German (Deutsch) translations of Neun Gesänge aus Scheffel's Trompeter von Säkkingen, opus 2
by Hugo Brückler (1845 - 1871)
Wie stolz und stattlich geht er! Wie adlig ist sein Mut! Er ist nur ein Trompeter, Und doch bin ich ihm gut. Und hätt' er sieben Schlösser, Er säh' nicht schmucker drein, Ach Gott, und doch wär's besser, Er würd' ein andrer sein! Ach wär' er doch ein Ritter, Ein Ritter vom goldnen Vlies! -- O Lieb', wie bist du bitter, O Lieb', wie bist du süß!
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 4. Aus den Liedern Margaretas, no. 1
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Jetzt ist er hinaus in die weite Welt,
Hat keinen Abschied genommen,
Du frischer Spielmann in Wald und Feld,
Du Sonne, die meinen Tag erhellt,
Wann wirst du mir wieder kommen?
Kaum daß ich ihm recht in die Augen geschaut,
So ist der Traum schon beendet,
O Liebe, was führst du die Menschen zusamm',
O Liebe, was schürst du die süße Flamm',
Wenn so bald und [traurig]1 sich's wendet?
Wo zieht er hin? die Welt ist so groß,
Hat [der Tücken]2 so viel und Gefahren,
Er wird wohl gar in das Welschland [geh'n]3,
Und die [Frauen]4 sind dort so falsch und schön!
O mög' ihn der Himmel bewahren!
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 4. Aus den Liedern Margaretas, no. 3
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View original text (without footnotes)Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, page 241.
1 Gernsheim: "so traurig"2 Gernsheim: "Tücken"
3 Humperdinck: "ziehn"
4 Gernsheim: "Frau'n"
Lind duftig hält die Maiennacht Jetzt Berg und Thal umfangen, Da komm' ich durch die Büsche sacht Zum Herrenschloß gegangen. Im Garten rauscht der Lindenbaum, Ich steig' in seine Äste, Und singe aus dem grünen Raum Hinauf zur hohen Feste: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!" Im Wipfel hoch die Nachtigall Stimmt ein mit [süßem]1 Schlagen, Durch Berg und Thal wird weit der Schall, Der Schall des Lieds getragen. Drob schauen rings die Vögel auf, Der Sang thät sie erwecken; Bald schmettert laut der helle Hauf Aus Busch und Zweig und Hecken: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!" Die Welle hört's, die Welle bringt's Stromabwärts an die Häuser, Aus nebelgrauer Ferne klingt's Zurück mir leis und leiser. Und oben hoch im Morgenduft Seh' ich zwei Engel fliegen, Wie Harfenton kommt durch die Luft Ihr Sang herabgestiegen: "Jung Werner ist der glückseligste Mann Im römischen Reich geworden! Doch Wer sein Glück ihm angethan, Das sagt er nicht mit Worten; Das sagt er nur mit Hei Juchhei, -- Wie wunderschön ist doch der Mai, Feinslieb, ich thu dich grüßen!"
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 9
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View original text (without footnotes)Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, pages 217-218.
1 Bruch: "hellem"Das ist im Leben [häßlich]1 eingerichtet, Daß bei den Rosen gleich die Dornen steh'n, Und was das [arme Herz]2 auch sehnt und dichtet, [Zum Schlusse]3 kommt das Voneinandergeh'n. In deinen Augen hab' ich einst gelesen, Es blitzte drin von Lieb' und Glück ein Schein: Behüet dich Gott! es wär' zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- Leid, Neid und Haß, auch ich hab' sie empfunden, Ein sturmgeprüfter müder Wandersmann. Ich träumt' von Frieden dann und stillen Stunden, Da führte mich der Weg zu dir hinan. In deinen Armen wollt' ich ganz genesen, Zum Danke dir mein junges Leben weih'n: Behüet dich Gott! Es wär' zu schön gewesen! Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! -- [Die Wolken flieh'n]4, der Wind [saust]5 durch die Blätter, Ein Regenschauer zieht durch Wald und Feld, Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter, Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt. Doch wend' es sich zum Guten oder Bösen, [Du schlanke Maid, in]6 Treuen denk' ich dein! Behüet dich Gott, es wär zu schön gewesen, Behüet dich Gott, es hat nicht sollen sein! --
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 12
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View original text (without footnotes)Confirmed with Josef Viktor von Scheffel, Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein, zweihundertfünfundvierzigste Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1899, pages 220-221.
