird dichter mit jedem Schritt; Kein Pfad mehr, kein Steig; Nur die Quelle rieselt mit Durch Farrenkraut und Brombeergezweig; Ach, und unter den Eichenbäumen Das Gras wie hoch, wie weich das Moos! Und die himmlische Tiefe wolkenlos, Wie blaut sie durch die Wipfel hier! Hier will ich rasten und träumen, Träumen von dir.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Neue Gedichte, in Ada. Tagebuchblätter
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Emanuel Geibel, Neue Gedichte, Zweiter unveränderter Abdruck, Stuttgart und Augsburg: J.G. Cotta'scher Verlag, 1857, page 321.