Braust es, weht es, und der Bäume Gipfel tief sich neigen -- Thut mir's Herz weh' und ins Auge Bitt're Thränen steigen. Trüb' in endlos bitterm Kummer Meine Tage schwinden -- Nur in heißen Thränen kann ich Noch Erleicht'rung finden. Thränen trösten, doch sie bringen Glück nicht, das verschwunden -- Nie vergißt, wer Glück genossen, Währt's auch nur Sekunden! Und doch Menschen giebt es, die mein Schicksal mir beneiden; Ist der Halm noch glücklich, dörrend Einsam auf der Haiden? Ohne Thau und ohne Sonne Auf der Haid' im Sande... Traurig ohne den Geliebten Ist's im fremden Lande! -- Ohne ihn hab' ich kein Schicksal, Scheint die Welt Gefängnis -- Ohne ihn nicht Glück noch Ruhe: Noth nur und Bedrängniß. Sprich, wo bist du mein Lieber mit den Schwarzen Augenbrauen?... Komm', den Kummer, den du selber Mir gemacht, zu schauen!... O, zu wem soll ich mich wenden? Wer, der mit mir gern ist? Der mich liebt und den ich liebe -- Wenn der Eine fern ist? Hätt' ich Flügel, zum Geliebten Schnell geflogen käm' ich, Aber hier mein junges Leben Welk' ich und vergräm' ich.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 30
by Peter Fassbaender (1869 - 1920)
1. Liebesklage
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Russische Dichter, in Kleinrussische Volkslieder, no. 4
Based on:
- a text in Ukrainian (Українська) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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Confirmed with Friedrich Bodenstedt's Gesammelte Schriften. Gesammt-Ausgabe in zwölf Bänden. Siebenter Band: Russische Dichter. Deutsch von Friedrich Bodenstedt. III. Michaïl Lermontoff, Kolzoff und Andere. Vierter Band, Berlin, Verlag der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckeerei (R. v. Decker), 1866, pages 188-189.
2. Ständchen
Language: German (Deutsch)
O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein! Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Schon liegt die Welt im Traume, Blühet die duft'ge Nacht; Der Mond im blauen Raume Hält für die Liebe Wacht. Wo zwei sich treu umfangen, Da giebt er den holdesten Schein. O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Du bist das süße Feuer, Das mir am Herzen zehrt; Lüfte, lüfte den Schleier, Der nun so lang' mir wehrt! Laß mich vom rosigen Munde Küssen die Seele dir, Aus meines Busens Grunde Nimm meine Seele dafür - O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein, Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Die goldnen Sterne grüßen So klar vom Himmelszelt, Es geht ein Wehn und Küssen Heimlich durch alle Welt, Die Blumen selber neigen Sehnsüchtig einander sich zu, Die Nachtigall singt in den Zweigen - Träume, liebe auch du! O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Von Lieb' und Traum umfangen Wollen wir selig sein.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
3. Wiegenlied
Language: German (Deutsch)
Schlafe, Kindlein hold und leis,
Das noch nichts von Sorgen weiß,
Schlaf in stiller, süßer Ruh,
Thu die kleinen Äuglein zu.
...
Kommt, ihr Englein weiß und fein,
Wiegt mir schön mein Kindelein,
Wiegt sein Herzchen fromm und gut,
Wie der Wind der Lilie thut.
Schlafe, Kindlein, schlafe nun!
Sollst in Gottes Frieden ruhn;
Denn die frommen Engelein
Wollen deine Wächter sein.
Text Authorship:
- by Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), "Des Lilienmädchens Wiegenlied"
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