Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh die andre an: es ist in allen. Und doch ist einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rilke songs
Song Cycle by Joseph Hudson
1. Herbst  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbst", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Autumn", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter A. Aue) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Gary Bachlund) , "Fall", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Automne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Autunno", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Klage  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O wie ist alles fern und lange vergangen. Ich glaube, der Stern, von welchem ich Glanz empfange, ist seit Jahrtausenden tot. Ich glaube, im Boot, das vorüberfuhr, hörte ich etwas Banges sagen. Im Hause hat eine Uhr geschlagen... In welchem Haus?... Ich möchte aus meinem Herzen hinaus unter den großen Himmel treten. Ich möchte beten. Und einer von allen Sternen müßte wirklich noch sein. Ich glaube, ich wüßte, welcher allein gedauert hat, - welcher wie eine weiße Stadt am Ende des Strahls in den Himmeln steht...
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), appears in Das Buch der Bilder
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]3. Eingang  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wer du auch seist: am Abend tritt hinaus aus deiner Stube, drin du alles weißt; als letztes vor der Ferne liegt dein Haus: wer du auch seist. Mit deinen Augen, welche müde kaum von der verbrauchten Schwelle sich befrein, hebst du ganz langsam einen schwarzen Baum und stellst ihn vor den Himmel: schlank, allein. Und hast die Welt gemacht. Und sie ist groß und wie ein Wort, das noch im Schweigen reift. Und wie dein Wille ihren Sinn begreift, lassen sie deine Augen zärtlich los...
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Eingang", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2008
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Entrée", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Einsamkeit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Einsamkeit ist wie ein Regen. Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen; von Ebenen, die fern sind und entlegen, geht sie zum Himmel, der sie immer hat. Und erst vom Himmel fällt sie auf die Stadt. Regnet hernieder in den Zwitterstunden, wenn sich nach Morgen wenden alle Gassen und wenn die Leiber, welche nichts gefunden, enttäuscht und traurig von einander lassen; und wenn die Menschen, die einander hassen, in einem Bett zusammen schlafen müssen: dann geht die Einsamkeit mit den Flüssen...
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Einsamkeit", written 1902, appears in Das Buch der Bilder
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Das Buch der Bilder, Insel-Verlag, 1922, p.41
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
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