Im Grase thaut's, die Blumen träumen Von ihrem bunten Honigdieb, Und oben flüstert's in den Bäumen: Schläfst du? schläfst du, mein trautes Lieb? Der Mond scheint durch den grünen Wald. Ein Aestlein wankt mit leisem Wiegen, In dunkler Blätterheimlichkeit Regt sich, ein Kosen, Schweben, Schmiegen: Dir treu, dir treu in Ewigkeit! Der Mond scheint durch den grünen Wald. Nun wird es still in Luft und Zweigen, Ein wonnig Athmen hebt die Brust, Dich küßt die Nacht mit süßem Schweigen, Ruh' aus, ruh' aus von Lieb' und Lust, Der Mond scheint durch den grünen Wald.
Drei Lieder aus Wolff's "Der wilde Jäger" für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Arthur Nikisch (1855 - 1922)
1. Im Grase thaut's  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
2. Es wächst ein Kraut im Kühlen  [sung text not yet checked]
Es wächst ein Kraut im Kühlen, Wo Vollmondstrahl geruht Und wer es trägt, muß fühlen, Wie Lieb' im Herzen thut. Wüßt' ich den Platz, den rechten, Vom Kraut im grünen Wald, Wollt' ich's ins Sträußlein flechten, Einem stolzen Knaben bald. Und käm' er dann zur Linde Im Dorfe, wollt' ich sehn, Wie's mit dem Angebinde Dem Knaben würd' ergehn. Ein Blättchen, abgerissen, Trüg' ich wohl auf der Brust, Möcht' selber gerne wissen, Ob's Leid bringt oder Lust. Schwarzspecht, mit deinen Gaben Schaff' mir das Kraut heran Und zeig' mir auch den Knaben, Dem ich es schenken kann.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, from the longer poem Frühling, first published 1877
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3. Glockenblumen, was läutet ihr?  [sung text not yet checked]
Glockenblumen, was läutet ihr? Wer ist im Walde gestorben? Oder wißt ihr, daß heimlich hier Liebe um Liebe geworben? Wißt ihr's, wohin auf dem einsamen [Gang]1 Schritt und Gedanken mir streben? [Glocken]2, ich höre nicht euren Klang, Seh' euch nur schwingen und schweben. Lauschenden Blättern denn läutet es aus, Klinget wie Harfen und Psalmen, Meldet's im Grünen von Haus zu Haus Bäumen und Büschen und Halmen. Liebe macht selig wie nichts in der Welt, Lachen [könnt']3 ich und weinen, Glücklichste ich unterm Himmelszelt, Blumen, -- ich liebe Einen!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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Confirmed with Der wilde Jäger. Eine Waidmannsmär von Julius Wolff, Berlin: G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, 1889, page 67.
1 Greger: "Pfad"2 Greger: "Blumen"
3 Greger: "möcht'"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]