Knabe, dir gefiel die [duft'ge]1 Rose, Als sie glühend hing am grünen Strauch, Aufgeküßt vom warmen Sonnenstrahle, Rothgeküßt vom warmen Frühlingshauch. Und mit Schmeicheln hast du sie gebrochen, Statt geliebt, verlassen sie darauf, -- -- Ach, wer hebt die [hingeworfne]2 Rose, Die am Boden liegt verwelkend, auf?
[Vier] Lieder und Balladen (neue Folge) für 1 hohe Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 24
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Verlassen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Siegfried Kapper (1821 - 1879), "Verlassen"
Based on:
- a text in Czech (Čeština) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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View original text (without footnotes)1 Berg: "duftige"
2 Berg: "hingeworfene"
2. Woher die Liebe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Liebe, mein Gott! die Liebe, Wo nehmen die Menschen sie her? Man holt sie doch nicht wie die Perle Aus fernem, aus tiefem Meer? Die Liebe, mein Gott! die Liebe, Wie kommt sie dem Menschen in's Herz? Man gräbt sie doch nicht in Schachten Wie edles Gestein von Erz? Die Liebe, mein Gott! die Liebe, Wer sie den Leuten wohl gab? Es warf sie doch nicht wie ein Sternlein Des Nachts der Himmel herab? Ich ahn' es, die Lieb' ist das Rauschen Des Wassers im Felsenquell; Ich fühl' es, die Lieb' ist das Duften Der Rosen im Wald so hell.
Text Authorship:
- by Siegfried Kapper (1821 - 1879), "Woher die Liebe"
Based on:
- a text in Slovak (Slovenčina) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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3. Abschied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Gebt mir meine Wandertasche Reich besetzt mit bunten Knöpfen, Gebt mir Hakenstab und Flasche Und den braunen Mantel! Gebt mir auch die blaue Binde, Die sie mir geschenkt am Kirchtag, Daß ich um den Hut sie winde, Will zu meinem Mädchen. Will das Band zurück ihr geben, Daß es länger nicht mehr binde Herzen, die in diesem Leben, Ach, getrennt sein müssen. -- -- Weinend stand sie aus der Schwelle, Ihre Wangen bleiche Rosen, Ihre Augen thränenhelle, Weinend nahm das Band sie. -- Schön Marina, laß das Klagen, Schön Marina, laß das Weinen! Kann als Denkmal nicht mehr tragen Deiner Liebe Zeichen. Du wirst ziehn durch duft'ge Haine, Aber ich durch düstre Wälder; Du wirst ziehn beim Sonnenscheine... Aber ich beim Mondschein. Dich wird sanftes Lüftchen kosen, Aber mich wird Sturmwind treiben; Du wirst wallen weich aus Rosen, Aber ich aus Dornen. Du wirst spinnen Gold und Seide, Wohnen stolz im Herrenschlosse; Ich mit schwerem Draht und Leide Ewig wandern, wandern!
Text Authorship:
- by Siegfried Kapper (1821 - 1879), "Der Drahtbinder"
Based on:
- a text in Slovak (Slovenčina) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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At least two versions of this translation exist. One is titled "Abschied eines Slowaken" and consists only of the first two stanzas.4. Der Traum  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Schlief das Mädchen ein, das Mädchen, Auf dem weiten Feld am Meere, Unter grünem Lorbeerbaume Blies daher ein stilles Lüftchen, Und es traf ein Zweig das Mädchen. Fuhr das Mädchen aus dem Traume, Schmollte leise auf das Lüftchen: „[Daß du, Lüftchen jetzt gewehet!]1 Wecktest mich aus meinem Traume, Und wie war der Traum so lieblich! Gingen hier drei junge Bursche, Schenkte mir ein Tuch der erste, Gab der zweite mir ein Goldstück, Einen Goldring mir der dritte, Ach und hielt mich süß umfangen!”
Text Authorship:
- by Josef Wenzig (1807 - 1876), "Der Traum", appears in Slawische Volkslieder, in 6. Bulgarische Volkslieder, first published 1830
Based on:
- a text in Bulgarian (Български) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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View original text (without footnotes)1 omitted by Keller