Die Vöglein singen wonnig weit in den Wald hinein; die Fluren liegen sonnig in holdem Maienschein. Die Bächlein rauschen milde durch blühende Gefilde, und Lerchen, die jubeln drein. O kann's was Schönres geben als den Mai, ... den Mai allein? ... O unbegrenzte Fülle von lauter Seligkeit! O Wonne, o umhülle mein Herz mit seinem Leid! Laß schwinden und vergehen, was nicht wie Frühlingswehen dir rauscht ins Herz hinein! O kann's was Schönres geben als den Mai, ... den Mai allein? Ich möchte mich versenken in dieses Meer von Lust; ein süßes Dran-gedenken erhebt schon froh die Brust. Ich möchte dich umfassen und nicht mehr von mir lassen. O Frühling, o zieh herein! Es kann nichts Schönres geben als den Mai, ... den Mai allein!
Drei zweistimmige Gesänge in Kanonform
Song Cycle by Oskar Fried (1871 - 1941)
1. Mailied
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), "Mailied", written 1859
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Herr und Herrin
Language: German (Deutsch)
Ein Mann: Da du so schön bist, darf ich dich beschwören, errege nicht mein leicht erregtes Blut. Da du so schön bist, kann ich dir nicht wehren, daß deine Hand zu sehr in meiner ruht. Da du so schön bist, muß ich dich begehren, denn alle Schönheit ist mir freies Gut. Da du so schön bist, will ich dich zerstören, damit es nicht ein Andrer tut... Das Weib: Da du so stark bist, darfst du mich begehren, doch meine Schönheit bleibt mein freies Gut. Da du so stark bist, kannst du mich zerstören, wenn dir die Tat nicht selbst zu wehe tut. Da du so stark bist, mußt du mir beschwören, daß du beschützen wirst mein schutzlos Blut. Da du so stark bist, will ich dir nicht wehren, daß deine Hand in meiner ruht...
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Herr und Herrin", appears in Weib und Welt
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Maître et maîtresse", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Richard Dehmel, Gesammelte Werke in drei Bänden. Zweiter Band, S. Fischer Verlag, Berlin, 1913, page 47.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Wechsel
Language: German (Deutsch)
Auf Kieseln im Bache da lieg' ich, wie helle! Verbreite die Arme der kommenden Welle, Und buhlerisch drückt sie die sehnende Brust; Dann führt sie der Leichtsinn im Strome darnieder; Es naht sich die zweite, sie streichelt mich wieder: So fühl' ich die Freuden der wechselnden Lust. Und doch, und so traurig, verschleifst du vergebens, Die köstlichen Stunden des eilenden Lebens, Weil dich das liebste Mädchen vergißt! O rufe sie zurücke die vorigen Zeiten! Es küßt sich so süße die Lippe der Zweiten, Als kaum sich die Lippe der Ersten geküßt.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wechsel"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Changement", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
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