Laß [mich]1 nicht ohne Abschied scheiden, Nicht eh' das letzte liebe Wort Gesprochen wurde von uns beiden; Noch einmal komm' -- und dann zieh fort! O hab' den Mut der letzten Stunde! Viel hab' ich dir zu lieb' getan Und alles geht mit dir zugrunde - Schau' mich noch einmal sonnig an! Und dann zieh' fort ... mit ruhigen Schritten; Vergeben ist ja alles längst! O komm'! -- Zwei heiße Augen bitten, Daß du in Frieden mein gedenkst!
Vier Lieder
Song Cycle by Friedrich (Adolf Ferdinand) von Flotow (1812 - 1883)
1. Zum Scheiden  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Zum Scheiden", appears in Neue Hochlands-Lieder, in 3. Aus jungen Tagen
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2. Grüss dich Gott  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
In der Früh, in der Früh, wenn die [Sonn']1 erwacht, [Von dem Fenster bieg']2 ich die Reben, Hab' geträumet von dir [wohl]3 die ganze Nacht. Grüß dich Gott, grüß dich Gott, du mein Leben! Über Tag, über Tag, was ich schaff' und tu, Blick ich hundert Mal um die Reben, Denn mein Sinnen ist dein und mein Denken bist du, Grüß dich Gott, grüß dich Gott, du mein Leben! Und [zu Nacht, und zu]4 Nacht, bei der Sterne Schein, Schlägt der Wind [mir]3 an's Fenster die Reben, Wach ich auf, denk' ich dein, über's Jahr bist du mein, [Grüß dich Gott, grüß dich Gott, du mein Leben]5!
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Über Tag und Nacht"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Nuit et jour", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Gedichte, dritte veränderte u. vermehrte Aufl., J.G. Cotta’scher Verlag, Stuttgart, 1880, page 14.
1 Berg, Marx: "Sonne"2 Marx: "Vom Fenster bind"
3 omitted by Marx.
4 Marx: "bei"
5 Marx: "Grüß Gott du mein Mädchen, grüß Gott"
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3. Letzter Gruß  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Fahr wohl, fahr wohl! Du ziehst von hinnen, Und all mein Glück zieht mit dir fort; Doch sahst du keine Träne rinnen, Und diese Lippe sprach kein Wort; Fahr wohl, fahr wohl! Du ahnest nicht Den Dorn, der mir ins Leben sticht. Ach, als in meines Herbstes Trauer Du tratest, Frühlingslicht ums Haupt, Da ging durch diese Brust ein Schauer, Die nie zu lieben mehr geglaubt; Am Wunder, das an mir geschah, Fühlt' ich, ein Engel war mir nah. Und da du meinem Spiel dich neigtest, Und forschend nach der Lieder Sinn Die junge Seele ganz mir zeigtest Und aller Himmel Tiefen drin: O wie mir da die Träne quoll, Und war doch höchster Freuden voll! Mir war's, der Mond sei aufgegangen, Mein dunkler Wandel ward voll Licht; Ich träumte hin im schönen Prangen Und dacht', ein Kind, der Zukunft nicht; Fahr wohl! -- In Wolken sinkt der Mond, Und Nacht wird's. Doch ich bin's gewohnt. Fahr wohl, Holdsel'ge, sei gesegnet, Und sei gesegnet, wem du nahst; Auch er, dem einst dein Herz begegnet, Wann du mich längst vergessen hast -- Fahr wohl, fahr wohl! Was geht's dich an, Daß ich dich nie vergessen kann?
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Letzter Gruß", appears in Neue Gedichte, in 1. Vermischte Gedichte. Erstes Buch. Lübeck und Carolath
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Der Land'sknecht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ein Landsknecht bin ich worden In des Feldhauptmanns Heer! Dem frommen Landsknechtsorden, Dem sing' ich Preis und Ehr. Wer fährt so gut mit frischem Mut In diesen bösen Zeiten, Als wie der Kriegsmann thut! Die Fahne soll mich führen, Die Fahne, meine Braut. Wenn sich die Trommeln rühren, Wie ruft sie da so laut! Kein beßre Lust, als fest im Sturm Für sie den Feind erschlagen, Und stehen als ein Thurm. Ich hab' nicht viel zu sparen Als wie ein reicher Gauch; Wohin wir mögen fahren, Da nehm' ich, was ich brauch. He Bäurlein, Bäurlein schürz' dich nun, Den Krug füll' mir im Keller, Thu an den Spieß das Huhn! Drei Würfel und ein Karten Die sind in jedem Schank; Es kommt, mir aufzuwarten, Ein Dirnlein schlank und blank. Mein Feinslieb das heißt Braun und Blond, Schneeweiß und Roth-wie-Rosen, Ein andres jeden Mond. Und reißen mir die Kleider, Das schafft mir wenig Harm; Mir macht der Wein, der Schneider, Einen Rauschemantel warm; Der deckt mich zu vor aller Plag Im Graben und auf der Schanzen Bis an den jungen Tag. Und kommt eine Kugel balde Und nimmt mir fort ein Bein, Es wächst viel Holz im Walde, Ich darf nicht traurig sein. Ei was mich Strümpf und Schuh gekost', Nun mag ich's baß vertrinken; Das ist ein tapfrer Trost. Und werd' ich gar erschlagen, Erschlagen auf breiter Heid -- Vier Spieße müssen mich tragen, Ein Grab steht gleich bereit. So schlägt man mir den Pummerlein pum, Der ist mir neunmal lieber, Als aller Pfaffen Gebrumm. Wer hat dies Lied gesungen Zu Pfeif' und Trommelschlag? Einem Landsknecht ist's gelungen, Da er zu Augsburg lag. Im grünen Baum da kehrt' er ein, Und küßt' ein schwarzbraun Mädel Und trank einen kühlen Wein.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Der Landsknecht"
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