CLOTEN Horch, horch! Die Lerche jubelt hell Und Phöbus naht im Lauf, Tränkt seine Rosse mit dem Quell In der grüner Kelche Knauf; Mordenablümchen nickt und tut die goldnen Äuglein auf: Mit Allem, was da lieb und gut, du süßes Kind, steh' auf, steh auf! Du süßes Kind, steh' auf!
Cymbeline
A play - incidental music by Alexander Zemlinsky (1871 - 1942)
4. Lied  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), written c1845, Zweiter Akt, Szene 3
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), "Song", appears in Cymbeline
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Researcher for this page: Guy Laffaille [Guest Editor]8. Lied  [sung text not yet checked]
GUIDERIUS Scheust nicht mehr der Sonne Glühn, Noch des grimmen Winters Drohn: Nach des ird'schen Tages Mühn Gingst du heim und nahmst den Lohn. Goldne Knaben, Mägdelein Gleich Essenkehrern gräbt man ein. [...] GUIDERIUS Scheust nicht mehr den raschen Blitz, ARVIRAGUS Noch des lauten Donners Groll; GUIDERIUS Scheust nicht des Verleumders Witz, ARVIRAGUS Freud' und Leid, ihr Maß ist voll. GUIDERIUS, ARVIRAGUS Bräutigam und Bräutchen fein, Sie folgen dir in's Grab hinein. GUIDERIUS Kein Beschwörer wecke dich! ARVIRAGUS Nie ein Zauber necke dich! GUIDERIUS Kein Gespenst umschwärme dich! ARVIRAGUS Böses nimmer härme dich! GUIDERIUS, ARVIRAGUS Himmelsfriede schweb' herab, Und gepriesen sei im Grab!
Authorship:
- by Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), written c1845
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Cymbeline, Act IV, Scene 2
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Researcher for this page: Guy Laffaille [Guest Editor]11. Melodram  [sung text checked 1 time]
Sicilius Nicht länger kühle, Donnergott, Am Erdgewürm den Mut: Auf Mars ergrimm', auf Juno schilt, Die eifersücht'ge Wut Zur Rache spornt. Was Böses tat mein armer Sohn, Den nie mein Aug' erblickt? Ich starb, eh' ihn der Mutter Schoß Ans Licht der Welt geschickt. Da mußtest du, denn du ja sollst Der Waisen Vater sein, Ihm Vater werden und ein Schild Vor Erdennot und Pein. Mutter Mir half Lucina nicht, die hin Mich in den Wehen nahm, Daß mir entrissen Posthumus Zu Feinden weinend kam, Ein Bild des Jammers! Sicilius Ihn schuf, den hohen Ahnen gleich, Natur von Leib so schön, Daß als Sicilius' Sohn die Welt Mit Preis ihn durft' erhöhn. Erster Bruder Als er zum Mann herangereift, Wer war in Britenland, Der sich mit ihm verglich, der Lieb' Ein würd'ger Gegenstand Für Imogen, die sein Verdienst, Sein reiches Herz erkannt? Mutter Mit Heirat war er nur gehöhnt, In's Elend ausgesandt, Fern von der Väter Sitz und ihr, An die das Herz ihn band, Schön Imogen. Sicilius Was littest du, daß Jachimo, Italiens Natternbrut, Sein edles Herz [und Hirn] befleckt Mit eifersücht'ger Wut, Daß er der Narr ward und der Spott Für fremden Übermut? Zweiter Bruder Dies hat vom stillen Sitz der Ruh' Die Eltern hergebracht Und uns, die wir für's Vaterland Einst fielen in der Schlacht, Die Ehr' und des Tenantius Recht Zu wahren nur bedacht. Erster Bruder Mit gleichem Mut hat Posthumus Gekämpft für Cymbeline; Doch Götterkönig Jupiter, Du hältst den Lohn noch ein, Der ihm gebührt, ja, hast den Dank Verkehrt in herbe Pein. Sicilius Tu' auf dein Fenster von Krystall Und klär' dein Angesicht, Von unsrem alten, edlen Stamm Nimm deines Zorns Gewicht. Mutter O Jupiter, mein Sohn ist fromm, Verfolg' ihn länger nicht. Sicilius Blick her vom Marmorhaus auf uns, Gequälter Geister Chor: Sonst tragen wir, wie hart du sei'st, Den andern Göttern vor. Alle Hilf, Jupiter! Hilf! Sonst flehen wir Nie mehr zu dir empor! (Jupiter steigt mit Donner und Blitz, auf einem Adler sitzend, herab; er schleudert einen Blitzstrahl. Die Geister fallen auf die Knie.) Jupiter Zu lang', der Unterwelt geringe Geister, Belästigt ihr mein Ohr. M i c h klagt ihr an, Der, des verderbenschwangren Donners Meister, Aus heitrer Luft Empörer töten kann? Fort, Schatten aus Elysium, und pflegt Auf ew'gen Blumenbetten eurer Ruh', Bleibt von der Welt Geschäften unbewegt, Nicht euch, nur mir kommt diese Sorge zu. Lieblinge plag' ich stets, weil, lang' verschoben, So mehr das Glück beglückt. Gebt euch zufrieden; Euer tiefgebeugter Sohn wird hoch erhoben: Nach langer Prüfung ist ihm Heil beschieden. Beim Funkeln meines Sterns ward er geboren, Zu meinem Heiligtum vermählt. Zurück! Mitnichten ist ihm Imogen verloren, Dies Leid war nur der Weg zu größerm Glück. Die Blätter legt ihm auf die Brust; sie sagen, Welch' Schicksal ihm mein Ratschluß vorbestimme: Und nun hinweg, daß nicht durch eure Klagen, Durch eure Ungeduld mein Herz ergrimme. Auf, Adler, den Krystallpalast erklimme! (Er steigt empor.) [...] Alle Dank, Jupiter! Sicilius Die Marmorwölbung schließt sich, er betrat Sein Strahlenhaus. Hinweg! Und seiner Huld Gewiß zu sein, ergebt euch in Geduld. (Sie verschwinden.)
Authorship:
- by Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), written c1845, Fünfter Akt, Szene 4
Based on:
- a text in English by William Shakespeare (1564 - 1616), no title, appears in Cymbeline, Act V, Scene 4
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Preceding this section: (Als Traumerscheinung tritt auf Sicilius Leonatus, Vater des Posthumus, ein Greis in kriegerischer Rüstung, der eine Matrone, seine Gattin und Mutter des Posthumus, an der Hand führt; dann folgen die beiden jungen Leonate, des Posthumus Brüder, mit den Wunden, an denen sie im Kriege starben. Sie stehen im Kreis um den schlafenden Posthumus.)
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