Wir fanden im Zwielicht hohe Wege, Ein trauriger Wind ward fernher rege. Die schwarzen Büsche, die sich bücken, Zerbläst sein Wehn, Der Himmel blitzt weiß durch Blätterlücken, Die schnell vergehn. Das Herz wird uns schwer, der Fuß wird müde, Wie wenn uns ein Hauch mit Furcht belüde. Die böse Zeit in Schicksalsgründen Für immer schwand; Was kann uns der Wind für Unheil künden, Uns Hand in Hand? Er kommt von den Hügeln, wo wir klagten, Von Wolken und Winden nur umjagten, Verlornen, wo auf bleicher Erde Nichts wächst, nichts bleibt, Kein wandernder Schäfer seine Herde Vorübertreibt.
Im Zwielicht
Song Cycle by Rudi Spring (b. 1962)
1. Wir fanden im Zwielicht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Ricarda Octavia Huch (1864 - 1947), no title, appears in Neue Gedichte (Liebesgedichte), first published 1907
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Mein Liebeslied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wie ein heimlicher Brunnen Murmelt mein Blut, Immer von dir, immer von mir. Unter dem taumelnden Mond Tanzen meine nackten, suchenden Träume, Nachtwandelnde Kinder, Leise über düstere Hecken. O, deine Lippen sind sonnig... Diese Rauschedüfte deiner Lippen... Und aus blauen Dolden silberumringt Lächelst du ... du, du. Immer das schlängelnde Geriesel Auf meiner Haut Über die Schulter hinweg - Ich lausche ... Wie ein heimlicher Brunnen Murmelt mein Blut.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Mein Liebeslied", appears in Der siebente Tag, appears in Meine Wunder, first published 1905
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ma chanson d'amour", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
4. Dir  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Drum wein ich, Daß bei deinem Kuß Ich so nichts empfinde Und ins Leere versinken muß. Tausend Abgründe Sind nicht so tief, Wie diese große Leere. Ich sinne im engsten Dunkel der Nacht, Wie ich dirs ganz leise sage, Doch ich habe nicht den Mut. Ich wollte, es käme ein Südenwind, Der dirs herübertrage, Damit es nicht gar voll Kälte kläng Und er dirs warm in die Seele säng Kaum merklich durch dein Blut.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Dir", appears in Styx, Gedichte, first published 1902
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]Total word count: 236