Ich bin die Prinzessin Ilse, Und wohne im Ilsenstein; Komm mit nach meinem Schlosse, Wir wollen selig sein. Dein Haupt will ich benetzen Mit meiner klaren Well, Du sollst deine Schmerzen vergessen, Du sorgenkranker Gesell! In meinen weißen Armen, An meiner weißen Brust, Da sollst du liegen und träumen Von alter Märchenlust. Ich will dich küssen und herzen, Wie ich geherzt und geküßt Den lieben Kaiser Heinrich, Der nun gestorben ist. Es bleiben tot die Toten, Und nur der Lebendige lebt; Und ich bin schön und blühend, Mein lachendes Herze bebt. Komm in mein Schloß herunter, In mein kristallenes Schloß. Dort tanzen Fräulein und Ritter, Es jubelt der Knappentroß. Es rauschen die seidenen Schleppen, Es klirren die Eisensporn, Die Zwerge trompeten und pauken, Und fiedeln und blasen das Horn. Doch dich soll mein Arm umschlingen, Wie er Kaiser Heinrich umschlang; - Ich hielt ihm zu die Ohren, Wenn die Trompet erklang.
Vier Gesänge für 1 tiefere Stimme mit Pianoforte , opus 29
by August Friedrich Martin Klughardt (1847 - 1902)
1. Die Ilse  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), "Die Ilse", appears in Buch der Lieder, in Aus der Harzreise, no. 6
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ilse", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
2. Es stand in meinem Hage  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es stand in meinem Hage Ein Eichbaum kronenlos; Von jähem Wetterschlage Zerspalten war sein Schoß. Ihn schmückten keine Blätter, Kein Vöglein kam ihm nah, Er stand in Sonn' und Wetter Ein dunkler Riese da. Und sah ich fern ihn ragen, Geschah mir's wie ein Leid; Ich schaut' in ihm zerschlagen Die deutsche Herrlichkeit. Doch als mit Braus gefahren Der Frühling heuer kam, Mocht' ich am Baum gewahren Ein Zeichen wundersam. Von neuer Kraft durchquollen Urplötzlich trieb der Schaft, Die knorr'gen Zweige schwollen Getränkt von üppigem Saft; Hervor brach unverdrossen In tausend Knospen bald, In tausend lichten Sprossen Des Lebens Urgewalt. Und wo noch jüngst vom Stamme So kahl die Äste sahn, Schien eine grüne Flamme Zu spielen himmelan. Und wie der Wind die Zungen Der Flamme rauschend bog, Und wie die Vögel sungen Im dichten Laubgewog, Da kam auf mich hernieder Ein frischer Hoffnungstraum: Getrost! So grünt auch wieder Dereinst des Reiches Baum.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Neue Gedichte, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 16
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Mein Ross geht langsam  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mein Roß geht langsam durch die Nacht, In Blumen steht die Heide, Am Monde ziehn die Wolken sacht Wie Lämmer über die Weide. Da kommt ein selig Stillesein In mein bewegt Gemüte: Mir ist es, jetzt gedenkst du mein, Du Herz von reiner Güte. Es ist dein Gruß, was mir so lind Im Windeshauch begegnet; O fühl' auch du den Gruß, mein Kind, Der tausendmal dich segnet.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Neue Gedichte, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 15
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. O du, vor dem die Stürme schweigen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O du, vor dem die Stürme schweigen, Vor dem das Meer versinkt in Ruh', Dies wilde Herz nimm hin zu eigen Und führ' es deinem Frieden zu: Dies Herz, das, ewig umgetrieben, Entlodert allzu rasch entfacht Und, ach, mit seinem irren Lieben Sich selbst und andre elend macht. Entreiß es, Herr, dem Sturm der Sinne, Der Wünsche treulos schwankem Spiel; Dem dunkeln Drange seiner Minne, Gib ihm ein unvergänglich Ziel; Auf daß es, los vom Augenblicke, Von Zweifel, Angst und Reue frei Sich einmal ganz und voll erquicke Und endlich, endlich stille sei.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "O du, vor dem die Stürme schweigen", appears in Neue Gedichte, in 1. Vermischte Gedichte. Erstes Buch. Lübeck und Carolath
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission