A Büaberl schaut am Apfelbam, wie's Deandl brok'n tuat und sagt: „I bitt' di, wirf ma an herunter in mein Huat.“ Die Dirn langt aus ihr'n Körbl an, der Bua, der schaut'n an und sagt ganz harb: „Der g'fallt ma nit, an den is ja nix d'ran! An sauber'n Apfel will i hob'n, schön rund und frisch und fein, und d' Wangerln müass'n weiß und rot wie Bluat und Milli sein.“ D'rauf gibt das Diandl in schönst'n her, den nimmt das Büaberl gern, do wia er h'neinbeißt, findt er glei an Wurm anstatt'n Kern. „Recht g'schicht dem Buab'n,“ sagt die Dirn, „wals' d' Schönheit nur begehrts! Im G'sicht, da liegt die Schönheit nit, die Schönheit liegt im Herz!“ G'schwind wirft der Bua den Apfel weg, holt wied'r in wild'n her, do 's Dirndl sagt: „Gib dir kan Müah, den Apfel kriagst nit mehr. Das wild Apferl, das bin i, d'rum kann i dir nit g'falln; so pfüat di God, mei liaber Bua, lass dir a Deandl mahl'n!“
Zwei Lieder
by Gustav Adolph Hölzel (1813 - 1883)
1. Der guati Rat
Language: German (Upper Austrian)
Text Authorship:
- by Anton, Freiherr von Klesheim (c1816 - 1884)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- GER German (Deutsch) (Johann Winkler) , "Good counsel", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
2. In den Augen liegt das Herz
Language: German (Deutsch)
In den Augen liegt das Herz,
In die Augen mußt du sehen,
Willst die Mädchen du verstehen,
Werben um der Liebe Scherz.
Merke was das Auge spricht,
Ja, das Auge mußt Du fragen;
Was mit Worten sie dir sagen,
Freund, das ist das Rechte nicht!
O es ist ein lieblich Spiel,
Wenn die Augen sich belauschen,
Forschend ihre Blicke tauschen,
Keine Rede sagt so viel.
Sonnenlichtes Farbenschein,
Kündet sich dir im Juwele,
Farben aus dem Sitz der Seele,
Zeigt das Auge dir allein.
...
Text Authorship:
- by Franz von Kobell (1803 - 1882), "Das Auge", appears in Gedichte in hochdeutscher, oberbayerischer und pfälzischer Mundart, first published 1841
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