German (Deutsch) translations of Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, opus 2
by Hugo Wölfl
Ich grüne wie die Weide grünt, Die Trauerweide, Die aufzuschaun sich nie erkühnt In ihrem Leide. Sie steht und weint und läßt hinab Die Haare fließen, Wo Blumen über einem Grab Und Gräser sprießen. Der Frühling auch ihr geschwellt Der Knospen viele: Wann welket doch das Laub und fällt Und ist am Ziele?
Text Authorship:
- by Wilhelm Wackernagel (1806 - 1869), from P. J. Willatzen, Blüthenzweige deutscher Lyrik nach Goethe, Bremen, first published 1875
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Wenn alles schläft in stiller Nacht, Die Liebe wacht. Sie wandelt leise von Haus zu Haus, Und theilt die schönsten Gaben aus; Sie bringet Trost für altes Leid, Bringt neue Lust und Fröhlichkeit. -- Laß, Liebe, deine Gabe mich sein, Flicht mich in deine Träume mit ein, Daß die, nach der mein Herz verlanget Und sehnsuchtsglühend banget, Im Träume mich sieht Und hört mein Lied.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Buch der Liebe, no. 77, Breslau, bei Georg Philipp Aderholz, first published 1836
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Confirmed with Buch der Liebe von Hoffmann von Fallersleben, Breslau, bei Georg Philipp Aderholz, 1836, page 44.
Wie [doch]1 so still dir am Herzen Ruhet das Kind! Weiß nicht, wie Mutterschmerzen So herbe sind! Auf Stirn und Lippen und Wangen Ist schon vergangen Das süße Rot. Und dennoch heimlicherweise Lächelt es leise. -- Leise Küsset [es der]2 Tod!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Das sterbende Kind", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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View original text (without footnotes)1 omitted by Wölfl; further changes may exist not shown above.
2 Randhartinger: "der"
Ich [habe]1 zur letzten guten Nacht Dein liebes Bild geküßt, Da [war]2 mir, als hätte der Mund gelacht, [Das Auge mich freundlich begrüßt]3. Die Züge lebten in [warmem]4 Glanz, [Durchhaucht]5 von athmendem Wehn, Du warst es selbst, du warst es ganz, Als sey ein [Wunder]6 geschehn. Da hab' ich zur letzten guten Nacht [Noch einmal dein Bild]7 geküßt, Mir [ist]8, als hättest du gelacht Und als ob ich weinen müßt!
Text Authorship:
- by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881), no title, appears in Gedichte [1845], in 1. Heimath. 1838-1841, in 3. Erste Leiden, no. 6
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Franz Dingelstedt, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'scher Verlag, 1845. Appears in Heimath. 1838 - 1841, in 3. Erste Leiden, no. 6, page 53. Note: Schnabel's score has a typo in stanza 1, line 3, word 7 ("Mond" instead of "Mund").
1 Dayas, Esser, Hoffmann, Koessler, Markhof: "hab' " ; further changes for Dayas, Esser, Hoffmann, Markhof may exist, not shown above.2 Webenau: "war's"
3 Webenau: "Als hätte der Blick mich gegrüßt"
4 Webenau: "mildem"
5 Webenau: "Umhaucht"
6 Webenau: "Zauber"
7 Webenau: "Dein Bild noch einmal"
8 Webenau: "ist's"
Du bist so [still]1, so sanft, [so]2 [sinnig]3, Und schau' ich dir in's Angesicht, Da leuchtet mir verständnißinnig Der [dunkeln]4 Augen frommes Licht. Nicht Worte giebst du dem Gefühle, Du redest nicht, du lächelst nur; So lächelt in des Abends Kühle Der lichte Mond auf Wald und Flur. In Traumesdämmerung allmählich Zerrinnt die ganze Seele mir, Und nur das Eine fühl' ich selig, Daß ich vereinigt bin mit dir.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 12
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View original text (without footnotes)1 Pache: "süß"; Wölfl: "hold"
2 Pache: "und"
3 Petri, Rosenhain, Wölfl: "innig"; further changes may exist not shown above.
4 Pache: "lieben"