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Drei Gesänge nach Hofmannsthal

Song Cycle by Peter Mieg (1906 - 1990)

1. Botschaft  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Ich habe mich bedacht, daß schönste Tage
Nur jene heißen dürfen, da wir redend
Die Landschaft uns vor Augen in ein Reich
Der Seele wandelten; da hügelan
Dem Schatten zu wir stiegen in den Hain,
Der uns umfing wie schon einmal Erlebtes,
Da wir auf abgetrennten Wiesen still
Den Traum vom Leben niegeahnter Wesen,
Ja ihres Gehns und Trinkens Spuren fanden
Und überm Teich ein gleitendes Gespräch,
Noch tiefere Wölbung spiegelnd als der Himmel:
Ich habe mich bedacht auf solche Tage,
Und daß nächst diesen drei: gesund zu sein,
Am eignen Leib und Leben sich zu freuen,
Und an Gedanken, Flügeln junger Adler,
Nur eines frommt: gesellig sein mit Freunden.
So will ich, daß du kommst und mit mir trinkst
Aus jenen Krügen, die mein Erbe sind,
Geschmückt mit Laubwerk und beschwingten Kindern,
Und mit mir sitzest in dem Gartenturm:
Zwei Jünglinge bewachen seine Tür,
In deren Köpfen mit gedämpftem Blick
Halbabgewandt ein ungeheueres
Geschick dich steinern anschaut, daß du schweigst
Und meine Landschaft hingebreitet siehst:
Daß dann vielleicht ein Vers von dir sie mir
Veredelt künftig in der Einsamkeit
Und da und dort Erinnerung an dich
Ein Schatten nistet und zur Dämmerung
25Die Straße zwischen dunklen Wipfeln rollt
Und schattenlose Wege in der Luft
Dahinrolln wie ein ferner goldner Donner.

Text Authorship:

  • by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Botschaft"

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Confirmed with Hugo von Hofmannsthal, Gedichte, leipzig: Insel-Verlag, 1922


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

2. Reiselied  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Wasser stürzt, uns zu verschlingen,
Rollt der Fels, uns zu erschlagen,
Kommen schon auf starken Schwingen
Vögel her, uns fortzutragen.

Aber unten liegt ein [Land]1,
[Früchte spiegelnd]2 ohne Ende
In den alterslosen [Seen]3.

Marmorstirn und Brunnenrand
Steigt aus blumigem Gelände,
Und die leichten Winde wehn.

Text Authorship:

  • by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Reiselied"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Manuel Capdevila i Font) , "Cançó de viatge", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de voyage", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

View original text (without footnotes)
1 Berg: "Land"
2 Berg: "spiegelnd früchte"
3 Berg: "See"

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

3. Erlebnis  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Mit silbergrauem Dufte war das Tal 
Der Dämmerung erfüllt, wie wenn der Mond 
Durch Wolken sickert. Doch es war nicht Nacht. 
Mit silbergrauem Duft des dunklen Tales 
Verschwammen meine dämmernden Gedanken, 
Und still versank ich in dem wehenden, 
Durchsichtigen Meere und verließ das Leben. 
Wie wunderbare Blumen waren da, 
Mit Kelchen dunkelglühend! Pflanzendickicht, 
Durch das ein gelbrot Licht wie von Topasen 
In warmen Strömen drang und glomm. Das Ganze 
War angefüllt mit einem tiefen Schwellen 
Schwermütiger Musik. Und dieses wußt ich, 
Obgleich ichs nicht begreife, doch ich wußt es: 
Das ist der Tod. Der ist Musik geworden, 
Gewaltig sehnend, süß und dunkelglühend, 
Verwandt der tiefsten Schwermut.

  Aber seltsam!

Ein namenloses Heimweh weinte lautlos 
In meiner Seele nach dem Leben, weinte, 
Wie einer weint, wenn er auf großem Seeschiff 
Mit gelben Riesensegeln gegen Abend 
Auf dunkelblauem Wasser an der Stadt, 
Der Vaterstadt, vorüberfährt. Da sieht er 
Die Gassen, hört die Brunnen rauschen, riecht 
Den Duft der Fliederbüsche, sieht sich selber, 
Ein Kind, am Ufer stehn, mit Kindesaugen, 
Die ängstlich sind und weinen wollen, sieht 
Durchs offene Fenster Licht in seinem Zimmer – 
Das große Seeschiff aber trägt ihn weiter, 
Auf dunkelblauem Wasser lautlos gleitend 
Mit gelben, fremdgeformten Riesensegeln.

Text Authorship:

  • by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Erlebnis"

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Confirmed with Hugo von Hofmannsthal, Gedichte, leipzig: Insel-Verlag, 1922


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Total word count: 458
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