Hebräische Balladen

by Guido Fuchs (1880 - 1946)

1. Versöhnung [sung text not yet checked]

Es wird ein großer Stern in meinen Schoß fallen ...
Wir wollen wachen die Nacht,

In den Sprachen beten,
Die wie Harfen eingeschnitten sind.

Wir wollen uns versöhnen die Nacht --
So viel Gott strömt über.

Kinder sind unsere Herzen,
Die möchten ruhen müdesüß.

Und unsere Lippen wollen sich küssen,
Was zagst du?

Grenzt nicht mein Herz an deins --
Immer färbt dein Blut meine Wangen rot.

Wir wollen uns versöhnen die Nacht,
Wenn wir uns herzen, sterben wir nicht.

Es wird ein großer Stern in meinen Schoß fallen.

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  • ENG English (Gary Bachlund) , "Reconciliation", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Réconciliation", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

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2. Sulamith [sung text not yet checked]

O, ich lernte an Deinem süssen Munde
Zu viel der Seligkeiten kennen!
Schon fühl' ich die Lippen Gabriels
  Auf meinem Herzen brennen,
Und die Nachtwolke trinkt
Meinen tiefen Cederntraum.
O, wie Dein Leben mir winkt,
  Und ich vergehe
Mit blühendem Herzeleid!
Und verwehe im Weltraum,
  In Zeit,
  In Ewigkeit,
Und meine Seele verglüht in den Abendfarben
  Jerusalems.

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3. Esther [sung text not yet checked]

Esther ist schlank wie die Feldpalme
Nach ihren Lippen duften die Weizenhalme
Und die Feiertage, die in Juda fallen.

Nachts ruht ihr Herz auf einem Psalme
Die Götzen lauschen in den Hallen.

Der König lächelt ihrem Nahen entgegen --
Denn überall blickt Gott auf Esther.

Die jungen Juden dichten Lieder an die Schwester
Die sie in Säulen ihres Vorraums prägen.

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4. An Gott [sung text not yet checked]

Du wehrst den guten und den bösen Sternen nicht;
All ihre Launen strömen.
In meiner Stirne schmerzt die Furche,
Die tiefe Krone mit dem düsteren Licht.

Und meine Welt ist still-
Du wehrtest meiner Laune nicht.
Gott, wo bist du?

Ich möchte nah an deinem Herzen lauschen,
Mit deiner fernsten Nähe mich vertauschen,
Wenn goldverklärt in deinem Reich
Aus tausendseligem Licht
Alle die guten und bösen Brunnen rauschen.

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  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À Dieu", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission

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5. Mein Volk [sung text not yet checked]

Der Fels wird morsch, 
Dem ich entspringe 
Und meine Gotteslieder singe... 
Jäh stürz ich vom Weg 
Und riesele ganz in mir 
Fernab, allein über Klagegestein 
Dem Meer zu.

Hab mich so abgeströmt 
Von meines Blutes 
Mostvergorenheit. 
Und immer, immer noch der Widerhall 
In mir, 
Wenn schauerlich gen Ost 
Das morsche Felsgebein, 
Mein Volk, 
Zu Gott schreit.

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  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mon peuple", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission

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6. Boas [sung text not yet checked]

Ruth sucht überall
Nach goldenen Kornblumen
An den Hütten der Brothüter vorbei –

Bringt süßen Sturm
Und glitzernde Spielerei
Über Boas Herz;

Das wogt ganz hoch
In seinen Korngärten
Der fremden Schnitterin zu.

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7. Ruth [sung text not yet checked]

Und du suchst mich vor den Hecken.
Ich höre deine Schritte seufzen
Und meine Augen sind schwere dunkle Tropfen.

In meiner Seele blühen süß deine Blicke
Und füllen sich,
Wenn meine Augen in den Schlaf wandeln.

Am Brunnen meiner Heimat
Steht ein Engel,
Der singt das Lied meiner Liebe,
Der singt das Lied Ruths.

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  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ruth", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission

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