Im Herzen trüb' und traurig Da grollt ein tiefes Weh, So abgrundsvoll und schaurig, Als wie die tiefe See. Und Seufzer streichen als Winde Hinüber, herüber die Fluth, Erinn'rung strahlet linde Darein wie Abendgluth. Als Schifflein segelt die Hoffnung Von Sehnsucht getrieben vom Strand, Es schwankt in wilder Brandung, Stößt nimmermehr an's Land!
Sieben Gedichte von Mathilde Wesendonck für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Ödön (Edmund) von Mihalovich (1842 - 1929)
1. Im Herzen trüb' und traurig
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Agnes) Mathilde Wesendonck, née Luckemeyer (1828 - 1902), no title, written 1863
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From a letter dated July 3, 1863Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Ich träumte, du seist mir gut und treu
Language: German (Deutsch)
Ich träumte, Du seist mir gut und treu, Du lagst zu meinen Füßen, Und sprachst von Liebesqual und Reu' Mit Deiner Stimme, der süßen. Ich legte die Hände Dir auf's Haupt, Bedeckt' es mit Thränen und Küssen: Ich habe ja so gern geglaubt Der lieben Stimme, der süßen!
Text Authorship:
- by (Agnes) Mathilde Wesendonck, née Luckemeyer (1828 - 1902), no title, appears in Gedichte, Volksweisen, Legenden und Sagen, no. 26, first published 1862
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Du weißt wohl Nichts von jenem Sehnen
Language: German (Deutsch)
Du weißt wohl Nichts von jenem Sehnen Nach einem trauten Freundeswort, Weißt nicht, wie sich die Stunden dehnen Zu Ewigkeiten fort und fort? Du weißt wohl Nichts von jenem Bangen, Von jener schmerzbewegten Lust, Nichts von dem stürmischen Verlangen, Zu ruh'n an einer treuen Brust? O, dürft' ich einmal sie umfassen, Wie hielt ich sie auf immer fest, Ich wollte nimmer von ihr lassen Und baute fröhlich d'rin mein Nest.
Text Authorship:
- by (Agnes) Mathilde Wesendonck, née Luckemeyer (1828 - 1902), no title
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Gieb mir ein Herz von Eisen
Language: German (Deutsch)
Gieb mir ein Herz von Eisen In einer Brust von Stahl, Daß ich mag sicher reisen Durch dieses Erdenthal. Denn sie, die ich zumeist geliebt, Zum Tode haben mich betrübt; Ich blut' aus tausend Wunden, Mag nimmermehr gesunden! Gieb mir ein Herz von Eisen In einer Brust von Stahl, Daß ich mag sicher reisen Durch dieses Erdenthal.
Text Authorship:
- by (Agnes) Mathilde Wesendonck, née Luckemeyer (1828 - 1902), no title
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Einen Menschen heiß zu lieben
Language: German (Deutsch)
Einen Menschen heiß zu lieben Mit der ganzen ganzen Menschenbrust, Sich bewusst der Gegenliebe Das ist höchste höchste Erdenlust! Was auch Sterbliche hoch preisen, Was das Leben großes Beut, Alles, alles überstrahlet, Solcher Liebe Seligkeit. Tugend, Schönheid, Ruhm und Größe Wohl den Menschen ehrt und schmückt, Doch von ganzer Seele lieben Das allein allein allein beglückt!
Text Authorship:
- by (Agnes) Mathilde Wesendonck, née Luckemeyer (1828 - 1902), no title
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Ich weiß einen Gedanken
Language: German (Deutsch)
Ich weiß einen Gedanken, Den denk' ich Tag und Nacht, Und müßt' ich ewig denken, Hätt' nie ihn ausgedacht. Und was mein Herz will kränken Und was mich traurig macht, Ein trautes Dein-Gedanken Ist wie ein Stern in Nacht. Er leuchtet ohne Wanken, Ob's in mir weint, ob's lacht, Hoch über allen Schranken Ist, was mich selig macht. Und tief in mir geborgen Ruht's in des Busens Schacht, Was, denkend Nacht und Morgen - Ich nie doch ausgedacht.
Text Authorship:
- by (Agnes) Mathilde Wesendonck, née Luckemeyer (1828 - 1902)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. O, wie wonnig ist's zu stürmen
Language: German (Deutsch)
O, wie wonnig ist's zu stürmen Durch des Lenzes Fluren hin, Wenn der Freude Sonnenrosse Uns die lichten Bahnen zieh'n, Wenn die langen, gold'nen Mähnen Luftaushauchend Flammen sprüh'n, Wenn die blitzesschnellen Hufe Mit uns zu den Sternen flieh'n, Und von Sonn' zu Sonn' getragen Göttlich wir vor Göttern knieen! Ach, wer griffe nicht vermessen Nach den gold'nen Zügeln kühn, Stürzt er auch von Phoebos' Wagen Ikaros, zum Abgrund hin!
Text Authorship:
- by (Agnes) Mathilde Wesendonck, née Luckemeyer (1828 - 1902)
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