German (Deutsch) translations of Vier Gedichte für eine Singstimme mit Pianoforte, opus 1
by W. J. Otto Lessmann (1844 - 1918)
Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt' es brechen, Da sagt' es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen seyn? Ich grub's mit allen Den Würzlein aus, Zum Garten trug ich's Am hübschen Haus. Und pflanzt' es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht so fort.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Gefunden", written 1813
See other settings of this text.
Confirmed with Goethe's sämmtliche Werke, Vollständige Ausgabe in sechs Bänden, Erster Band Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, [c.1850], page 6.
Dein Angesicht so lieb und schön, Das hab' ich jüngst im Traum gesehn, Es ist so mild und engelgleich, Und doch so bleich, so [schmerzenbleich]1. Und nur die Lippen, die sind rot; Bald aber küßt sie bleich der Tod. Erlöschen wird das Himmelslicht, Das aus den frommen Augen bricht.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 5, from Winterzyklus, no. 4
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 114.
1 Schumann: "schmerzenreich"Wenn du im Traum wirst fragen: „Wer pocht an's Fensterlein?“ Dann wird der Wind dir sagen: Ich bin's! -- o laß mich ein! Dem Liebsten ist nach dir so bang, Ich bring' dir Gruß und Kuß und Sang -- Schlummre süß! Wenn du im Traum wirst fragen: „Was will so heller Schein?“ Dann wird der Mond dir sagen: Ich bin's! -- o laß mich ein! Ich komm' von Einem, der noch wacht, Der für dich betet jede Nacht, Schlummre süß! Wenn du im Traum wirst fragen: „Woher so süßer Schall?“ Wird dir ein Vöglein sagen: Ich bin's, die Nachtigall! Von Lieb' und Sehnsucht sing' ich laut, Bis daß dein Aug' den Morgen schaut -- Schlummre süß!
Text Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891), "Ständchen"
See other settings of this text.
Confirmed with Pfälzische Blätter für Geschichte, Poesie und Unterhaltung, ed. by A. Kranzbühler, Zweibrücken: A. Kranzbühler, Freitag, 9 Juni 1871, issue no. 67, first page [no page numbers].
[Nun]1 die Schatten dunkeln, Stern [an]2 Stern erwacht: Welch ein Hauch der Sehnsucht Flutet [in der]3 Nacht! Durch das [Meer]4 der Träume Steuert ohne Ruh', [Steuert]5 meine Seele Deiner Seele zu. Die sich dir ergeben, Nimm sie ganz dahin! Ach, du weißt, daß nimmer Ich [mein]6 eigen bin.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Für Musik", appears in Juniuslieder, in Lieder
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Emanuel Geibel, Juniuslieder, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1848, page 34.
1 Lewy: "Wenn"; further changes may exist not shown above.2 Bolko von Hochberg: "bei"
3 Bolko von Hochberg, Hermann, Rubinstein, Schachner, Zumpe: "durch die"
4 Bolko von Hochberg: "Reich"
5 Hermann: "Sehnend"
6 Schachner: "mir"