Es rieselt im Rheine, Es wiegt in den Wellen, Vom Riedgras zum Steine Ein Plätschern, ein Quellen. Es lachte die Schöne Vom Felsen so heiter, Nun wirbeln die Töne Die Wellen schon weiter. Die Glocken, die tragen Es weit durch die Gauen, Und singen und sagen Die Lust meiner Frauen. Es ahnt nicht die Traute Mein liebend Verlangen, Nun hat meine Laute Ihr Lachen gefangen!
Fünf Lieder aus "Stürme" von Carmen Sylva für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Friedrich August Naubert (1839 - 1897)
1. Es rieselt am Rheine  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, no title, appears in Stürme, in Hammerstein
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Confirmed with Stürme, Zweite Auflage, Bonn: Verlag von Emil Strauß, 1886, pages 56-57
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2. Durch den Wald kam ein fröhlich Lied  [sung text not yet checked]
Durch den Wald, durch den Wald kam ein fröhlich Lied Auf luftigen Schwingen gezogen, Wie der Westwind säuselnd durch Buchwald zieht, Ist's um die Harfe geflogen, Die singt es weiter, dem grünen Rhein, Drum wissen's die Bäume, die Vögelein Die ewig flüsternden Wogen. Durch den Wald, durch den Wald zog die Liebe hin, Das war ein Knospen, ein Schwellen, Es weckte die Vöglein die Sängerin, Sie küßte die Blumen, die Quellen, Die sangen und sagten's dem grünen Rhein, Drum wissen's die Bäume, der Sonnenschein, Die heimlich flüsternden Wellen. Durch den Wald, durch den Wald kam der Sturm daher, Hat Lied und Liebe gefangen, Er trug sie fort auf das weite Meer, Im Hain ist's Blühen vergangen, Nun wartet träumend der tiefe Rhein, Es harren die Harfe die Vögelein Und flüstern von Sehnen, Verlangen.
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, appears in Stürme, in Hammerstein
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Confirmed with Stürme, Zweite Auflage, Bonn: Verlag von Emil Strauß, 1886, page 81
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3. Ich wollt', ich wär' die Harfe dein  [sung text not yet checked]
Ich wollt', ich wär' die Harfe dein: In deinen Händen würd' ich beben! Ich möchte wohl der Sturmwind fein: Um deine Locken würd' ich schweben! An deinem Fenster säng' ich dann, Mich hielten nicht Buchen, nicht Tannen -- Nun bin ich nur ein Reitersmann, Und ziehe von dannen -- von dannen! Ich wollt', ich wär' ein Edelstein: Auf deiner Stirne würd' ich thronen! Ich möcht' ein kleines Lied nur sein: Auf deinen Lippen würd' ich wohnen, Zum Himmel schwebte ich hinan, Würd' alle Sterne umspannen, -- Nun bin ich nur ein Reitersmann, Und ziehe von dannen -- von dannen! Ich wollt', ich wär' der grüne Rhein, Zu deinen Füßen würd' ich liegen! Ich möcht' die Liebe selber sein Und tief mich in dein Herze schmiegen, Wo keiner mehr mich finden kann; Wie sehr sie auch suchten und sannen -- Nun bin ich nur ein Reitersmann, Und ziehe von dannen -- von dannen!
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, no title, appears in Stürme, in Hammerstein
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Confirmed with Stürme, Zweite Auflage, Bonn: Verlag von Emil Strauß, 1886, pages 82-83
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4. Goldne Wellen, goldne Bäume  [sung text not yet checked]
Gold'ne Wellen, gold'ne Bäume, Alles strahlt in Glück und Glanz, Durch die weiten Himmelsräume Schweben unsrer Liebe Träume, Zieht ein ew'ger Liederkranz. Heimlich gucken aus den Wellen Nirenaugen, wunderbar, All die kleinen Blätter schwellen, Möchten zärtlich sich gesellen Einem sel'gen Liebespaar. Schaukle leise, Schifflein, leise, Wieg' zu ew'gem Glück uns ein! Deine silberhellen Gleise, Wie die gold'nen Wasserkreise, Sind der Liebe Wiederschein! Wie der Wind den Athem anhielt, Und die Bäume selbst ihr Rauschen, Daß von all dem schönen Singen Ja kein Laut verloren ginge.
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, appears in Stürme, in Über den Wassern
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Confirmed with Stürme, Zweite Auflage, Bonn: Verlag von Emil Strauß, 1886, page 136
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5. Wozu soll ich reden?  [sung text not yet checked]
Wozu soll ich reden? Mein Wort ist so alt! Wozu soll ich singen? Die Welt ist so kalt! Dem stürmenden Herzen Tönt hohl es zurück, Versunken im Meergrund Ist Liebe und Glück. Wie soll ich erzählen, Als wär' ich schon todt? -- Fast sind mir vom Weinen Die Augen noch roth. O! hätt' ich vergessen Mich selber, die Welt, Es wäre viel besser [Nun um]1 mich bestellt. Auch mich hat einst zärtlich Die Mutter geküßt, Mich haben die Blumen Als Schwester gegrüßt. Doch nun steh' ich einsam, Und fremd und verbannt, Und sehne mich todt nach Dem sonnigen Land, Nach einstiger Liebe Vergessener Pein -- O könnt' ich noch einmal So unglücklich sein! Ich weinte noch stürmisch Die Augen mir roth -- Nun bin ich ein Schatten, So kalt und so todt!
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, no title, appears in Sappho, in 1. Erster Gesang
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Carmen Sylva, Sappho, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1880, pages 19-20.
1 Sommer: "Um"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]