German (Deutsch) translations of Fünf Gesänge von Heine und Müller, opus 2
by Otto Tiehsen (1817 - 1849)
Dein Angesicht so lieb und schön, Das hab' ich jüngst im Traum gesehn, Es ist so mild und engelgleich, Und doch so bleich, so [schmerzenbleich]1. Und nur die Lippen, die sind rot; Bald aber küßt sie bleich der Tod. Erlöschen wird das Himmelslicht, Das aus den frommen Augen bricht.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 5, from Winterzyklus, no. 4
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 114.
1 Schumann: "schmerzenreich"Was soll ich erst kaufen Eine Feder und Tint'? Buchstabiren und Schreiben Geht auch nicht geschwind. Will selber hinlaufen Zu der Nannerl in's Haus, Will's mündlich ihr sagen: Unsre Liebschaft ist aus! Unsre Liebschaft ist zerrissen, Wird nimmermehr ganz; Und morgen da führ' ich Ein' Andre zum Tanz. Es springen viel Dirnen Und singen dazu, Ach Nannerl, ach Nannerl, Doch Keine wie du! Unsre Liebschaft ist zerrissen, Unsre Liebschaft ist aus! Ich klopfe nicht wieder An der Nannerl ihr Haus. Der Häuser giebt's viele Mit Fenstern darein; Doch's klinget kein Fenster Wie deines so fein! Unsre Liebschaft ist zerrissen -- Leb' wohl denn, mein Kind! Was ist's, daß so beißend Aus den Augen mir rinnt? Es weinen viel Bursche Und jammern dabei -- Doch, Nannerl, 's kömmt Keinem Vom Herzen so treu! Unsre Liebschaft ist zerrissen, Mein Herze dazu -- Ach Nannerl, [mein]1 Nannerl, Was meinest denn du? Und müssen wir scheiden In jetziger Zeit, Führ' Gott uns zusammen In die ewige Freud'!
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Abschied", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2, in Ländliche Lieder
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View original text (without footnotes)1 Mangold: "ach"
Wenn ich in deine Augen [seh']1, So schwindet [all' mein Leid]2 und Weh; Doch wenn ich küße deinen Mund, So werd' ich ganz und gar gesund. Wenn ich mich lehn' an deine Brust, Kommt's über mich wie Himmelslust; Doch wenn du sprichst: ich liebe dich! [So]3 muß ich weinen bitterlich.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 4
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 114.
1 Hensel: "sehe"2 Franz, Dresel: "alles Leid"
3 Wolf: "Dann"
Ich weiß nicht, was [soll es]1 bedeuten, Daß ich so traurig bin; Ein Märchen aus [alten]2 Zeiten, Das [kommt]3 mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig [fließt]4 der Rhein; [Der Gipfel des Berges]5 funkelt Im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet Sie kämmt [ihr goldenes]6 Haar. Sie kämmt es mit [goldenem]7 Kamme Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame, [Gewaltige]8 Melodei. Den Schiffer im kleinen [Schiffe]9 Ergreift es mit wildem Weh; Er [schaut]10 nicht die Felsenriffe, Er [schaut nur hinauf]11 in die Höh'. Ich glaube, [die Wellen verschlingen Am Ende]12 Schiffer und Kahn; [Und das]13 hat mit ihrem Singen Die [Lorelei]14 gethan.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 2
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View original text (without footnotes)Confirmed with: Heinrich Heine’s sämtliche Werke in vier Bänden, herausgegeben von Otto F. Lachmann, Erster Band, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun, [1887], pages 116-117.
1 Bronsart, Liszt,: "soll's"2 Fibich: "uralten"
3 Fibich: "geht"
4 Bürde: "fliesset"
5 Fibich: "Des Berges Gipfel"
6 Bronsart, Kinkel: "ihr goldnes"; Bürde: "das gold'ne"; Grill, Oberthür, C. Schumann, Steinkühler: "ihr gold'nes"
7 Bronsart: "goldnem"; Grill, Liszt, Oberthür, C. Schumann, Steinkühler: "gold'nem"
8 Bronsart, Grill, Kinkel, Liszt, Steinkühler: "Gewalt'ge"
9 Bürde: "Kahne"
10 Fibich: "sieht"
11 Fibich: "sieht nur nach ihr"
12 Kinkel: "am Ende verschlingen / Die Wellen"
13 Grill: "Das"
14 Bürde: "Loreley"
Es hat so grün gesäuselt Am Fenster die ganze Nacht; Mein Schatz im Tannenwalde, Hast wohl an mich gedacht? Und wann alle Bäume rauschen Im weiten Jagdrevier, Und weht kein Lüftchen am Himmel, Herzliebste, dann sing' ich von dir! Und wann alle Zweige sich neigen Und nicken dir Grüße zu, Herzliebste, das ist mein Sehnen, Hat nimmer Rast, noch Ruh'! Ach Welt, ich muß dich fragen, Warum du bist so weit? Ach Liebe, ferne Liebe, Warum nicht heißt du Leid? Ich möcht' die Büchse laden, Nicht laden mit Pulver und Schrot, Ich möcht' in die Lüfte schießen All' meine Liebesnoth. Und wenn von allen Bäumen Stürzen die Waldvöglein, Dann ist der Schuß gefallen - Wer soll nun Sänger sein?
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Jägers Leid", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2, in Ländliche Lieder
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