Mit edeln Purpurröten Und hellem Amselschlag, Mit Rosen und mit Flöten Stolziert der junge Tag. Der Wanderschritt des Lebens Ist noch ein leichter Tanz, Ich gehe wie im Reigen Mit einem frischen Kranz. Ihr taubenetzten Kränze Der neuen Morgenkraft, Geworfen aus den Lüften Und spielend aufgerafft - Wohl manchen ließ ich welken Noch vor der Mittagsglut Zerrissen hab ich manchen Aus reinem Übermut! Mit edeln Pupurröten Und hellerm Amselschlag, Mit Rosen und mit Flöten Stolziert der junge Tag - Hinweg du dunkle Klage, Aus all dem Licht und Glanz! Den Schmerz verlorner Tage Bedeckt ein frischer Kranz.
Vier Duette , opus 15
by Paul Müller-Zürich (1898 - 1993)
1. Morgenlied  [sung text checked 1 time]
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- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Morgenlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Segnung  [sung text checked 1 time]
Wehmut himmlisch ausgegossen floß auf güldnes Abendland, Liebesreiser sind entsprossen, Seelige wandeln Hand in Hand. Eine Herde nah am Hügel schenkt ihr freundlichstes Geläut, und des Berges Wanderspiegel sich vor keiner Welle scheut. Stiegen Boten heilig nieder mit des Trostes mildstem Licht, grüßen sich Getrennte wieder, schau ich Gottes Angesicht? Wehmut himmlisch hingegossen, später Herbst auf Heideland hat mir Abschied fromm beschlossen, segnet an des Lebens Rand.
Authorship:
- by Gustav Gamper (1873 - 1948), "Segnung" [author's text not yet checked against a primary source]
3. Liederseelen  [sung text checked 1 time]
In der Nacht, die die Bäume mit Blüten deckt, Ward ich von süßen Gespenstern erschreckt, Ein Reigen schwang im Garten sich, Den ich mit leisem Fuß beschlich; Wie zarter Elfen Chor im Ring Ein weißer, lebendiger Schimmer ging. Die Schemen hab' ich keck befragt: Wer seid ihr, luftige Wesen? Sagt! "Ich bin ein Wölkchen, gespiegelt im See." "Ich bin eine Reihe von Stapfen im Schnee." "Ich bin ein Seufzer [gen]1 Himmel empor!" "Ich bin ein Geheimnis, geflüstert ins Ohr!" "Ich bin ein frommes, gestorbenes Kind." "Ich bin ein üppiges Blumengewind -" "Und die du wählst, und der's beschied Die Gunst der Stunde, die wird ein Lied."
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Liederseelen" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Souls of song", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Âmes des chansons", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Zumpe: "zum"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Der Gesang des Meeres  [sung text checked 1 time]
Wolken, meine Kinder, wandern gehen Wollt ihr? Fahret wohl! Auf Wiedersehen! Eure wandellustigen Gestalten Kann ich nicht in Mutterbanden halten. Ihr langweilet euch auf meinen Wogen, Dort die Erde hat euch angezogen: Küsten, Klippen und des Leuchtturms Feuer! Ziehet, Kinder! Geht auf Abenteuer! Segelt, kühne Schiffer, in den Lüften! Sucht die Gipfel! Ruhet über Klüften! Brauet Stürme! Blitzet! Liefert Schlachten! Traget glühnden Kampfes Purpurtrachten! Rauscht im Regen! Murmelt in den Quellen! Füllt die Brunnen! Rieselt in die Wellen! Braust in Strömen durch die Lande nieder - Kommet, meine Kinder, kommet wieder!
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Der Gesand des Meeres" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chant de la mer", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission