Ich sah des Sommers letzte Rose [stehn]1, Sie war, als ob sie bluten könne, rot; Da sprach ich [schauernd]2 im Vorübergehn: So weit im Leben, ist zu nah am Tod! Es regte sich kein Hauch am heißen Tag, Nur leise strich ein weisser Schmetterling; Doch ob auch kaum die Luft sein Flügelschlag Bewegte, sie empfand es und verging.
Drei Gedichte für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 11
by Hermann Riedel (1847 - 1913)
1. Sommerbild  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Sommerbild", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Summer image", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Image d'été", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich Hebbel. Gesammt-Ausgabe stark vermehrt und verbessert, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1857, page 163.
1 Hindemith: "blühn"2 Hindemith: "schaudernd"
2. Blume und Duft  [sung text not yet checked]
In Frühlings Heiligthume, Wenn dir ein Duft an's Tiefste rührt, Da suche nicht die Blume, Der ihn ein Hauch entführt. Der Duft läßt Ew'ges ahnen, Von unbegrenztem Leben voll; Die Blume kann nur mahnen, Wie schnell sie welken soll.
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Blume und Duft", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Flower and fragrance", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Fleur et parfum", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich Hebbel. Gesammt-Ausgabe stark vermehrt und verbessert, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1857, page 216.
3. Letzter Gruss  [sung text not yet checked]
Jungfraunbilder, früh erblichen, In dem Haar den Myrtenkranz, Dämmernd schwebende Gestalten, Steigen auf bei Mondenglanz. Wollt ihr mit den weißen Händen, Die den Knaben nie gedrückt, Halb verwelkte Rosen brechen, Weil kein Fröhlicher sie pflückt? Wollt ihr mit den kalten Lippen, Die kein Jüngling warm geküßt, Aus den Blütenkelchen trinken, Die der Schmetterling vergißt? Oder wollt ihr still erkunden, Wenn ihr, wie im Traum euch zeigt, Ob euch aus dem treusten Herzen Noch ein letzer Seufzer steigt? Eine tritt zu mir ans Lager, Ach, ich träumte nicht von ihr, Aber abendroth-umgossen Steht sie jetzt, wie einst, vor mir. Immer lächelnd, immer freundlich, Und erst in dem letzten Schmerz Preßte sie, zusammen sinkend, Ihre Hand auf's arme Herz! Ach, ihr Herz war wie ein Siegel: Erst als es gebrochen war, Wurde mir sein schaurig-süßes, Himmlisches Geheimniß klar!
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Letzter Gruß", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
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Confirmed with Gedichte von Friedrich Hebbel. Gesammt-Ausgabe stark vermehrt und verbessert, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1857, pages 137-138.