by Johannes Martin Miller (1750 - 1814)
Das Gärtnerliedchen aus dem Siegwart See original
Language: German (Deutsch)
Es war einmal ein Gärtner, Der sang ein traurig Lied. Er that in seinem Garten Der Blumen fleißig warten, Und all sein Fleiß gerieth. Und all sein Fleiß gerieth. Er sang in trübem Muthe Viel liebe Tage lang. Von Thränen, die ihm flossen, Ward manche Pflanz begossen. Also der Gärtner sang! Also der Gärtner sang! "Das Leben ist mir traurig, Und gibt mir keine Freud! Hier schmacht' ich wie die Nelken, Die in der Sonne welken, In bangem Herzeleid," In bangem Herzeleid. "Ey du, mein Gärtnermädchen, Soll ich dich nimmer sehn? Du musst in dunkeln Mauren Den schönen May vertrauren? musst ohne mich vergehn, Ach, ohne mich vergehn?" "Es freut mich keine Blume, Weil du die schönste bist. Ach, dürft ich deiner warten, Ich liesse meinen Garten, Sogleich zu dieser Frist, Sogleich zu dieser Frist!" "Seh' ich die Blumen sterben, Wünsch ich den Tod auch mir. Sie sterben ohne Regen, So sterb' ich deinetwegen. Ach wär' ich doch bey dir! Ach wär' ich doch bey dir!" "Du liebes Gärtnermädchen: Mein Leben welket ab. Darf ich nicht bald dich küssen, Und in den Arm dich schliessen, So grab' ich mir ein Grab. So grab' ich mir ein Grab."
Composition:
- Set to music by Maria Theresia von Paradis (1759 - 1824), "Das Gärtnerliedchen aus dem Siegwart", 1784-86, from Zwölf Lieder auf ihrer Reise in Musik gesetzt, no. 4
Text Authorship:
- by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), no title, written 1775, appears in Siegwart. Eine Klostergeschichte
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2009-02-03
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