German (Deutsch) translations of Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, opus 24
by Richard Kleinmichel (1846 - 1901)
Tief im grünen [Frühlingshag]1 Durch die alten Rüstern Wandelt leis' am [schönsten Tag]2 Wundersames Flüstern. Jedes [Läublein]3 spricht: Gott grüß'! Zu dem Laub daneben, Alles athmet [tief und süß]4 Heil'ges [Friedensleben]5. Und wie Blüt' und Blatt am Strauch Still sich [wiegt im]6 Glanze, Wiegt sich meine [Seel']7 im Hauch, Der durchströmt das Ganze.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Lieder, in Frühlingslieder, no. 2
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Zweite Periode, Einundzwansigte Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1873, page 61.
1 Thuille: "Frühlingshage"2 Hoven: "schönen Tag"; Thuille: "schönsten Tage"
3 Hoven: "Läubchen"
4 Hoven: "süß und tief"
5 Bleibtreu: "Friedensleben"; Hoven: "Friedens Beben"
6 Hoven: "wieget an dem"; Stegmayer: "wiegt am"
7 Bruch: "Seele"
In meinem Gärtchen lachet Manch Blümlein klar und roth, Vor allen aber machet Die brennende Liebe Mir Noth. Wohin ich mich nur wende, Steht auch die helle Blum'; Es glühet sonder Ende Die brennende Liebe Ringsum. Die schlimmen Nachbarinnen, Die bleiben neidvoll stehn Und flüstern: "Ach, da drinnen Blüht brennende Liebe So schön!" Brauch' ihrer nicht zu warten, Sie sprießet Tag und Nacht; Wer hat mir doch zum Garten Die brennende Liebe Gebracht?
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Brennende Liebe"
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Confirmed with Sämmtliche Werke von Julius Mosen. Erster Band, Oldenburg, Verlag von Ferdinand Schmidt, 1863, page 107.
Morgens als Lerche Möcht' ich begrüßen der Sonne Strahl, Mittags Libelle, Küssen die Blum' im Blüthenthal, Abends ein Schwan wohl Schwimmen in funkelndem Sternenschein, Möcht' in der Mondnacht Leicht und luftig ein Elfe sein! Sonne, wann endlich Trittst du strahlend heraus zu mir? Blume, o dürft' ich Hier in den Blüthen ruhen bei dir! Stern, und hörst du Rauschen die Wasser? sie rufen dich. Schön ist die Mondnacht, Elfenkönigin, zeige dich!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Morgens als Lerche", subtitle: "Ständchen", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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O Herz, du mußt dich fassen, Du hast's ja lang gewußt, Mußt fliehen und verlassen Die süße Liebeslust! Wohl hab' ich jeden Morgen, Wohl jede Mitternacht Mit langem, bangem Sorgen An diesen Tag gedacht. Wie, dacht' ich, willst du's tragen, Wenn es nun Scheiden heißt? Wie, dacht' ich, willst du's wagen, Wenn Herz an Herz sich reißt? Nun ist der Tag gekommen, Daß ich von dannen muß, Der Abschied wird genommen Mit einem flücht'gen Kuß. Kein Wörtchen wird gesprochen, Wir schaun uns ins Gesicht: O Herz, was soll dies Pochen! Herz, warum brichst du nicht?
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch, in Frühlingsliebe, no. 9
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Confirmed with Robert Eduard Prutz, Gedichte, zweite Auflage, Leipzig: Otto Wigand, 1844, page 205.
Verschneit liegt rings die ganze Welt, Ich hab' Nichts, was mich freuet, Verlassen steht der Baum im Feld, Hat längst sein Laub verstreuet. Der Wind nur geht bei stiller Nacht Und rüttelt an den Baume, Da rührt er seinen Wipfel sacht Und redet wie im Traume. Er träumt von künft'ger Frühlingszeit, Von Grün und Quellenrauschen, Wo er im neuen Blüten-Kleid Zu Gottes Lob wird rauschen.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Winternacht", written 1839, appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
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Ein Kukuk hier, sein Buhle dort, Wo hohe Wipfel ragen! Horch, ringsum klingt es munter fort, Was sie ohn' Ende fragen: »O sagt, was könnte schöner sein, Was süßer unterm Süßen, Als obenher der Sonnenschein, Und frisches Grün zu Füßen? Was könnte, saget, schöner sein, Was süßer unterm Süßen, Als wenn zwei Herzen, jung und fein, Im Mai sich freundlich grüßen?«