Der Fluren Grün, das Abendgold, Der Wald auf steilen Höh'n, Die Quelle, die durch Blumen rollt, Ach, alles ist so schön! Der Sterne funkelnd Heer bei Nacht Und des Gewitters ernste Pracht Zerreißt des Herzens Trauerflor, Und hebt es frei zu Gott empor! So lang die Unschuld hehr und still In deinem Busen wohnt, So lang du willst, was Tugend will, Die einst mit Palmen lohnt, So lange zeigt auch die Natur Dir jeder Wonne Rosenspur, In ihrem Schoße findest du Auf Erden schon des Himmels Ruh.
Neun Lieder
Song Cycle by Emilie Zumsteeg (1796 - 1857)
1. Natur und Tugend
Text Authorship:
- by (Johann) Karl Philipp Lohbauer (1777 - 1809)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]2. Der Abend
Goldene Sonne, wie hehr Sinkst du in rötendem Glanz; Silberne Sterne, wie schön Ist euer flimmernder Tanz! Fruchtende Halme, wie schwer Tragt ihr das körnige Haupt; Singende Mücken, o wer? Hat euch den Stachel geraubt! Strahlende Luna, wie rein Ist dein hellblinkendes Licht, Zeuge der Liebe, verbirg Dich unsrer Seligkeit nicht!
Text Authorship:
- by Elise Bürger (1769 - 1833)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
3. Beim Abschiede
Kennst du das Blümchen auf der Au? Ist gelb und blau? Fünf Blätter schließen seinen Kranz, Es blüht im milden Abendglanz. Drei Wörter nennt das Blümchen dir, O! deut sie mir! Nur stiller zarter Liebessinn Und Freundestreue liegen drin. Solange du das Blümchen hegst Und liebend pflegst, Solang, o Holde, schimmert mild Auch in der Ferne dir mein Bild.
Text Authorship:
- possibly by Emmerich Jakob Aurnhammer (1772 - 1817)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]4. Die Unschuld
Was ist es, das im Mutterschoße Mild aus des Säuglings Auge lacht, Und lieblicher die zarte Rose Auf jungfräulicher Wange macht? Was aus des Jünglings Feuerblicken Wie der Verklärung Schimmer strahlt? Und noch mit himmlischem Entzücken Dem Sterbenden die Zukunft malt? Was ist es, das im Sturm der Zeiten Das Herz zum Streit für Wahrheit stählt, Daß in des Lebens Dunkelheiten Ihm nie der Stern der Hoffnung fehlt? Daß bei des blinden Schicksals Grimme Der Dulder nicht im Kampf erliegt, Und tröstend eine Friedensstimme Sein Haupt in sanften Schlummer wiegt? Und was beut der Verleumdung Pfeilen Die reine Brust mit Lächeln dar, Was kann des Unglücks Wunde heilen, Was trotzt der drohenden Gefahr? Was füget sich mit frommem Herzen In des Geschickes harten Schluß? Was hofft noch unter Todesschmerzen? Es ist der Unschuld Genius.
Text Authorship:
- by Siegfried August Mahlmann (1771 - 1826)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]5. Vergangenheit
Vergangenheit, in Luft gewebter Schleier, Der Sonne gleich, wenn Nebel sie umhüllt, Entschleire dich, daß herrlicher und freier Mir freundlich lächle dein beglückend Bild.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]6. Des Freundes Wunsch
Stets sei es Frühling um dich, Es leite mit süßem Liebkosen dich Freundschaft und Liebe das Leben hinab! Und wo du nur wandelst, Entsprießen dir Veilchen und duftende Rosen, Und über dich lächle die Sonne herab!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]7. Tröstung
Wer des Leidens Kelch geleeret, Sucht ein Herz, das ihn versteht, Das den Blick voll Tränen ehret, Tröstend ihm zur Seite geht. Durch des Lebens dunkle Ferne Reicht die Freundschaft ihm die Hand, Hin zu jenem bessern Sterne, In sein neues Vaterland. Wo in sanfter Abendstille Lieb' und Ruhe hold vereint, Durch des Frühlings Blütenfülle Lächelnd ihm entgegen scheint.
Text Authorship:
- by Alexander von Ungern-Sternberg , first published 1803
Based on:
- a text in Hungarian (Magyar) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]8. Das Epheublättchen
Wo fliehst du, armes Blättchen, hin, Von deinem Stamme geschieden? Wo ist der Ort? O sage mir an, Wo weilst du, mein Blättchen, hienieden? Ich weiß es nicht, seit grausam der Sturm Zernichtet Eichstamm und Zweige, Irr' ich vom feindlichen Nordwind gejagt Durch Tal und Höh'n und schweige. Wo alles Irdische wallet hin, Das Blättlein der lieblichen Rose, So wie des Lorbeers, da wartet auch mein Ein Plätzchen im kühlichen Schoße.
Text Authorship:
- possibly by Johann Georg Fischer (1729 - 1785)
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]9. Ich denke dein
Ich denke dein, wenn sich im Blüthenregen Der Frühling malt, Und wenn des Sommers mild gereifter Segen In Ähren strahlt. Ich denke dein, wenn sich das Weltmeer tönend Gen Himmel hebt, Und vor der Wogen Wuth das Ufer stöhnend Zurücke bebt. Ich denke dein, wenn sich der Abend röthend Im Hain verliert, Und Philomelens Klage leise flötend Die Seele rührt. Beim trüben Lampenschein, in bitterm Leiden Gedacht' ich dein, Die bange Seele flehte, nah am Scheiden: Gedenke mein! Ich denke dein, bis wehende Cypressen Mein Grab umziehn, Und auch im Tempe's Hain soll unvergessen Dein Name blühn.
Text Authorship:
- by Friederike Brun (1765 - 1835), "Ich denke dein", written 1792
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je pense à toi", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission