English translations of Vier Lieder, opus 6
by Willy Burkhard (1900 - 1955)
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Weil' auf mir, du dunkles Auge, Übe deine ganze Macht, Ernste, milde, [träumerische]1, Unergründlich süße Nacht! Nimm mit deinem Zauberdunkel Diese Welt von hinnen mir, Daß du über meinem Leben Einsam schwebest für und für.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Bitte", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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View original text (without footnotes)Confirmed with Nicolaus Lenau's sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [1883], page 11.
1 Bolko von Hochberg: "zauberische"; Sjögren: "träumereiche"Linger on me, dark eyes - exert your entire power, somber, mild, dream-like, unfathomably sweet night. With your magic darkness take from me this world, so that above my life you alone will float forever and ever.
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © by Emily Ezust
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Based on:
- a text in German (Deutsch) by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Bitte", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht
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This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 8
Word count: 36
Schon hat die Nacht den [Silberschrein]1 Des Himmels [aufgetan]2; Nun spült der See den [Widerschein]3 Zu dir, zu dir hinan! Und in dem Glanze schaukelt sich Ein leichter dunkler Kahn; Der aber trägt und schaukelt mich Zu dir, zu dir hinan! Ich höre schon den Brunnen gehn Dem Pförtlein nebenan, Und dieses hat ein gütig Wehn Von Osten aufgetan. Das Sternlein schießt, vom Baume fällt Das Blust in meinen Kahn; Nach Liebe dürstet alle Welt, Nun, Schifflein, leg' dich an!
Text Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Schifferliedchen", appears in Gesammelte Gedichte, in Buch der Natur, in Drei Ständchen, no. 3
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gesammelte Gedichte von Gottfried Keller , Berlin: Verlag von Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), 1884, page 13.
1 Sinding: "Silberschein"2 Herzogenberg: "aufgemacht"; further changes may exist not noted above.
3 Schoeck, Sinding: "Wiederschein"
Night has already opened The silver [shrine]1 of heaven, Now the lake swirls the reflection Toward you, up to you! And in the radiance, there rocks A light, dark-coloured barque; It, in turn, bears and rocks me Toward you, up to you! I already hear the water-well rippling Beside the little gate, And a beneficent breeze from the east Has opened the little gate. The little star is shooting, from the tree Blossoms fall into my barque; All the world is thirsting for love, Now, my little barque, come to your berth!
Text Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to English copyright © 2024 by Sharon Krebs, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
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Based on:
- a text in German (Deutsch) by Gottfried Keller (1819 - 1890), "Schifferliedchen", appears in Gesammelte Gedichte, in Buch der Natur, in Drei Ständchen, no. 3
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View original text (without footnotes)Translations of title(s):
"Gondellied" = "Gondola song"
"Schifferlied" = "Sailor's song"
"Schifferliedchen" = "Sailor's song"
"Schifferliedchen (Ständchen)" = "Sailor's song (serenade)"
"Schifferständchen" = "Sailor's serenade"
"Ständchen" = "Serenade"
This text was added to the website: 2024-05-28
Line count: 16
Word count: 93
Lieblich war die Maiennacht, Silberwölklein flogen, Ob der holden Frühlingspracht Freudig hingezogen. Schlummernd lagen Wies' und Hain, Jeder Pfad verlassen; Niemand als der Mondenschein Wachte auf [der]1 Straßen. Leise nur das Lüftchen sprach, Und es zog gelinder Durch das stille Schlafgemach All der Frühlingskinder. Heimlich nur das Bächlein schlich, Denn der Blüten Träume Dufteten gar wonniglich Durch die stillen Räume. Rauher war mein Postillion, Ließ die Geißel knallen, Über Berg und Tal davon Frisch sein Horn erschallen. Und von flinken Rossen vier Scholl der Hufe Schlagen, Die durchs blühende Revier Trabten mit Behagen. Wald und Flur im schnellen Zug Kaum gegrüßt - gemieden; Und vorbei, wie Traumesflug, Schwand der Dörfer Frieden. Mitten in dem Maienglück Lag ein Kirchhof innen, Der den raschen Wanderblick Hielt zu ernstem Sinnen. Hingelehnt an Bergesrand War die bleiche Mauer, Und das Kreuzbild Gottes stand Hoch, in stummer Trauer. Schwager ritt auf seiner Bahn Stiller jetzt und trüber; Und die Rosse hielt er an, Sah zum Kreuz hinüber: "Halten muß hier Roß und Rad, Mags euch nicht gefährden; Drüben liegt mein Kamerad In der kühlen Erden! Ein gar herzlieber Gesell! Herr, 's ist ewig schade! Keiner blies das Horn so hell Wie mein Kamerade! Hier ich immer halten muß, Dem dort unterm Rasen Zum getreuen Brudergruß Sein Leiblied zu blasen!" Und dem Kirchhof sandt' er zu Frohe Wandersänge, Daß es in die Grabesruh Seinem Bruder dränge. Und des Hornes heller Ton Klang vom Berge wieder, Ob der tote Postillion Stimmt' in seine Lieder.- Weiter ging's durch Feld und Hag Mit verhängtem Zügel; Lang mir noch im Ohre lag Jener Klang vom Hügel.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Der Postillion", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Reiseblätter (Erstes Buch)
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View original text (without footnotes)1 Randhartinger: "den"
Dies ist deine Stunde, o Seele, dein freier Flug in das Wortlose. Fort von Büchern, fort von der Kunst, der Tag ausgelöscht, die Arbeit getan. Du, ganz emportauchend, lautlos, schauend, den Dingen nachsinnend, die du am meisten liebst: Nacht, Schlaf, Tod und die Sterne.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, no title
Based on:
- a text in English by Walt Whitman (1819 - 1892), "A clear midnight"
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