LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,465)
  • Text Authors (20,241)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,120)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

4 Fabellieder

Song Cycle by Carl Loewe (1796 - 1869)

1. Der verliebte Maikäfer
 (Sung text)

Subtitle: Tierballade

Language: German (Deutsch) 
"Glühwürmchen, steck's Laternchen an!
Ich will ein Ständchen bringen;
Zur roten Tulpe führ' mich hin,
da wohnt meine schöne Fliege drin,
die hört so gern mich singen!"

Maikäfer spricht's, der eitle Geck;
er knüpft nach Stutzerweise
sein braunes Röckchen zierlich auf,
zieht kraus die Flügel draus herauf,
und macht sich auf die Reise.

Auf gold'nem Stühlchen saß daheim
schön' Fliege gar app'titlich,
trank ihren Tau in guter Ruh,
aß etwas Blumenstaub dazu
und war so recht gemütlich.

Da leuchtet's durch die rote Wand,
sie war gar fein gewoben;
da summt es drauß,
da wankt und schwankt das Tulpenhaus,
Maikäferchen saß oben.

Schön' Fliege denkt: "Du alter Narr,
du kommst mir recht zu passe!"
Sie fliegt zum Dach und giesset schlau
einen ganzen großen Tropfen Tau
dem Käfer auf die Nase.

Kalt Wasser, von so zarter Hand
auf heißes Blut gegossen,
das kühlt ein ewnig heftig ab,
Maikäfer stürzt im Nu herab,
als wär' er tot geschossen.

Doch kaum erholt er sich vom Schreck,
da spricht er ohn' Verdriessen:
"Das Zuckerkind! wie denkt sie mein!
wollt' mich mit süßem Trank erfreu'n,
tät nur zu viel vergiessen!"

Schön' Fliege macht die Äuglein zu
und meint: der kommt nich wieder;
da summt es drauß, da brummt es drauß,
es wankt und schwankt das Tulpenhaus,
Maikäferchen kam wieder.

Schön' Fliege denkt: "Nun warte, Wicht!
Ich will im Takt dich rütteln!"
Sie fliegt vom Wand zu Wand herum,
daß sich die ganze Tulpenblum',
als wär ein Sturm, muß schütteln.

Wer hoch in Liebesträumen schwebt,
sieht nicht auf Steg und Wegen;
die Tulpenwände waren glatt,
und eh's der Käfer merken tat,
hat unden er gelegen.

Doch kaum erholt er sich vom Schreck,
vergessen war das Leiden:
"O je! wie bin ich doch beglückt,
mein Ständchen hat sie so entzückt,
daß hoch sie sprang vor Freuden!"

Schön' Fliege, bald im Schlummer schon,
sie denkt: der kommt nicht wieder;
da summt es drauß, da brummt es drauß,
es wankt und schwankt das Tulpenhaus,
Maikäferchen kam wieder.

"Jetzt hab' ich den Gesellen satt,
soll mir nicht wieder kommen;
ist nur die Sonne erst erwacht
und hat mein Häuschen aufgemacht, 
dann soll's ihm schlecht bekommen!"

Und wie die liebe Sonne
durch die ersten Fügen blinket,
da stürmt im Fluge sie hervor,
schlägt mit den Flügeln ihm um's Ohr,
daß tief ins Gras er sinket.

Doch bald erholt er sich vom Schreck:
"Nun ist mein Glück vollkommen!
Sie wollt' mich küssen offenbar,
da mußte grad ich dummer Narr
ihr untern Flügel kommen!

Glühwürmchen! Glühwürmchen!
Glühwürmchen, lisch dein Lichtchen aus,
mußt nicht so viel vergeuden!
wir brauchen's heute Abend doch,
da kommen wir viel früher noch!
es macht ihr tausend Freuden!"

Text Authorship:

  • by Robert Reinick (1805 - 1852), "Der verliebte Maikäfer", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844

See other settings of this text.

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

2. Der Kukuk
 (Sung text)

Subtitle: Fabellied aus dem Ausbund schöner weltlicher und züchtiger Lieder

Language: German (Deutsch) 
Einmal in einem tiefen Tal
der Kukuk und die Nachtigall
eine Wett' täten anschlagen,
zu singen um das Meisterstück:
wer's gewänn' aus Kunst oder aus Glück,
Dank sollt' er davon tragen.

Der Kukuk sprach: "So dir's gefällt,
hab' der Sach' einen Richter erwählt."
Und tät den Esel nennen.
"Denn weil der hat zwei Ohren groß,
so kann er hören desto bass,
und was recht ist, erkennen."

Als ihm die Sach' nun ward erzählt,
und er zu richten hat Gewalt,
schuf er: sie sollten singen!
Die Nachtigall sang lieblich aus;
der Esel sprach: "Du machst mir's kraus;
ich kann's in Kopf nicht bringen."

Der Kukuk fing auch an und sang,
wie er denn pflegt zu singen:
Kukuk, Kukuk, lacht fein darein,
das g'fiel dem Es'l im Sinne sein,
er sprach: In allen Rechten
will ich ein Urteil sprechen.

"Hast wohl gesungen, Nachtigall!
Aber Kukuk sing schön Choral,
und hält den Takt fein innen.
Das sprech' ich nach mein hoh'n Verstand,
und ob es gölt ein ganzes Land,
so laß ich's dich gewinnen."

