Reif sind, in Feuer getaucht, gekochet Die Frücht' und auf der Erde geprüfet und ein Gesetz ist, Daß alles hineingeht, Schlangen gleich, prophetisch träumend auf Den Hügel des Himmels. Und vieles Wie auf den Schultern eine Last von Scheitern ist Zu behalten. [Aber bös sind Die Pfade.]1 Nämlich unrecht, Wie Rosse, gehn die gefangenen Element und alten Gesetze der [Erd]2. Und immer Ins Ungebundene [gehet]3 eine Sehnsucht. [Vieles aber ist Zu behalten. Und not die Treue.]1 Vorwärts aber und rückwärts wollen wir Nicht sehn. Uns wiegen lassen, wie Auf schwankem Kahne der See. Wie aber Liebes? Sonnenschein Am Boden sehen wir und trockenen Staub Und heimatlich die Schatten der Wälder und es blühet An Dächern der Rauch, bei alter Krone Der Türme, friedsam; gut sind nämlich, Hat gegenredend die Seele Ein Himmlisches verwundet, die Tageszeichen. Denn Schnee, wie Maienblumen Das Edelmütige, wo Es seie, bedeutend, glänzet auf Der grünen Wiese Der Alpen, hälftig, da, vom Kreuze redend, das Gesetzt ist unterwegs einmal Gestorbenen, auf hoher Straß Ein Wandersmann geht zornig, Fern ahnend mit Dem andern, aber was ist dies? Am Feigenbaum ist mein Achilles mir gestorben, Und Ajax liegt An den Grotten der See, An Bächen, benachbart dem Skamandros. An Schläfen Sausen einst, nach Der unbewegten Salamis steter Gewohnheit, in der Fremd, ist groß Ajax gestorben, Patroklos aber in des Königes Harnisch. Und es starben Noch andere viel. Am Kithäron aber lag Elevtherä, der Mnemosyne Stadt. Der auch, als Ablegte den Mantel Gott, das Abendliche nachher löste Die Locken. Himmlische nämlich sind Unwillig, wenn einer nicht die Seele schonend sich Zusammengenommen, aber er muß doch; dem Gleich fehlet die Trauer.
Tränen: 4 Gesänge der Tageszeiten
Song Cycle by Jochen Neurath (b. 1968)
1. Mittag  [sung text not yet checked]
Subtitle: Bruchstücke aus Mnemosyne
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Mnemosyne", Third Version
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , "Ripe, dipped in fire", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Ils ont mûri, les fruits", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Poems of Friedrich Hölderlin: The Fire of the Gods Drives Us to Set Forth by Day and by Night, selected and translated by James Mitchell, San Francisco, Ithuriel's Spear, 2007, pages 94, 96.
1 omitted by Gielen, Reutter.2 Greif: "Erde"
3 Reutter: "geht"
Researcher for this page: John Glenn Paton [Guest Editor]
2. Abend  [sung text not yet checked]
Subtitle: Serenate
Language: German (Deutsch)
Schönheitszauber erwirbt [Keiner]1 so leicht ohne der Sprödigkeit Mitgift. Dieses erfuhr Jeder und ich, Klagender, weiß es auch! Zwar mir lächelte manch freundlicher Blick süße Verständigung Zu; bald wär ich erhört, brächte mir, ach! blinder Genuß Genuß; Doch ich seufze ja nur Liebe zu dir, Liebe zu dir ja nur! Ach, und während ich hier klage, vielleicht dient ein Gestirn indes Als Wegweiser für Ihn, welcher den Arm über die Schulter dir Legt, und Küsse vielleicht, freudeberauscht, griechischen Lippen stiehlt.
Text Authorship:
- by August von Platen-Hallermünde (1796 - 1835), "Serenate"
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View original text (without footnotes)1 Adaïewsky: "keine"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Nacht
Subtitle: Tränen
Language: German (Deutsch)
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4. Morgen
Subtitle: Fragment
Language: German (Deutsch)
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