Ich laufe, wie ein Bisam läuft im Schatten des Waldes, das toll ist von seinem eigenen Duft. Die Nacht ist die Nacht der Maienmitte. Die Brise ist die Brise des Südens. Ich verliere meinen Weg und ich wand're; ich suche was ich nicht erreichen kann und ich erreiche, was ich nicht suche. Aus meinem Herzen steigt und tanzt das Bild meiner eigenen Sehnsucht. Die lichte Erscheinung zerfließt; Ich versuche sie festzuhalten, sie entgleitet mir und führt mich irre. Ich suche was ich nicht erreichen kann; ich erreiche, was ich nicht suche.
Phantasien nach Gedichten von Rabindranath Tagore
Song Cycle by Hans Gál (1890 - 1987)
1. Ich laufe wie ein Bisam läuft
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English by Rabindranath Tagore (1861 - 1941), appears in The Gardener, no. 15, first published 1913
Based on:
- a text in Bangla (Bengali) by Rabindranath Tagore (1861 - 1941), no title [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Ich pflückte deine Blume
Language: German (Deutsch)
Ich pflückte deine Blume, o Welt! Ich drückte sie an mein Herz und der Dorn stach. Als der Tag ging und es dunkelte, fand ich, daß die Blume verwelkt war, doch der Schmerz war geblieben. Mehr Blumen werden zu dir kommen mit Duft und Stolz, o Welt! Doch meine Zeit zum Blumenpflücken ist vorüber; und die dunkle Nacht lang hab' ich meine Rose nicht, nur die Pein bleibt.
Text Authorship:
- by Jan Śliwiński (1884 - 1950), as Hans Effenberger, no title, appears in Rabindranath Tagore. Der Gärtner, no. 57, first published 1916
Based on:
- a text in English by Rabindranath Tagore (1861 - 1941), no title, appears in The Gardener, no. 57
Based on:
- a text in Bangla (Bengali) by Rabindranath Tagore (1861 - 1941) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Was flüsterst Du
Language: German (Deutsch)
Was flüsterst du so matt in meine Ohren, o Tod, mein Tod? Wenn die Blumen fallen im Abend und Vieh heimkehrt zu seinen Hürden, kommst du verstohlen an meine Seite und redest Worte, die ich nicht verstehe. Mußt du so frei'n und werben um mich mit dem betäubenden Gift einschlafernden Murmelns und kalter Küsse, o Tod, mein Tod! Wird es denn keine stolze Feier geben für uns're Hochzeit? Willst du nicht mit einem Kranz deine braungeringelten Locken umwinden? Ist da keiner, der die Fahne voranträgt; und wird die Nacht nicht in Feuer stehen vor deinen roten Fackeln, o Tod, mein Tod? Komm mit deinem Muschelläuten, komm in der schlaflosen Nacht. Kleide mich in deinen Purpurmantel, fasse meine Hand und nimm mich. Laß vor meiner Türe deinen Wagen bereit sein, mit deinen ungeduldig wiehernden Rossen. Hebe meinen Schleier und blick mir keck ins Gesicht, o Tod, mein Tod!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English by Rabindranath Tagore (1861 - 1941), no title, appears in The Gardener, no. 81
Based on:
- a text in Bangla (Bengali) by Rabindranath Tagore (1861 - 1941) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Total word count: 306