Text Authorship:

  • from Volkslieder (Folksongs) , appears in Des Knaben Wunderhorn

Go to the general single-text view

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "The cuckoo", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

3. Die Katzenkönigin
 (Sung text)

Subtitle: Fabelballade

Language: German (Deutsch) 
's war mal 'ne Katzenkönigin, Ja, ja!
die hegte edlen Katzensinn, Ja, ja!
verstunde gar wohl zu mausen,
liebt königlich zu schmausen, Ja, ja,
Katzennatur!
Schlafe, mein Mäuschen,
schlafe du nur!

Die hatt 'nen schneeweißen Leib, Ja, ja!
so schlank, so zart, die Hände so weich, Ja, ja!
die Augen wie Karfunkeln,
Sie leuchten im Dunkeln, Ja, ja!T
Katzennatur!
Schlafe, mein Mäuschen,
schlafe du nur!

Ein Edelmausjüngling lebte zur Zeit, Ja, ja!
der sah die Königin wohl von weit, Ja, ja!
'ne ehrliche Haut von Mäuschen,
der kroch aus seinem Häuschen, Ja, ja!
Mäusenatur!
Schlafe, mein Mäuschen,
schlafe du nur!

Der sprach: "In meinem Leben nicht, ja, ja!
hab' ich gesehn so süßes Gesicht, ja, ja!
die muß mich Mäuschen meinen,
sie tut so fromm erscheinen." Ja, ja!
Mäusenatur!
Schlafe, mein Mäuschen,
schlafe du nur!

Der Maus: "Willst du mein Schätzchen sein? ja, ja!"
Die Katz: "Ich will dich sprechen allein. Ja, ja!"
"Heut' will ich bei dir schlafen"
"Heut' sollst du bei mir schlafen." Ja, ja!
Mäusenatur!
Schlafe, mein Mäuschen,
schlafe du nur!

Der Maus, der fehlte nicht die Stund', ja, ja!
Die Katz', die lachte den Bauch sich rund, ja, ja!
"Dem Schatz, den ich erkoren,
dem zieh' ich's Fell über die Ohren." Ja, ja!
Katzennatur!
Schlafe, mein Mäuschen,
schlafe du nur!

Text Authorship:

  • by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Katzennatur", appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte

See other settings of this text.

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Lawrence Snyder) , "The Cat Queen", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nature de chat", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Lawrence Snyder , Melanie Trumbull

4. Wer ist Bär?
 (Sung text)

Subtitle: Fabelballade

Language: German (Deutsch) 
"Mach auf, mach auf deine Thür,
Charmantestes Kind, ich steh dafür -- !"
-- "Wer bist du dann, mein Vater spricht,
Vor Bär und Wölfen öffne nicht."

-- "Ich bin ein Bär, ein Wolf, ein Fuchs,
Eine kleine Maus, ein Adler, ein Luchs,
Ich kriech' und saus' und schleich' und schwirr',
Eh du dichs versiehst, ich bin bei dir."

-- "Ich bin in meiner Kammer mutterseelenallein,
Für so viel Tiere ist sie viel zu klein." --
-- "Steh auf, mach auf, riegel' auf, mein Schatz,
Es ist schon neben dir noch Platz."

-- "Keine Maus kann ich nit rascheln hör'n,
Hab' gar zu große Angst vor Bär'n.
Der Wolf, der ist ein Thier nit fein,
Fuchs, Luchs und Adler fressen meine Küchelein."

-- "Spring auf, riegel' auf, mach' nit zu lang,
Mein Herz schlägt wie ein Glockenstrang.
Ein schwaches Brett ist nur dein Thür,
Komm' nur aus deinem Bett herfür!"

-- "Du bist ja nit ein Wolf, ein Fuchs,
Keine kleine Maus, kein Adler, kein Luchs.
Du bist ein schwarzer, schwarzer Bär,
Was kommst du in meine Kammer her?"

-- "Ich komme von dem Wiesewachs,
Allwo die Biene sammelt Wachs,
Ich komme aus dem grunen Wald,
Da, wo sie ihren Honig halt."

-- "Wie hässlich ist dein großer Mund,
Wie drückt deine rauhe Tatze wund." --
-- "Damit klettr' ich auf alle Bäum'
Um süßen, süßen Honigseim."

-- "Wie stachlicht deine Zunge ist,
Und wie du gar gefrässig bist."
-- "Damit leck' ich den Morgentau
Und süße Beeren, rot, gelb und blau."

-- "Ach, lieber Bär, zerreiss' mich nicht,
Bin meiner Mutter Augenlicht,
Meine Mutter ist des Schulzen Frau,
Der Schulze schlägt mich braun und blau."

-- "Bist du deines Vaters Tochter schon,
Bin ich auch meiner Mutter Sohn,
Und wär' dein Vater auch ein Bär',
Bin ich ja doch dein gnäd'ger Herr."

Text Authorship:

  • by Wilhelm Häring (1798 - 1871), as Willibald Alexis, "Wer ist Bär?"

Go to the general single-text view

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "Who is the bear?", subtitle: "Fable ballad", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Senior Associate Editor]
Total word count: 1113
Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris