An jedem Abend geh' ich aus [Hinauf]1 den Wiesensteg. Sie schaut aus ihrem Gartenhaus, Es stehet hart am Weg. Wir haben uns noch nie bestellt, Es ist nur so der Lauf der Welt. Ich weiß nicht, wie es so geschah, Seit lange küss' ich sie, Ich bitte nicht, sie sagt nicht: ja! Doch sagt sie: nein! auch nie. Wenn Lippe gern auf Lippe ruht, Wir hindern's nicht, [uns dünkt es]2 gut. Das Lüftchen mit der Rose spielt, Es fragt nicht: hast mich lieb? Das Röschen sich am Taue kühlt, Es sagt nicht lange: gib! Ich liebe sie, sie liebet mich, Doch keines sagt: ich liebe dich!
Zwei Lieder für mittlere Stimme
Song Cycle by Friedrich August Wilhelm Baumfelder (1836 - 1916)
1. Lauf der Welt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Lauf der Welt", written 1808, appears in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John H. Campbell) , "The way of the world", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La course du monde", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Kücken: "Hin auf"
2 Kücken: "es dünkt uns"
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2. Der Abschied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ach, scheiden von der Lieben, Das thut dem Herzen weh! Das will mich sehr betrüben, Wo ich auch geh' und steh'. Muß oft der Stunde denken, Wo ich zuletzt sie sah; Sie saß mit bitt'rem Kränken Bei Vater und Mutter da. Ich sah sie dort zerpflücken Ein Zweiglein Rosmarin; Aus blauen, milden Blicken Eine helle Thräne schien. Die Mutter unterdessen Las in dem Bibelbuch; Ich mußt' die Augen pressen Vor wildem Schmerz in's Tuch. Wie war mir doch beklommen; Sie barg ihr Angesicht, -- Ob Abschied ich genommen, Weiß ich noch heute nicht. Ach, dürft' zu ihren Füßen Mein Herz ich legen hin, Dorthin, wo sie zerrissen Das Zweiglein Rosmarin!
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Der Abschied"
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Confirmed with Sämmtliche Werke von Julius Mosen, Erster Band, Oldenburg, Verlag von Ferdinand Schmidt, 1863, page 116-117.
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