Die Nacht war schwarz, die Luft war schwül, Ich fand nicht Schlaf auf meinem Pfühl, Mein Sinn ward trüb und trüber: Da schritten die Tage der alten Zeit Zu langem, langem Zug gereiht Wehklagend mir vorüber: "Du hattest den Lenz und du hast ihn entlaubt, Du hattest das Heil und du hast nicht geglaubt, Du hattest ein Herz zum Lieben, Du hast es vertändelt mit eitlem Schein; Nun bist du zuletzt allein, allein, Mit deinem Jammer geblieben." "Und wie du ringst in bangem Gebet, Es ist zu spät, es ist zu spät, Du darfst von Rast [nicht]1 wissen: Dein einsam Herz ist dein Gericht." -- Ich aber drückte mein Angesicht Lautweinend in die Kissen.
Drei Lieder von E. Geibel
by Amalie Karoline Luise Scholl (1823 - 1879)
1. Reue  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Reue"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Vierzehnte Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1849, page 144.
1 Lachner: "nichts"Research team for this page: John Versmoren , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Die Lilien glühn  [sung text not yet checked]
Die Lilien glühn in Düften, Die Blüthe spielt am Baum; Hoch zieht in stillen Lüften [In buntem]1 Schmuck der Traum. Und wo er blickt, da neigen Die Blumen das Haupt überall; Und wo er [zieht]2, da schweigen Waldrauschen und Nachtigall. Mir wird das Herz so stille In dieser milden Nacht; Es bricht der eigne Wille, Die alte Lieb' erwacht. Fast ist's, als käm' ein Grüßen Auf mich vom Himmelszelt, Und Frieden möcht' ich schließen Mit Gott und aller Welt.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 33
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1849, page 90.
1 Thuille: "Im bunten"2 Thuille: "blickt"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Siehst du das Meer?  [sung text not yet checked]
Siehst du das Meer? Es glänzt auf seiner Flut Der Sonne Pracht; Doch in der Tiefe, wo die Perle ruht, Ist finstre Nacht. Das Meer bin ich. In stolzen Wogen rollt Mein wilder Sinn, Und meine Lieder ziehn wie Sonnengold Darüber hin. Sie flimmern oft von zauberhafter Lust, Von Lieb' und Scherz; Doch schweigend blutet in verborgner Brust Mein dunkles Herz.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Siehst du das Meer?"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (J. A. Homan) , "Behold the Sea!"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission