German (Deutsch) translations of Acht Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, opus 15
by Johann Baptiste André (1823 - 1882)
Die Fenster klär' ich zum Feiertag, Daß sich die Sonn' drin spiegeln mag, Und klär' und denke gar mancherlei. Da geht er stolz vorbei! So sehr muss ich da erschrocken sein, Daß ich gleich brach in die Scheiben hinein, Und gleich auch kam das Blut gerannt Rot über meine Hand. Und mag sie auch bluten, meine Hand, Und mag mich auch schmerzen der böse Brand, Hast einen Blick doch herauf geschickt, Als laut das Glas geknickt. Und in die Augen dir hab' ich gesehn; Ach Gott, wie lang ist es nicht geschehn! Hast mich ja nicht einmal angeblickt, Als leis mein Herz geknickt!
Lass die Thränen kühlend thauen/ kannst mir doch ins Auge schauen
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Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( J. G. v. K. )
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An den Scheiben ein Rinnen
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Die [linden]1 Lüfte sind erwacht, Sie [säuseln und weben]2 Tag und Nacht, Sie [schaffen]3 an allen Enden. O [frischer]4 Duft, o neuer Klang! Nun armes Herze, sey nicht bang! Nun muß sich [Alles, Alles]5 wenden. Die Welt wird schöner [mit]5 jedem Tag, Man weiß nicht, was noch [werden]6 mag, Das Blühen [will]7 nicht enden. Es blüht das fernste, [tiefste]8 Thal. Nun armes [Herz]9, vergiß [der]10 Qual! Nun muß sich [Alles, Alles]11 wenden.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Frühlingsglaube", written 1812, appears in Lieder, in Frühlingslieder, no. 2, first published 1813
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View original text (without footnotes)Confirmed with Deutscher Dichterwald. von Justinus Kerner, Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern. Tübingen in der J. F. Heerbrandt'schen Buchhandlung. 1813, page 5; and with Gedichte von Ludwig Uhland. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. 1815, page 54.
Note: some editions have a typo in stanza 1, line 2: word 4 is "wehen". Curschmann and Lachner's scores also have this typo.
1 Klein: "lauen"2 Kittl: "säuseln, weben"
3 Hanslick: "schaff'n"
4 Kittl, Unger: "süßer"
5 Kittl, Kücken, Hanslick: "Alles"
6 Goetz: "kommen"
7 Goetz: "es will"
8 Curschmann: "das tiefste"; Kittl: "stillste"
9 Goetz: "Herze"
10 Kittl: "die"
11 Hanslick, Kücken: "Alles"
Weil' auf mir, du dunkles Auge, Übe deine ganze Macht, [Ernste, milde, träumerische]1, Unergründlich süße Nacht! Nimm mit deinem Zauberdunkel Diese Welt von hinnen mir, Daß du über meinem Leben Einsam schwebest für und für.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Bitte", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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View original text (without footnotes)Confirmed with Nicolaus Lenau's sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [1883], page 11.
1 Bolko von Hochberg: "Ernste, milde, zauberische"; Sjögren: "Ernste, milde, träumereiche", Stich: "Träumerische, ernste, milde"O bleib mir fern! Ich will dich nimmer kennen, wer du im Grund der Seele bist! Lass dir mein Auge nur entgegenbrennen und gönn' dem Wahn die süße Frist. Ein Wort! Und wohl auch wärst du mir verloren! Das alte Lied, das alte Leid! Als gold'ner Stern am Himmelsthron geboren, versunken früh im Strom der Zeit.
In goldnen Abendschein getauchet
Wie feierlich die Wälder stehn!
In leise Stimmen der Vöglein hauchet
Des Abendwindes leises Wehn.
Was lispeln die Winde, die Vögelein?
Sie lispeln die Welt in Schlummer ein.
Ihr Wünsche, die ihr stets euch reget
Im Herzen sonder Rast und Ruh';
Du Sehnen, das die Brust beweget,
Wann ruhest du, wann schlummerst du?
Beim Lispeln der Winde, der Vögelein,
Ihr sehnenden Wünsche, wann schlaft ihr ein?
...
Ach, wenn nicht mehr in gold'nen Fernen
Mein Geist auf Traumgefilden eilt,
Nicht mehr an ewig fernen Sternen
Mit sehnendem Blick mein Auge weilt;
Dann lispeln die Winde, die Vögelein
Mit meinem Sehnen mein Leben ein.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Gestillte Sehnsucht", appears in Jugendlieder, first published 1816
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Du schönes Fischermädchen, Treibe den Kahn an's Land; Komm zu mir und setze dich nieder, Wir kosen Hand in Hand. Leg' an mein Herz dein Köpfchen, Und fürchte dich nicht so sehr, Vertrau'st du dich doch sorglos Täglich dem wilden Meer. Mein Herz gleicht ganz dem Meere, Hat Sturm und Ebb' und Fluth, Und manche schöne Perle In seiner Tiefe ruht.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, written 1824, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 8, first published 1824
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First published as number XII of Drei und dreißig Gedichte von H. Heine in Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz. Herausgegeben von F. W. Gubitz. Achter Jahrgang. Berlin, 1824. In der Maurerschen Buchhandlung. Sonnabend den 27. März. 50stes Blatt, page 246.