Dir gilt mein letztes Grüßen Dort unterm Giebeldach, Indes zu meinen Füßen Im Wandern rauscht der Bach. O Mädchen, rein wie Sonnentau, Mit Lippen süß und Augen blau, Dir gilt mein letztes Grüßen Dort unterm Giebeldach. Der Abschied ist genommen In jedem Haus umher. Doch das Vorüberkommen An deinem fällt mir schwer. Das Frührot glüht, der Tag bricht an, Und einsam zieh' ich meine Bahn. Der Abschied ist genommen In jedem Haus umher. Das war ein süßes Werben Am Händedruck und Kuß! Mir ist, als müßt' ich sterben, Nun ich dich lassen muß. Vorüber ist die Maienzeit, Und vor mir liegt die Welt so weit. Das war ein süßes Werben Am Händedruck und Kuß! O holde Rosentage, Wie flogt ihr schnell dahin! Das Laub fällt welk vom Hage, Und Herbstesnebel ziehn. Der Fohrenwald rauscht dumpf und hohl, Mein herzig Lieb, fahr wohl, fahr wohl! O holde Rosentage, Wie flogt ihr schnell dahin!
Fünf Lieder , opus 6
by Hugo Berger
1. Dir gilt mein letztes Grüßen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Karl Leonhard Johann Schäfer (1849 - 1915), "Dir gilt mein letztes Grüßen"
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Confirmed with Über Land und Meer, Band 63, Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien: deutsche Verlags-Anstalt, 1890. Issue no. 8 dated Oktober 1889, page 155.
2. Maiklänge  [sung text not yet checked]
Die [Blätterspitzchen im dunkeln]1 Hain Zerbrechen der Knospe Gefängnis, Bei der Frühlingssonne zitterndem Schein Wird ihnen zu bang in der Engnis. Die schützenden Decken, sie sprengen sie los, Erschließen den zarten innersten Schooß Den Stimmen des Lenzes, der Liebe! Die Schwalben kommen vom südlichen Meer, Die frohen, willkommenen Gäste, Der Storch stolziert auf den Dächern einher Und sucht sich ein Plätzchen zum Neste, Die Finken locken und schlagen vor Lust, Als sollte zerspringen die schmetternde Brust Bei den Stimmen des Lenzes, der Liebe! Das Leben drängt sich hervor und quillt In tausendfarbigen Blüthen -- Was willst du die Sehnsucht, die nimmer sich stillt, Im Busen verschlossen noch hüten? Hervor, was im Herzen Dir schlummer so bang, Dann wird auch die Klage zum Jubelgesang In den Stimmen des Lenzes, der Liebe!
Text Authorship:
- by Theodor Apel (1811 - 1867), "Maiklänge"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Anthologie Deutscher Lyriker seit 1850, Leipzig: Carl B. Lorck, 1865. pages 24 - 25.
1 Reissmann: "Blüthen alle im dunklen"; further changes may exist not shown above.3. Lass mich dir sagen, lass mich dir singen  [sung text not yet checked]
Laß mich dir sagen, laß mich dir singen, Daß ich dich liebe, du herzige Maid, Ach! mich umsauset ein Schwingen und Klingen, Herz will mir springen, Weiß nicht, vor Glück oder Leid. Wenn ich dich sehe, nahe und ferne, Geht mit mir Alles auf Erden rundum, Daß meinen Namen ich gerne verlerne, Himmlische Sterne, Tanzet um's Liebchen herum! Habe geschworen mit Weinen und Lachen: Mein muß sie werden, und mein wird sie doch! Und ob dich Riesen und Drachen bewachen, Auch aus dem Rachen Riß' ich der Hölle dich noch. Sieh! und da bin ich; nun will ich dich drücken, Drücken dich fest an die klopfende Brust, Laß dich von Liebesentzücken berücken, Ging auch in Stücken Welt vor der ewigen Lust!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Der Rattenfänger von Hameln: eine Aventiure von Julius Wolff, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1894, pages 46-47.
4. Im Grase thaut's, die Blumen träumen  [sung text not yet checked]
Im Grase thaut's, die Blumen träumen Von ihrem bunten Honigdieb, Und oben flüstert's in den Bäumen: Schläfst du? schläfst du, mein trautes Lieb? Der Mond scheint durch den grünen Wald. Ein Aestlein wankt mit leisem Wiegen, In dunkler Blätterheimlichkeit Regt sich, ein Kosen, Schweben, Schmiegen: Dir treu, dir treu in Ewigkeit! Der Mond scheint durch den grünen Wald. Nun wird es still in Luft und Zweigen, Ein wonnig Athmen hebt die Brust, Dich küßt die Nacht mit süßem Schweigen, Ruh' aus, ruh' aus von Lieb' und Lust, Der Mond scheint durch den grünen Wald.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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5. Wiege dich, Wind, auf dem wogenden Korn  [sung text not yet checked]
Wiege dich, Wind, auf dem wogenden Korn, Schweife und pfeife um Distel und Dorn, Lisple im Laube und raschle im Ried, Surre und summe und sause dein Lied, Meines Trautliebchens geflüstertes Wort Fuchtelst und fauchest du nimmer doch fort. Flimmernde Sterne und Sonne und Mond, Die ihr hoch oben am Himmel da wohnt, Schimmern und Scheinen ist all euer Lauf, Bald geht ihr unter und bald geht ihr auf, Aber wie Liebchens holdselig Gesicht Leuchtet und lächelt doch keiner mir nicht. Bäume dich, Welle, und wirble den Schaum, Schwindest doch hin, ein zerfließender Traum; Alles verrinnet in Wandel und Fluß, Nur meines Mägdeleins feurigen Kuß Nehme ich, mußt' es der letzte denn sein, Mit in das ewige Leben hinein!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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