Ein Lilienmädchen, fremd im Erdenleben, Mit braunem Haar, geflochten dicht am Ohr, Sehnsücht'gen Augen, halb im Tränenflor Wie blaustes Wasser unterm Regenweben: Die Wangen nie erglüht in heissem Beben, Die Unterlippe eingezogen bang In Furcht vor Liebe, und den Hals entlang im Marmorweiss nur eine Ader eben. Doch soll mein Mund auch ohne Rast ihr singen, Selbst ihre Füsse küsst'ich nimmermehr, Weil überschattet von der Ehrfurcht Schwingen Wie Dante, als mit Beatricen er Unter des Greifen Brust, die Flammen schlug, Im siebten Himmel sah den goldnen Zug.
Rosa Mystica
Song Cycle by Erwin Schulhoff (1894 - 1942)
Translated to:
French (Français) — Rosa Mystica (Guy Laffaille)
1. Madonna mia
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English by Oscar Wilde (1854 - 1900), "Madonna mia", from Poems, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Ma madone", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Requiescat
Still, daß sie es nicht hört, Leise hier geh! Wachsen das Masslieb hört Sie unterm Schnee. All ihr Haar hell wie Gold Des Moders Raub, Sie, die so jung und hold Sank in den Staub. Weiss wie Schnee, lilienklar, Wusste sie kaum, Daß sie ein Mägdlein war, Wuchs wie im Traum. Sarg nun und schwerer Stein Lasten auf ihr; Ich quäl'mein Herz allein, Sie schlummert hier. Frieden! Nicht Lautenschall Hört sie noch Lieder; Hier ruht mein Leben all Werft Erde nieder!
Text Authorship:
- by Otto Hauser (1876 - 1944), "Requiescat"
Based on:
- a text in English by Oscar Wilde (1854 - 1900), "Requiescat", from Poems, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Qu'elle repose", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
3. E Tenebris
Komm, Christus, hilf mir! reich mir deine Hand! In wilden Fluten ring'ich im Gebet Als Simon auf dem See Genezareth! Der Wein des Lebens rinnt dahin im Sand, Mein Herz ist wie ein hunerwüsstes Land, Wo alles Gute hinstarb, und gewiss: Sollt'ich vor Gott aus dieser Finsternis, Ich müsste liegen in der Sonne Brand. "Er schläft vielleicht, ritt wohl zur Jagd, Wie Baal, wenn alle Tag von Karmels Felsensäulen Seine Propheten jenen Namen heulen." Nein, still, noch vor der Nacht schau'ich zumal Die erznen Füsse, das brandweisse Kleid, Die wunde Hand, das Antlitz voller Leid.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English by Oscar Wilde (1854 - 1900), "E tenebris", from Poems, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Hors des ténèbres", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission