Zu deinen Füßen will ich ruhn, Und dir in's Auge schaun, Die blaue Nacht mag leise nun Auf uns herniederthaun, Schon tauchet aus dem stillen See Des Mondes Bild empor, Und kühner streift das scheue Reh Durch Wald und Wiesenmoor. Mein Haupt laß ruhn auf deinem Schooß, Da ruht es sanft und weich. Wie ist der Himmel weit und groß, Wie ist die Erde reich! Der schönste Stern in blauer Nacht, Der schönste Stern bist du, In deines Lichtes sanfter Pracht O gönne mir die Ruh! An deinem Herzen laß mich ruhn Nur kurze, seelge Zeit! Kein Lauscher kündet unser Thun, Die Welt ist traumgefeit. An deinen Lippen laß mich ruhn, Eh noch die Nacht verglimmt, Bis unsre Seele träumend nun In Seeligkeit verschwimmt!
Zwölf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte. , opus 11
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Zu deinen Füssen will ich ruh'n  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), title 1: "Selige Ruhe", title 2: "Zu deinen Füßen will ich ruhn", appears in Liederbuch
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 65-66
2. Die Rose blüht  [sung text not yet checked]
Die Rose blüht, ich bin die fromme Biene, Und rühre zwar die keuschen Blätter an, Daher ich Tau und Honig schöpfen kann, Doch lebt ihr Glanz und bleibet immer grüne, Und also bin ich wohlgemüt, Weil meine Rose blüht. Die Rose blüht, Gott, laß den Schein verziehen, Damit die Zeit des Sommers langsam geht, Und weder Frost noch [andre]1 Not entsteht, So wird mein Glück in dieser Rose [blühen]2, [So]3 klingt mein süßes Freudenlied: [Ach]4 meine Rose blüht! Die Rose [blüht, und]5 lacht vor andern Rosen Mit solcher Zier und Herzempfindlichkeit, Daß auch mein Sinn sich zu der Pflicht erbeut, Mit keiner Blum' im Garten [liebzukosen]6, Weil alles, was man sonsten sieht, In dieser Rose blüht.
Text Authorship:
- by Christian Weise (1642 - 1708), "Die Rose", first published 1684
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View original text (without footnotes)Confirmed with Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, collected and edited by Achim von Arnim and Clemens Brentano, Volume 1, Heidelberg: beÿ Mohr und Zimmer, Frankfurt beÿ J. C.B. Mohr, 1806, page 166. Beneath the poem is written "Christian Weisens drei klügsten Leute. Leipzig 1684. S. 234.
1 Berger: "andere"2 Berger: "blühn"
3 Berger: "Dann"
4 Berger: "O"
5 Berger: "blüht, sie"
6 Berger: "zu liebkosen"
3. Hinaus in's Weite  [sung text not yet checked]
Hinaus ins Weite! Frühling kommt bald. Durch Schneegebreite Zum Fichtenwald! An stürzenden Bächen Schwindelnde Bahn, Durch sausende Wipfel Zum Fels, zum Gipfel Hinauf, hinan! Sauge, durstiger Wind, nur, sauge Mir die stürzende Thräne vom Auge, Leg' an die brennende Stirne dich an! Ach, nach dem Trauern, Dem dumpfen Schmerz, Wie löst dieß Schauern Selig mein Herz! O rastlos Drängen, Willst du gewaltsam Die Brust zersprengen? Ich kenne dich -- Liebe, Liebe, du kommst unaufhaltsam Noch einmal, Herrliche, über mich!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Neue Liebe", appears in Juniuslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Juniuslieder von Emanuel Geibel, Zehnte Auflage, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1854, pages 9-10.
4. Meine Augen waren so klar  [sung text not yet checked]
Meine Augen waren so klar Wie der Morgenstern, Und gesehen hab' ich so scharf -- Durch die Schale den Kern. Ach, jetzt seh' ich nimmer so scharf -- Durch die Schale den Kern, Nimmer sind die Augen so klar Wie der Abendstern: Trübgeweint sind Stern' und Säume, Seit ich von der Stolzen träume.
Text Authorship:
- by Franz Stelzhamer (1802 - 1874), no title, appears in Liebe. Gedicht in zwei Büchern, in 1. Erste Buch in drei Abtheilungen, in 1. Erste Abtheilung. Herzensdämmerung, in Seufzer, no. 1
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5. Wenn du willst im Menschenherzen  [sung text not yet checked]
[Wenn du willst im Menschenherzen]1 Alle Saiten rühren an, [Stimme]2 du den Ton der Schmerzen, Nicht den Klang der Freuden an. Mancher ist wohl, der erfahren Hat auf Erden [keine]3 Lust, Keiner, der nicht still bewahren Wird ein Weh in seiner Brust.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Dem Liebesänger"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Friedrich Rückert, Neue Auswahl, Zwei und zwanzigste Auflage, Frankfurt am Main, J. D. Sauerländer's Verlag, 1886, page 9.
1 André: "Wenn du willst bei Menschen Herzen"; further changes may exist not noted above. Platz: "Willst du in dem Menschenherzen"2 Platz: "Schlage"
3 Platz: "wenig"
6. Wenn ich an deiner Seite  [sung text not yet checked]
Wenn ich an Deiner Seite Im Abenddunkel geh', Den Mond und sein Geleite, Die tausend Sterne seh', Dann möcht' ich den Mond umfangen Und drücken an meine Brust, Die Sterne herunter langen In voller, sel'ger Lust! Mit ihnen die Locken Dir schmücken! Und schmücken die schöne Brust, Ich möcht' Dich schmücken und drücken, Und sterben vor Wonn' und Lust! --
Text Authorship:
- by Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1796 - 1869), "Der Abendhimmel"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (David Arkell) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission