Ein junger Bauer Der Schäfer putzte sich zum Tanz Mit bunter Jacke, Band und Kranz, Schmuck war er angezogen, Schon um die Linde war es voll, Und alles tanzte schon wie toll. Chor der Bauern Juchhe! Juchhe! Juchheisa! Heisa! He! Bauer So ging der Fiedelbogen. Er drückte hastig sich heran, Da stieß er an ein Mädchen an Mit seinem Ellenbogen; Die frische Dirne kehrt' sich um Und sagte: nun das find' ich dumm! Chor Juchhe! Juchhe! Juchheisa! Heisa! He! Bauer Seid nicht so ungezogen! Doch hurtig in dem Kreise ging's, Sie tanzten rechts, sie tanzten links Und all Röcke flogen. Sie wurden rot, sie wurden warm Und ruhten atmend Arm in Arm. Chor Juchhe! Juchhe! Juchheisa! Heisa! He! Bauer Und Hüft' an Ellenbogen. Und tu' mir doch nicht so vertraut! Wie Mancher hat nicht seine Braut Belogen und betrogen! Er schmeichelte sie doch bei Seit' Und von der Linde scholl es weit! Chor Juchhe! Juchhe! Juchheisa! Heisa! He! Bauer Geschrei und Fiedelbogen!
Bauer, Bürger, Bettelmann
Song Cycle by Carl Banck (1809 - 1889)
1. Tanzreigen aus Faust  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Faust, in Der Tragödie erster Teil (Part I), first published 1808
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethes Poetische Werke vol. V: Die grossen Dramen, ed. by Liselotte Lohrer, Stuttgart, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, 1951, pages 189-190.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Bierlied  [sung text checked 1 time]
Ich esse nicht von jeder Kost, mein Magen es nicht verträgt, doch denk' ich, dass ich trinken kann mit dem, der 'ne Kutte trägt. Geh' ich auch bloß, sorgt euch nicht groß, denn mir ist doch nicht kalt. Ich füll' den Bauch nach gutem Brauch mit Bier, so stark und alt! Was fett man bäckt, mir just nicht schmeckt, auch nicht, was lang' man kocht; ein wenig Brot g'nügt meiner Not, das hab' ich stets gemocht. Nicht Schnee noch Frost noch Wind getrost macht frostig mich und kalt. Bin eingehüllt und ausgefüllt mit Bier, so stark und alt! Gret', meine Frau, gleich mir genau, die weiß, wo gut Bier man holt, und trinkt so lang', bis von der Wang' die Trän' ihr niederrollt. Dann reicht sie mir den Krug mit Bier und ruft mir, dass es schallt: Nimm alleweil, ich hab' mein Teil vom Bier, das stark und alt! Nun Leute, trinkt bis ihr nickt und sinkt nach guter Kerle Brauch; den Segen wert, den gut Bier beschert, den sollt ihr haben auch. Und alle Welt, die den Bierkrug hält, wenn er im Kreis wallt, erhalte Gott ohn' Schimpf und Spott, sie sei jung oder alt!
Text Authorship:
- by Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799 - 1851)
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Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler3. Der gute Vagabund  [sung text checked 1 time]
Ich war noch so jung und war doch schon arm; kein Geld hatt' ich gar nicht, dass Gott erbarm! So nahm ich meinen Stab und meinen Bettelsack und pfiff das Vaterunser den lieben langen Tag. Und als ich nun kam vor Heidelberg an, da packten die Bettelvögt' grimmig mich an! Der Eine packt mich hinten, der And're packt mich vorn; ei, du verfluchter Bettelvogt, so lasst mich ungeschor'n! Und als ich nun kam vor's Bettelvogthaus, da schaut' der alt' Spitzbub' zum Fenster hinaus. Ich dreh' mich gleich herum und schau nach seiner Frau; ei, du verfluchter Bettelvogt, wie schön ist deine Frau! Der Bettelvogt fasst einen grimmigen Zorn, er lässt mich ja setzen im tiefsten Turm, im tiefen, tiefen Turm bei Wasser und bei Brot! Ei, du verfluchter Bettelvogt, krieg' du die Schwerenot! Der Bettelvogt, wenn er gestorben erst ist, sollt ihn nicht begraben wie'n anderen Christ. Lebendig ihn begraben bei Wasser und bei Brot, wie mir der alte Bettelvogt tut ohne Not. Ihr Brüder, seid lustig, er ist ja nun tot, er hängt schon am Galgen, so schwer voller Not. In der vergang'nen Wochen am Dienstag ganz fruh, da hab'n sie ihn gebracht am Galgen zur Ruh'. Er hätt' ja die schöne Frau bald umgebracht, weil sie mich arm'n Schelm hat freundlich ang'lacht. In der vergang'nen Wochen, da sah er noch heraus, und heut' bin ich bei ihr, bei ihr in seinem Haus!
Text Authorship:
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Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler