Nun ruht die Welt mit Schweigen, Der laute Tag verrann, Die goldnen Sterne steigen Hellleuchtend himmelan; Rings, wie mein Ohr mag lauschen, Ist alles stumm und todt, Nur leise Wellen rauschen, Geküßt vom Abendroth. O Liebste, komm und neige Dein lächelndes Gesicht, Wie durch die dunkeln Zweige Des Mondes Silber bricht; Ein seliges Ermatten Schließt leis mein Auge zu, O komm in diese Schatten, So weich, so mild, wie du! Von deinem Arm umschlungen, Gelehnt an deine Brust, O holde Dämmerungen, O nächtlich süße Lust! Nichts bietet mehr das Leben Und nichts die Erde mir, Mein ganzes Sein und Streben, Es ruht versenkt in dir!
Fünf Lieder für 1 tiefe Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 51
by Heinrich Karl Johann Hofmann (1842 - 1902)
1. Abendstille  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Abendstille", appears in Buch der Liebe, in 5. Fünftes Buch, first published 1874
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Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 142-143.
See also Dämmerung, which may be a setting of the second stanza.
2. Wirf in mein Herz den Anker  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wirf in mein Herz den Anker, Du vielgeliebtes Kind! Im Hafen der Liebe wehen Die Lüfte süß und lind. Da draußen auf weitem Meere Droht manches wilde Riff: O komm! mit Blumen umwinden Will ich dein Lebensschiff! Auf schimmernden Wogen schaukelt Sich mancher leichte Kiel: O komm! die schimmernden Wellen, Sie treiben ein falsches Spiel! O komm -- die schimmernden Wellen Sind tückisch zu aller Stund': Wirf in mein Herz den Anker -- Das hält wie Felsengrund.
Text Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Wirf in mein Herz den Anker", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder
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3. Stelldichein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Sag', was ist [das]1, holde Schöne, daß die Lippen leis dir flüstern? Sag', was ist es, das die Augen dir wie Kohlen glühn im Düstern? Sind es Küsse, die du küßtest in der Dämmrung traut und still? Oder sind es künft'ge Wonnen, die dein Mund erst küssen will? Wie von Träumen lind befangen, schüttelst du die duft'gen Locken, Seufzer schwellen dir den Busen, und nun fährst du auf erschrocken: Ja, er ist es, ja, er naht sich, den du sehnend hast erharrt, Und Vergangenheit und Zukunft werden sel'ge Gegenwart!
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Stelldichein", appears in Buch der Liebe, in 5. Fünftes Buch
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View original text (without footnotes)Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, page 180.
1 Hofmann: "es"; further changes may exist, not shown above.4. In der Fremde
Language: German (Deutsch)
Ei, du liebe, lange Zeit, willst denn nimmer vergeh'n, und ich möchte doch so gerne meinen Schatz wiederseh'n! 's ist schon gut in der Fremd', und ich klag' ja auch nicht, aber 's fehlt mir doch immer und ewig ihr Gesicht. Und so lang' ich's nicht seh', ist mir's Herz doch so schwer, als wenn in der Wochen kein Sonntag mehr wär'. Ei, du liebe, lange Zeit, willst denn nimmer vergeh'n, und ich möchte doch so gerne meinen Schatz wiederseh'n!
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist)
5. Liebesgruss  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Dornen am [Strauche]1, Stechende Dornen! Weicht nur ein Wenig, Nur ein Wenig, Daß ich dem Mädchen mein Rosen mag pflücken! -- Dann aus den Rosen Wind' ich ein Sträußchen, Ein zierliches Sträußchen; Geb' es dem Bache, Daß er es trage Hin vor ihr Fenster! Schaut aus dem Fenster Mein trautes Mädchen, Sieht sie das Sträußchen; "Was bringst du mein Sträußchen?" ""Viel herzliche Grüße Vom Liebsten dein!"" Für jedes Röslein, Für jedes Knösplein Nachts in der Laube Küss' ich der Holden Glühende Küsse Auf die glühende Wange. Dich aber will ich Stattlicher Rosenstrauch! Täglich begießen, Daß du nicht trocknest, Daß du nicht dorrest In der Mittagssonne. Will dich pflegen, Stattlicher Rosenstrauch! Daß du noch tragest Viel tausend Rosen! -- Stechende Dornen, Weicht nur ein Wenig -- Nur ein Wenig!
Text Authorship:
- by Siegfried Kapper (1821 - 1879), "Slowakischer Liebesgruß"
Based on:
- a text in Slovak (Slovenčina) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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View original text (without footnotes)1 Hofmann, Kleffel: "Strande" (according to Hofmeister); further changes may exist not shown above.