Note to the last two lines of each stanza: Most settings use the more common spelling of the word "Behüt."
1 Hamma: "schmerzlich"; further changes may exist not shown above.2 Pfitzner: "Menschenhertz"
3 Meyer-Helmund: "Am Ende"
4 Abt, Meyer-Helmund, Pfitzner: "Wolken entfliehn"
5 Pfitzner: "rauscht"
6 Abt, Meyer-Helmund, Pfitzner: "Mein Leben lang in"
[An wildem]1 Klippenstrande Ein Felsblock einsam ragt, Ihn haben von dem Ufer Die Wellen losgenagt. Jetzt liegt er halb versunken Trotzig im grünen Meer, Die weißen Möwen flattern Schrill kreischend um ihn her. Auf dunkeln Wasserpfaden Tanzt spielend leicht ein Schiff, Es klingt ein fremdes Singen Heran zum Felsenriff: "O wenn ich doch am Rheine Bei meiner Liebsten wär', O Heimath, alte Heimath, Wie machst das Herz du schwer!"
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 5. Fünf Jahre später -- Werners Lieder aus Welschland, no. 2
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View original text (without footnotes)1 Traunwart: "Am wilden" ; further changes may exist not noted above.
Die Sommernacht hat mir's angetan,
Das ist ein schweigsames Reiten,
Leuchtkäfer durchschwirren den dunkeln Grund
Wie Träume, die einst zu guter Stund'
Das sehnende Herz mir erfreuten.
Die Sommernacht hat mir's angetan,
Das ist ein schweigsames Reiten,
Die Sterne funkeln so fern und groß,
Sie spiegeln so hell sich im Meeresschoß,
Wie die Lieb' in der Tiefe der Zeiten.
Die Sommernacht hat mir's angetan,
Das ist ein schweigsames Reiten,
Die Nachtigall schlägt aus dem Myrtengesträuch,
Sie schlägt so schmelzend, sie schlägt so weich,
Als säng' sie verklungene Leiden.
Die Sommernacht hat mir's angetan,
Das ist ein schweigsames Reiten,
Das Meer geht wild, das Meer geht hoch;
Was braucht's der verlorenen Tränen noch,
Die dem stillen Reiter entgleiten?
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 5. Fünf Jahre später -- Werners Lieder aus Welschland, no. 3
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O Römerin, was schauest du Zu mir mit sengenden Blicken? Dein Aug' ist schön, doch nimmer wird's Den fremden Mann berücken. Jenseits der Alpen steht ein Grab, Gegraben am grünen Rheine, Drei wilde Rosen blühen drauf, Seine Liebe liegt dareine. O Römerin, was schauest du Zu mir mit sengenden Blicken? Dein Aug' ist schön, doch nimmer wird's Den fremden Mann berücken.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 5. Fünf Jahre später -- Werners Lieder aus Welschland, no. 5
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Hell schmetternd ruft die Lerche Mich aus dem Traume wach, Es grüßt im Morgenschimmer Der junge Frühlingstag. Im Garten rauscht die Palme Geheimnißvoll bewegt, An's ferne Meeresufer Die Brandung schäumend schlagt, Und ehern blau der Himmel, [Gülden]1 der Sonnenschein, Mein Herz, was willst du weiter? Stimm' in den Jubel ein! Und sing' ein Lied zum Preise Deinem alten Gott und Herrn, Er hat dich nie verlassen, Du nur, du bist ihm fern.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 5. Fünf Jahre später -- Werners Lieder aus Welschland, no. 13
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View original text (without footnotes)1 Sommer: "Und gülden"
Die Raben und die Lerchen Sind gar verschiedner Art, Ich kann mein' Freud' nicht bergen, Daß ich kein Schreiber ward. Die Welt ist nicht von Leder, Im Tannwald wächst kein Stroh, Als lustiger Trompeter Blas ich halli, hallo! Das jubelt, schallt und lärmet, Das ist ein hell' Getön: Wer sich des Klanges härmet, Der mag ins Kloster gehn. Und regnet's einmal Tinte, Und schneit's mit Streusand drein, Dann reut mich meine Sünde, Dann laß ich's Blasen sein.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), no title, appears in Der Trompeter von Säkkingen, in Vierzehntes Stück. Das Büchlein der Lieder, in 1. Lieder jung Werners, no. 6
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